Details

Autor Dillard, Annie
Herausgeber Schalansky, Judith (Hg.)
Verlag Matthes u. Seitz, Berlin
Auflage/ Erscheinungsjahr 02.11.2023
Format 18.5 × 11.5 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Hardcover
Seiten/ Spieldauer 254 Seiten
Gewicht 276
ISBN 9783751860000

»In der Zwischenzeit
reist die Liebe zuweilen ins Helle
die alle schützende Nacht
in Scherben schlägt.«

Nelly Sachs

Zu diesem Buch

Mit ebenso scharfem Blick wie Verstand, einer Vorliebe für das Wider- und Hintersinnige und einer unbändigen Sehnsucht nach Wahrheit wagt sich Annie Dillard an Fragen kosmischen Ausmaßes wie: Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Und was zum Himmel machen wir hier überhaupt? Auf der Suche nach Antworten folgt sie dem jesuitischen Paläontologen Teilhard de Chardin in die chinesische Wüste, beschreibt die ekstatischen Gotteserfahrungen des chassidischen Judentums, die regelhafte Bandbreite menschlicher Geburtsfehler, die Heerschar von Terrakotta-Soldaten, die das Grab des chinesischen Kaisers Shihuangdi bewachen, das schwindelerregende Schauspiel der Wolken ebenso wie das epische Drama bei der Entstehung von Sand. So entlegen die Schauplätze und so disparat die Themen auf den ersten Blick scheinen, beschwört Annie Dillard nichts Geringeres als die gewaltig-gewalttätige Großartigkeit all dessen herauf, was sich unserem Verständnis auf verstörende Weise entzieht. In der Zwischenzeit ist ein Buch wie ein langes Gebet, eine unerschrockene Meditation über Leben und Tod, Gut und Böse, Glauben und Wissen, ein Buch, das unsere Fähigkeit schult, Wunder in den abgelegensten – und oft auch abgründigsten – Winkeln der Welt zu entdecken.

Aus den Vorbemerkungen der Autorin

"Die folgenden Betrachtungen sind in der ersten Person gehalten, aber sie kreisen nicht um diese Person, und die Erzählstränge sind fortlaufend unterbrochen. Die Form der Darstellung ist ungewöhnlich, die Schauplätze sind entlegen, der Blickwinkel ist weit, der Ton schlicht. Die gebotenen Freuden sind fast ausschließlich geistiger Art. In jedem der sieben Kapitel werden dieselben Themen wieder aufgenommen und weitergeführt. Es sind: Szenen aus dem Forscherleben eines Paläontologen in der chinesischen Wüste, das Weltbild der chassidischen Juden Osteuropas, das natürliche Phänomen des Sandes, Momentaufnahmen von einzelnen Wolken, Geburtsfehler beim Menschen, Zahlen und Fakten über unsere Generation, episodische Erzählungen aus dem heutigen Israel und China sowie denkwürdige Begegnungen mit Fremden.

Eine Israelreise und Besuche auf einer Entbindungs station bilden im Wesentlichen den Stoff der icherzählenden Passagen. Ein weiterer durchgehender Strang ist die Geschichte des Paläontologen, und ein weiterer wie derkehrender Schauplatz ist China. Teilhard de Chardin und der Baal Schem Tov bestimmen die Überlegungen zum Ort eines einzelnen Menschen in den unter der Erde ruhenden Generationen und in der Ewigkeit.

Vom dritten oder vierten Kapitel an wird sich eine gewisse Vertrautheit mit den disparaten Orten, Lebensge schichten, Fakten und Gedanken einstellen. Zusammen ergeben sie ein komplexes Bild unserer Welt. Ist Gott der Urheber allen Leids? Welcher mögliche Zusammenhang besteht zwischen dem Absoluten und einem vermissten Schulmädchen im karierten Hemd? Wie soll, so wie die Dinge hier liegen, ein einzelner Mensch leben?"

Die Autorin

Annie Dillard, geboren 1945 in Pittsburgh, Pennsylvania, als Tochter eines Industriellen, ist Dichterin und Essayistin. Ihr Anglistikstudium beschloss sie mit einer Arbeit über Henry David Thoreaus Lebenszyklus Walden. Seither hat sie sich, der Tradition der Transzendentalisten folgend, in zahlreichen Texten mit den Themen Natur und Spiritualität befasst. Für ihre Werke erhielt sie zahlreiche Preise und Ehrendoktorwürden, zuletzt der National Humanities Medal. Ihre zu einer Chronik der Jahreszeiten verdichteten Aufzeichnungen aus den Bergen Virginias sind 1974 unter dem Titel Pilgrim at Tinker Creek erschienen und wurde mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet.

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