Details

Autor Jacobson, Edith
Herausgeber Kessler, Judith; Kaufhold, Roland (Hg.)
Verlag Psychosozial-Verlag
Auflage/ Erscheinungsjahr 06.2015
Format 21 × 14,8 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 247 Seiten
Gewicht 360
Reihe Bibliothek der Psychoanalyse
ISBN 9783837925135

Zu diesem Buch

Die jüdische Emigrantin Edith Jacobson ist nicht nur als eine der wichtigsten Psychoanalytikerinnen des 20. Jahrhunderts, sondern auch wegen ihrer Mitwirkung in der linken Widerstandsgruppe »Neu Beginnen« und ihrer Verurteilung zu einer langen Zuchthausstrafe bekannt. Persönliche Notizen aus den ersten Tagen ihrer Haft galten als verschollen, überdauerten aber fast 80 Jahre lang in Privathaushalten. Dieses sogenannte »schwarze Heft« enthält Gedichte und Aufsatzfragmente zu Auswirkungen der Haft bei weiblichen Gefangenen und zur Technik der Psychoanalyse Paranoider.

Das vorliegende Buch macht die Gefängnisaufzeichnungen erstmals – komplett als Faksimile und Abschrift – zugänglich und zeichnet die Geschichte ihres Auffindens nach. Die enthaltenen Texte und der Einfluss der Haft auf Jacobsons späteres Wirken werden beleuchtet und die Reaktionen der psychoanalytischen Gemeinschaft auf ihre Verhaftung analysiert. So bildet das Buch einen wichtigen Beitrag zur anhaltenden Diskussion um den »Unvereinbarkeitsbeschluss« zwischen dem psychoanalytischen Ideal der Neutralität und politischem Engagement gegen den Nationalsozialismus.

Über die Autorin

Edith Jacobson, geb. Jacobssohn, * 1897 in Haynau, † 1978 in Rochester (New York), war eine deutsche Ärztin und Psychoanalytikerin, die wegen Unterstützung des Widerstands gegen den Nationalsozialismus und ihrer jüdischen Herkunft 1935 verhaftet wurde, 1938 aber fliehen und später in die USA emigrieren konnte.

1925 ging Jacobson nach Berlin, wo sie an der Privatklinik von Hermann Oppenheim arbeitete und parallel ihre analytische Ausbildung begann, zunächst bei Arthur Kronfeld am Institut für Sexualwissenschaft und ab 1926 am Berliner Psychoanalytischen Institut, wo sie vier Jahre lang bei Otto Fenichel in Lehranalyse ging. Ab 1933 gehörte sie dem Unterrichtsauschuss an und 1934 wurde sie zur Lehranalytikerin der DPG bestimmt.

Edith Jacobssohn engagierte sich im sogenannten „Kinderseminar“ von Otto Fenichel, zählte zu den Empfängerinnen von Fenichels Rundbriefen und arbeitete ab 1932 in der marxistischen Arbeitsgemeinschaft von Wilhelm Reich, mit dem sie auch an einer Sexualberatungsstelle für Jugendliche in Berlin-Charlottenburg tätig war. Nach Ihrem Entkommen aus Nazi-Deutschland war sie von 1954 bis 1956 Vorsitzende der New York Psychoanalytic Society. Heute gilt sie als führende Theoretikerin und Klinikerin der nachfreudianischen amerikanischen Psychoanalyse und als „eine der wichtigsten Vertreterinnen der Theorie der Objektbeziehungen und der Ich-Psychologie.

nach: Wikipedia

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