Details

Herausgeber Münch, Karsten; Munz, Dietrich; Springer, Anne (Hg.)
Verlag Psychosozial-Verlag
Auflage/ Erscheinungsjahr 04.2011
Format 21 × 14,8 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 405 Seiten
Gewicht 579
Reihe Bibliothek der Psychoanalyse
ISBN 9783837921533

Zu diesem DGPT-Tagungsband

Der vorliegende Band enthält die Beiträge zur Jahrestagung der DGPT 2008 zum Thema »Die Fähigkeit, allein zu sein«.

Ausgangspunkt der Referentinnen und Referenten war das »Unbehagen in (unserer) Kultur« angesichts der Verflüssigung von Strukturen, des Verlusts von Bindungen und Verbindlichkeiten, des Zwangs zur Flexibilität und der mit alledem verbundenen wachsenden Verunsicherung. Die Autorinnen und Autoren versuchen, aus psychoanalytischen und sozialwissenschaftlich-philosophischen Perspektiven die Wechselwirkungen zwischen gesellschaftlichen Realitäten und individuellen Gegebenheiten und Verarbeitungsformen zu beleuchten. Die Tagung war zugleich eine Hommage an Alexander Mitscherlich, dessen Geburtstag sich 2008 zum 100. Mal jährte. Durch seine leidenschaftliche psychoanalytische Reflexion gesellschaftlicher und kultureller Phänomene wurde er zu einer prägenden Figur – sowohl für die junge BRD als auch für die deutsche Psychoanalyse nach 1945.

Inhalt

Teil I: Gesellschaft und Individuum

  • Zygmunt Bauman:
    Anmerkungen zum Kulturbegriff Freuds. Oder: Was ist bloß aus dem Realitätsprinzip geworden?
  • Alain Ehrenberg:
    Psychische Gesundheit und das Dilemma der Autonomie. Persönliches Leiden und soziale Beziehungen
  • Gerhard Schneider:
    Die erregte Gesellschaft. Veränderungen in der postmodernen Identität?
  • Gudrun Brockhaus:
    Geborgen in der Volksgemeinschaft? Versöhnungsversprechen und Angst im Nationalsozialismus
  • Uwe Langendorf:
    Eiszeit – Vereinsamungsangst durch Arbeitsverlust. Eine analytische Betrachtung im Komplex von Globalisierung und Prekarität
  • Klaus-Jürgen Lindstedt:
    Individualität – Subjektivität – Intersubjektivität. Die archaischen Wurzeln von Ver-Bindung und Pseudo-Autonomie
  • Rolf Haubl:
    Allein bei sich, außer sich: einsam. Lebenskunst in Zeiten des Massenindividualismus

Teil II: Alleinsein – Klinische Aspekte und psychoanalytische Theorie

  • Denys Ribas:
    Allein sein – von Formen der Autoerotik zum Autismus
  • David Bell:
    Der Todestrieb. Phänomenologische Perspektiven in der zeitgenössischen kleinianischen Theorie
  • Ulrich Streeck:
    Über die Unfähigkeit, mit anderen zusammen zu sein
  • Nikolaus Becker:
    Unendlich einsam. Oknophiles und philobatisches In-Beziehung-Sein und Nicht-in-Beziehung-Sein
  • Gustav Bovensiepen:
    Moderne Entwicklungstheorien – eine Antwort auf die Objektflüchtigkeit in einer globalisierten Welt?
  • Ralf Zwiebel:
    Alleinsein in der Gegenwart des anderen: Der paradoxe Ort des Analytikers
  • Karin Dittrich:
    »Wir kennen uns nicht, doch will ich Dir vertrauen, ich teile mit Dir Träume von ’nem Glück frei von Zeit und Raum«. Interneterfahrungen in der hochfrequenten Analyse eines schwer trennungstraumatisierten Mannes
  • Mathias Hirsch:
    Der idolisierte Körper. Zur zeitgenössischen Attraktivität des Körpers
  • Gabriele Junkers:
    Die Fähigkeit zum Alleinsein als Reifeprüfung für das Älterwerden
  • Bertram von der Stein:
    Der »genügend gute Abschied« von sterbenden Partnern alter Menschen und die Fähigkeit und Unfähigkeit, im Alter allein zu sein
  • Annette Streeck-Fischer:
    Vom blinden Handeln zur Selbstreflexivität. »Lieber unruhig als allein in einem tiefen, dunklen Loch«
  • Ulrich Wirth:
    Die Demontage des Ideals und die Abwehr der Getrenntheit
  • Peter Giesers:
    Malen für und gegen die Einsamkeit. Abhängigkeit, Getrenntheit und Vergänglichkeit im Spätwerk Picassos

Teil III: Kinderanalytisches Forum

  • Peter Bründl:
    Die Beendigungsphase in der analytischen Psychotherapie von Jugendlichen und die Fähigkeit, mit sich selbst allein zu sein
  • Sylvia Kipp:
    Die Welt als Bedrohung. Zur Bedeutung von jugendlichen Subkulturen

Kaufoption

29,90 €