Details

Autor Bertaux, Pierre
Verlag Suhrkamp
Auflage/ Erscheinungsjahr 1978, dt. EA
Format 21,4 × 4,2 × 12,9 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Leinen mit Schutzumschlag
Seiten/ Spieldauer 663 Seiten
SFB Artikelnummer (SFB_ID) 3518021486

»Du sagtest mir einmal, Hyperion: es sei Entwürdigung, vor irgend einem Menschen zu sagen, man hab' ihn ganz begriffen, hab' ihn weg.« (Hölderlin, "Hyperion")

Zu diesem Buch

Bisher hat sich niemand bemüht, Hölderlins »Krankheitsgeschichte« möglichst umfassend zu dokumentieren. Genau dies versucht Bertaux zum ersten Mal. Nach fünfzigjähriger Beschäftigung mit ihm möchte er eine Revision des »Falles Hölderlin« einleiten. Dieser neue Prozeß dürfte uns zu einem neuen Urteil führen: Hölderlin war nicht geisteskrank. Sicher war - und ist - er anders als die, die sich für die Norm halten.

Bertaux' Arbeit ist in drei Teile gegliedert. Der erste Teil enthält und prüft alle Dokumente, die Hölderlins »Krankheit« schildern oder manifestieren. Die Prüfung der Dokumente auf ihren wirklichen Aussagewert hin wird durch die Darstellung der äußeren Lebensumstände Hölderlins im dritten Teil ermöglicht. Im zweiten Teil entwirft Bertaux ein psychologisches Profil Hölderlins, das zeigt, daß seine Andersheit alles andere als pathologisch ist.

Aus dem Inhalt

  • Vorspann
  • Kurze biographische Skizze

Erster Teil: Lebensdokumente zur Krankheitsgeschichte

Zweiter Teil:Versuch einer psychologischen (nicht pathologischen) Deutung des Falles Hölderlin

  • Das schwäbische Pfarrhaus
  • Die Erziehung
  • Ein robuster Mann, ein rüstiger Wanderer
  • Ein Choleriker
  • Ein schöner Mann
  • Eigensinnig, ehrgeizig
  • Stolz
  • Das Heroische
  • Ein »Rechtshälfter«?
  • Die Welt der Töne
  • Die Stimme
  • Das Wort
  • Die Sprache
  • Eidetisches, nichtlineares Denken
  • Parataktisches Dichten
  • Das Komponieren
  • Das Skizzenhafte
  • Das Schweigen
  • »Die Sprache geküßt«
  • Das Gespräch
  • Die Reife des Mannes und das Versiegen der lyrischen Inspiration
  • Ist das Autismus?
  • Der Eremit
  • Freundschaft

Dritter Teil:Die äußeren Umstände, die Schicksalsschläge

  • Susette Gontard. Hölderlins Mutter
  • Triptychon
  • Wahnsinn
  • Schuld, Strafe, Sühne
  • Sterbliche Gedanken

Pressestimmen

"Es entsteht vor uns allmählich eine Biographie des Dichters, die ihn weder zum Objekt der Pathographie macht noch dem Pathos des einsam Umnachteten überantwortet, sondern hinschaut, was denn eigentlich vorgefallen ist. Nüchtern, argumentativ und doch brennend vor Liebe zu seinem Dichter geht Bertaux vor. Am Ende wissen wir mehr über Hölderlin, sein Glück und sein vielfaches Unglück."

Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt

Über den Autor

Pierre Bertaux, geboren 1907, 1936 habilitiert mit einer Arbeit über Hölderlin, 1938: o. Prof. Universität Toulouse, 1940-44: Krieg, Widerstand, Gefängnis. Dann: Commissaire de la Republique (bevollmächtigter Vertreter der prov. Regierung de Gaulles) in Toulouse. Präfekt in Lyon, Generaldirektor der Sürete (frz. Polizei), Senator für den frz. Sudan. Kehrte 1958 zur Universität zurück: Univ. Lille, Pariser Sorbonne. Gründete 1968 das Institut d'Allemand d'Asnieres, im Rahmen der Neuen Sorbonne (Universite Paris III), wo versucht wird, sowohl die Germanistik als überhaupt den Hochschulunterricht neu zu gestalten.

Zum Erhaltungszustand

Dieses sehr gut erhaltene Buch hat leichte Läsuren am Schutzumschlag.Ist die Erstausgabe dieses hat aber keinerlei Anstreichungen oder Bemerkungen. Ist auch nur sehr kurz gelesen.

Lieferbarkeitshinweis / Erhaltungszustand

Im Fachantiquariat der SFB due deutschsprachige gebundene Erstausgabe als ein gutes, textsauberes und offenbar ungelesenes Exemplarc. Der Schutzumschlag frontseitig an der oberen Kante mit kleinen Einrissen und Läsuren, die Celephanierung leicht gelöst (vgl. Foto); - beim Verlag vergriffen.

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