Details

Autor Teischel, Otto
Verlag Büchner-Verlag
Auflage/ Erscheinungsjahr 06.03.2024
Format 22 × 15 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Hardcover
Seiten/ Spieldauer 226 Seiten
ISBN 9783963173783

Zu diesem Buch

Dieser leidenschaftliche Essay entwirft ein Drehbuch der menschlichen Existenz als (Über-) Lebenskunst und fortwährende Suche nach sich selbst. Der Autor und Psychoanalytiker Otto Teischel bezeugt darin die befreiende Wirkung der (Film-)Kunst mit Schlüsselerlebnissen im Kino seines eigenen Lebens sowie am Beispiel der wahren Geschichte einer irischen Familie im New Yorker Exil der frühen 1980er Jahre.

Auf berührende Weise wird die Magie des Lichtspieltheaters als eines öffentlichen Begegnungsraums lebendig und dabei zu einem Modell solidarischer (Kino-)Kultur. Im Dunkel gesellschaftlicher Entfremdung sehnen sich Menschen nach Schönheit und Wahrhaftigkeit, die sie daran erinnern, wer sie eigentlich sind und was sie gemeinschaftlich sein könnten. Wenn intensive Erlebnisse sich gleichzeitig abspielen und wir uns in einer Leinwandgeschichte ebenso wiederfinden können wie in den Wahrnehmungen unserer Mitmenschen im Kinosaal, geschieht Erstaunliches mit uns. Ein inspirierendes Buch über die lebensverändernde Kraft wahrhaftiger (Film-)Kunst.

Inhalt

Geleitwort / Vorfilm

1. Sehnsucht nach Wahrhaftigkeit - Im Kino des Lebens

  • Frühstück bei Tiffany
  • Los, Tempo!
  • Paris, Texas
  • Jenseits von Afrika

2. Das Leben - Ein Gesamtkunstwerk

  • Die Angst vor dem Tod überwinden
  • Kunst und Leben - Eine Familie inszeniert ihr Trauma im Film
  • In America

3. »Ich empöre mich, also sind wir«- Gemeinsam im Kino

  • »Schau hin...« - Film & Gespräch im Kino
  • Eine Ankunft - Momente für die Ewigkeit
  • Arrival

4. Die Ewige Wiederkehr des Schönen - Ein Glaubensbekenntnis

  • Die Magie des Augenblicks
  • Schönheit und Wahrhaftigkeit
  • Was für immer bleibt

Abspann: Wahrhaftige Schönheit und die Zukunft des Kinos

  • Literatur
  • Filme
  • Songs & Soundtracks
  • Abbildungsverzeichnis

Aus dem Vorwort

"Alles Erkennen ist Wiedererinnern - diese Leitidee des Philosophen Platon hat sich für mich oft im Kino bewahrheitet. Denn Filme haben mich immer wieder existenziell berührt und mir sogar die Kraft geschenkt, mein Leben zu verändern. Immer wieder waren es gerade Filmkunstwerke, die in ihrer Wahrhaftigkeit eine tief verborgene Sehnsucht wachgerufen haben. Sie haben mich zum Aufbruch oder zur Umkehr bewegen können, weil sie mir erschütternd deutlich vor Augen führten, welche Entscheidungen es zu treffen galt, wenn ich meine Kraft nicht länger an ein Leben vergeuden wollte, das nicht meinem Wesen entsprach. Filme verweisen uns auf das, was sein könnte.

Zwischen der Realität unseres alltäglichen Lebens und dem, wonach wir uns eigentlich sehnen, gibt es offensichtlich einen Bruch. Dieser innere Konflikt zwischen Anpassungsdruck und dem tiefen Wunsch nach einem wahrhaft schönen, schöpferischen Leben ist die Wurzel aller Suchterkrankungen. Denn süchtigwerden Menschen aus verzweifelter Sehnsucht, weil sie sich eben nicht abspeisen lassen mit irgendeinem »Lüstchen«. So beschreibt Friedrich Nietzsche es im »Zarathustra« als ein Kennzeichen des »letzten Menschen«: »Man hat sein Lüstchen fair den Tag und sein Lüstchen für die Nacht. Aber man ehrt die Gesundheit.«

Wir ertragen es auf Dauer nicht, in einer Welt der Illusionen zu leben und um unsere Freiheit und Würde betrogen zu werden. Es ist uns selten bewusst, dass wir in unserem Leben eigentlich nach etwas Großem und Bedeutsamem suchen. Bis wir eines Tages womöglich im Kino wahrhaftiger Schönheit begegnen, die uns so tief berührt und aus der Seele spricht, dass wir ihre Botschaft nicht länger überhören können: »Du musst Dein Leben ändern.« Das ist auch im Leben eines Süchtigen der entscheidende Moment, da ihn dramatische Symptome seines Unbewussten derart erschüttern, dass sie ihn zum sofortigen Handeln auffordern, weil es »morgen« vielleicht schon zu spät ist.

Kunst vermag uns jederzeit an diese Sehnsucht nach einem anderen Leben zu erinnern, das von wahrhaftiger Schönheit erfüllt sein kann, sobald wir wirklich bereit sind, ihren Ausdrucksformen Zeit und Aufmerksamkeit zu schenken. Das eigene Leben kann uns in seinen stimmigen Momenten wie ein wahrhaftig schöner Film vorkommen. Und im Kino lassen sich sogar mit fremden Menschen berührende Augenblicke tiefer Verbundenheit teilen. Wenn intensive Erlebnisse gleichzeitig stattfinden und wir uns in einer Leinwandgeschichte ebenso wiederfinden können wie in den Wahrnehmungen unserer Mitmenschen (während eines Films und im Anschluss daran), kann sich unter uns eine erstaunliche Nähe entfalten. Dann wird das »Lichtspieltheater« zum öffentlichen Begegnungsraum »leibhaftiger Empathie«. Was bedeutet es für uns als Menschen, wenn uns die Magie eines Augenblicks derart unter die Haut gehen kann, dass wir auf einmal zu verstehen glauben, warum wir existieren? Woran fühlen wir uns wieder erinnert, wenn wir im Kino des Lebens wahrhaftiger Schönheit begegnen? Lassen Sie sich inspirieren von den wahrhaftigen Filmgeschichten dieses Buches und deren unsichtbarem Band zum wirklichen Leben."

DerAutor

Dr. Otto Teischel (*1953) ist Philosoph, Psychotherapeut, Psychoanalytiker und Autor. Er arbeitete als Kleinverleger, Galerist, Buchhändler, Filmkritiker und Dozent in der Erwachsenenbildung. Nach seiner Promotion gründete er 1986 (als einer der ersten im deutschsprachigen Raum) in Bonn eine »Philosophische Praxis«, in der damals bereits regelmäßig Filmgespräche stattfanden. Ausbildungen in Logotherapie und Existenzanalyse (nach Viktor Frankl), Palliative Care und Psychoanalyse. Seit 2005 hauptberuflich als Psychotherapeut und Psychoanalytiker in Klagenfurt am Wörthersee, seit 2010 selbständig in eigener Praxis. Viele Jahre Leitung einer filmtherapeutischen Patientengruppe in einer psychosomatischen Klinik. Seitdem hat er, am Beispiel der Filmdeutung, den grundlegenden Ansatz einer »existenziellen Psychoanalyse« entwickelt, die das subjektive Bewusstsein des einzelnen Menschen aus dessen traumatischer Lebensgeschichte versteht. 2023 Eröffnung der »Praxis für Filmtherapie« in einem kleinen Kinosaal, in dem wöchentlich Filmtherapie Gruppen für alle stattfinden.

Weitere Informationen: www.filmtherapie.org

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