Details
Herausgeber | Zizek, Slavoj (Hg.) |
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Verlag | Hora Verlag |
Auflage/ Erscheinungsjahr | 1991 |
Format | Gr.-8 |
Einbandart/ Medium/ Ausstattung | Paperback |
Seiten/ Spieldauer | 103 Seiten |
SFB Artikelnummer (SFB_ID) | SFB-006248_AC |
Zu dieser Publikation
»Dieses Heft bringt redigierte Beiträge des am 2. und 3. August 1990 von der Gesellschaft für psychoanalitische Theorie aus Ljubljana (Jugoslawien) veranstalteten Sommerseminars »Autorität in psychoanalytischer Sicht«.
"Die Laibacher Lacan-Schule wirkt fast schon zwanzig Jahre als führender theoretischer Ansatz der slowenischen Theorie-Szene und hat eine spezifische Interpretation Lacans entwickelt durch eine Auseinandersetzung mit derFrankfurter Schule, der Hermeneutik Heideggerscher Prägung sowie auch mit verschiedenen Richtungen des »Poststrukturalismus« (zu denen fälschlicherweise auch Lacan gezählt wird). Worin besteht das Spezifische dieser Interpretation?
In Frankreich (und in der romanischen Welt überhaupt) fungiert die Lacansche Psychoanalyse vorwiegend als Theorie der psychoanalytischen Klinik; in der angelsächsischen Länder und in Deutschland selbst wird sie vorwiegend von literaturtheoretischen und auch feministischen, in breiten Strom lies »Poststrukturalismus« schwimmenden Studien betrieben. In Slowenien zeichnen sie zwei Merkmale aus. Sie ist, erstens, auf eine Neulektüre von klassischen philosophischen Texten (Piaton, Descartes, Kant, Hegel, Marx...) orientiert. Und sie ist, zweitens, von einer unmittelbaren »Politisierung« bestimmt, zu der sowohl Versuche zur Herausbildung einer Lacanschen Ideologie- und Machttheorie als auch aktives Mitwirken in den politischen Kämpfen der realsozialistischen Zusammenbruchperiode gehören. Die Laibacher Lacan-Schule stellt gewissermaßen die Quintessenz jenes magischen Augenblicks des Übergangs vom Realsozialismus zur etablierten Demokratie dar, in dem in einer utopischen Synchronie reine Theorie (Interpretationen Hegels, Kants usw.) mit dem Genuß am Hitchcock, dem »film noir« und einem sowohl dem alten Realsozialismus als dem neuen nationalen Korporativismus entgegensetzenden politischen Engagement zusammenfiel. Dieser Augenblick ist vergangen, er wurde sogar unsichtbar, doch seine Spur in der Theorie blieb.
Wir hoffen, daß gerade diese Merkmale die Laibacher Lacan-Schule für den deutschsprachigen, vom Sinn für's Theoretische und der Erbschaft der Studentenbewegung geprägten Raum interessant machen.« (Aus dem Vorwort)
Aus dem Inhalt
- Mladen Dolar: Jenseits der Anrufung
- Renata Selecl: »Die Gesellschaft existiert nicht«
- Rado Riha: Der Terror der demokratischen Revolution
- Eva D. Bahovec: Gestalten der Autorität bei Rousseau: Regieren, Erziehen, Analysieren
- Miran Bozovic: Der Gott der Transvestiten
- Jelica Sumic-Riha: Der Sadismus des Skeptizismus
- Slavoj Zizek: Sade - die Wahrheit Kants?
Lieferbarkeitshinweis
Die ausnehmend begehrte Publikation aus dem Jahr 1991 bei der SFB in einigen annähernd verlagsfrischen Archivexemplaren.
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