Details

Autor Anzieu, Didier
Verlag Verlag Internationale Psychoanalyse bei Klett­Cotta
Auflage/ Erscheinungsjahr 1990
Format 21 × 13 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung gebunden, mit Schutzumschlag
Seiten/ Spieldauer XXIII,311 Seiten
Abbildungen Mit 3 Abb.
SFB Artikelnummer (SFB_ID) SFB-000033_AC

Zu diesem Band

Freuds Selbstanalyse, die er ab 1897 (nach dem Tod seines Vaters) systema-tisch durchführte, war der Eckstein, auf dem er sein psychoanalytisches Gedan-kengebäude aufbaute. Sie führte — wie es Anzieu im Untertitel des Buches auf-zeigt — zur Entdeckung der Psychoana-lyse. Didier Anzieu rekonstruiert die einzel-nen Entstehungsstufen der wichtigsten Entdeckungen Freuds im Rahmen von Freuds Selbstanalyse, indem er die Träume, die Freud in seiner Traumdeu-tung beschrieben und gedeutet hat, in chronologischer Reihenfolge ordnet und — im Kontext des Briefwechsels mit Fließ — systematisch in den biographi-schen Zusammenhang einflechtet. Da-bei rekapituliert er detailliert bei jedem einzelnen Traum, was Freud oder ande-re Interpreten bereits dazu gedeutet ha-ben. Nachdem er die Plausibilität der vorhandenen Deutungen überprüft hat, setzt er selbst den jeweiligen Traum in den Kontext aller in Frage kommenden biographischen Erlebnisse Freuds zur Zeit des Traums. Band I umfaßt den Zeitraum von 1895 bis August 1898. Einführend beschreibt Anzieu Freuds intellektuelle Entwick-lung bis zum Jahre 1895. Daran an-schließend beschäftigt er sich mit der Entdeckung des Sinns der Träume, mit der Entdeckung des Odipuskomplexes und mit der Entdeckung der Urszenen-Phantasie und der ersten Version des Traumbuchs Band II erstreckt sich über den Zeit-raum von Ende 1898 bis Anfang 1902, wo Freud mit Fließ bricht. In dieser Zeit gelingt Freud die Entdeckung der Ka-strationsangst und die zweite Fassung des Traumbuchs. Anzieu berichtet wei-ter über die gelegentliche Selbstanaly-se und die Fortsetzung des Werks und zieht am Ende des Bandes seine Schlußfolgerungen. Eine ausführliche Biographie des jungen Freud bis 1902 beendet das Buch.

Inhalt

Band I
Vorwort

  • Verzeichnis der Abkürzungen
  • Geographische Karten: Europa um 1880 und Freuds Aufenthalte

I - Freud vor 1895

  1. Die Kindheit eines schöpferischen Menschen
  2. Die Krise der Lebensmitte
  3. Freuds intellektuelle Situation im Juli 1895
    Tabelle 1: Die wichtigsten Begriffe, die Freud 1895 verwendet

II - Die Entdeckung des Sinns der Träume

  1. Freuds Interesse für den Traum
  2. Der Traum von „Irmas Injektion" (24. Juli 1895) 
    Vorgeschichte des Traums
    Identifizierung der Personen
    Text des Traums und erste Deutung
    Freuds Kommentare und Deutung
    Andere Deutungen:
    in bezug auf nahe Angehörige
    in bezug auf Fließ und Emma
    in bezug auf den infantilen Wunsch
    in bezug auf das Freudsche Werk
    in bezug auf das Körperbild
  3. Vom Irma-Traum zum Tod des Vaters (Juli 1895 — Oktober 1896)
    Der »Entwurf einer Psychologie" (September — Oktober 1895)
    Intensivierung der wissenschaftlichen Arbeit in Verbindung mit Fließ
    Der Bruch mit Breuer und seine Folgen
    Freuds Faszination gegenüber Fließ
    Wiederkehr der Todesangst: die Tilgner-Episode 
    Durst- und Weckträume
    Der Traum „Man bittet, die Augen zuzudrücken" (25./26. Oktober 1896)

III - Die Entdeckung des Ödipuskomplexes

  1. Der Begriff des „psychischen Apparats"
  2. Versuche der Verschmelzung von Fließens Perioden-theorie und Freuds Theorie der Neurosen und Perversionen
  3. Die Rom-Träume (Januar 1897)
    Erster und zweiter Rom-Traum:
    »Aussicht auf Tiber und Engelsbrücke";
    »Rom von ferne im Nebel gesehen"
    Dritter Rom-Traum:
    „Herrn Zucker um den Weg in die Stadt fragen"
    Vierter Rom-Traum:
    »Eine Straßenecke von Rom mit deutschen Plakaten"
    Text des Traums und erste Kommentare
    Deutung
    in bezug auf Fließ
    in bezug auf Kindheitserinnerungen
    in bezug auf das Werk Freuds
    in bezug auf das Körperbild
    Schlußfolgerungen aus den Rom-Träumen
  4. Vorspiel zur systematischen Selbstanalyse (Februar — Mai 1897)
    Der Traum vom »Onkel mit dem gelben Bart" (Februar 1897)
    Erste Zweifel an der Verführungstheorie
    Der Traum „Via ... Secerno" (27./28. April 1897)
    Erste Erwähnung der Urszenen und der Phantasien
    Der „Hella"-Traum (Mai 1897)
    Der Traum „Unbekleidet die Treppe hinaufgehen" (Mai 1897)
    Neue theoretische und klinische Fortschritte
    Die intensive Selbstanalyse (Juni — November 1897)
    Freuds „Übertragungsneurose"
    Zusammenbruch der Hypothese der realen sexuellen Verführung
    Wiederkehr der Erinnerungen an das zweite Lebensjahr (27. September-3. Oktober 1897)
    Der „Schafskopf"-Traum (3./4. Oktober 1897)
    Die Deckerinnerung der „Kasten"-Szene
    Der Traum vom »Einäugigen Arzt" (Mitte Oktober 1897)
    Die Entdeckung der Allgemeinheit des „Ödipus-Mythos" und der Irrtum in der Spritze für die alte Dame (Mitte Oktober 1897)
    Merkmale und erste Auswirkungen von Freuds Selbstanalyse im September (Oktober und November 1897)
    Noch einmal Emma Eckstein

IV - Die Entdeckung der Urszenen-Phantasie und die erste Version des Traumbuchs

  1. Erster Versuch der Loslösung Freuds von Fließ (Dezember 1897—Februar 1898)
    Kongreß zu Weihnachten 1897 mit Fließ und Freuds
    Wiedererinnerung seiner Kindheitsphobie im Bahnhof von Breslau
    Der Traum „Mein Sohn, der Myop ... Auf Geseres —auf Ungeseres" (Anfang Januar 1898)
  2. Vorbereitung des Traumbuchs (Februar—Juli 1898) 
    Die Träume „Professor — Mutter — Amme" und „Otto schaut schlecht aus" (Februar 1898)
    Erste Fassung der Traumdeutung
    Tabelle 2: Vergleich der Pläne für die erste und die zweite Fassung des Traumbuchs
  3. Träume aus der Zeit der ersten Fassung
    Der Traum von der „Botanischen Monographie" (8., 9. oder 10. März)
    Der Traum »Geliebte Mutter und Personen mit Vogelschnäbeln"
    Der Traum „Goethe greift Herrn M. an" (zwischen dem 14. und dem 27. April 1898)
    Der Traum vom „Schloß am Meer" oder vom »Frühstücksschiff" (10./11. Mai 1898)
    Der Traum vom »Maschinensaal" oder von der „Heilanstalt" oder der „Unredlichkeit" (Mai 1898)
    Der Traum von den „Phantasien während des Schlafens" (Juni 1898?)
    Der Traum vom »Haus aus Bausteinen" (Mitte Juni 1898)
  4. Die großen Träume vom Sommer 1898
    Der Traum „Hollthurn" (18./19. Juni 1898)
    Der Traum vom „Abort im Freien" (Juli—August 1898)
    Der Traum von „Graf Thun" (August 1898)
    Von der Phantasie der Urszene zur Kastrationsangst .
    Index der Eigennamen

Band II

V - Die Entdeckung der Kastrationsangst und die zweite Fassung des Traumbuchs

  1. Zwei verkappte autobiographische Träume (August 1898?)
    Die Träume vom »Gelben Löwen" und von „Nansens Reisebericht"
  2. Erste Analysen des Vergessens von Eigennamen 
    Vergessen von »Julius Mosen" (August 1898)
    Vergessen von „Signorelli" (Anfang September 1898)
  3. Die Durcharbeitung der Todesangst
    Der Traum von den „Drei Parzen" (September—Oktober 1898)
    Der Traum vom »Ritt" (Ende Oktober 1898)
    Der Traum „Non vixit" (Ende Oktober 1898) 
    Vorgeschichte des Traums
    Traumbericht
    Das Thema des Zuspätkommens
    Das Thema der Indiskretion
    Das Thema der Unsterblichkeit
    Das Thema der Rivalität mit dem Älteren
  4. Entdeckung der Wortverdichtung (Herbst 1898)
    Der Traum „Hearsing"
    Der Traum „Norekdal"
    Der Traum „Autodidasker"
    Der Traum „Frau Doni" (5./6. Dezember 1898)
  5. Konfrontation mit dem Geschlechtsunterschied
    Ein zweites verkapptes autobiographisches Fragment: Die Deckerinnerung der „Grünen Wiese mit den Pauline entrissenen gelben Blumen" (Ende Dezember 1898—Anfang Januar 1899) .
  6. Neuer theoretischer Fortschritt (Januar—Mai 1899)
    Der Traum „Mein Vater auf seinem Totenbett als Garibaldi" (Februar—Mai 1899)
    Der Traum von den »Berühmten Rednern" (Anfang 1899?)
    Der Traum von der„Präparation des eigenen Becker (Ende Mai 1899)
    Der Traum vom »Etruskischen Aschenkrug" (Frühjahr 1899?)
  7. Niederschrift der zweiten Fassung des Traumbuchs (Mai—September 1899)
    Der Traum »In der Sexta sein" (Juni 1899)
    Der Traum „1851 und 1856" (Juli 1899?)
    Die Klärung der Theorie des psychischen Apparats
    Die Tagesphantasie »Ein durchgehendes Pferd zum Stehen bringen (Sommer 1899)
    Die Vorahnung des Kastrationskomplexes (September 1899)
    Überlegungen zur Methode der Selbstanalyse
    Undatierte Träume Freuds
    Korrektur der Druckbogen und Erscheinen der Traumdeutung (September—Oktober 1899)
    Struktur der Traumdeutung
    Die Gliederung
    Die Gattung
    Der Plan
    Ein erfüllte Traumahnung

VI - Die gelegentliche Selbstanalyse und die Fortsetzung des Werks

  1. Niederschrift der „Psychopathologie des Alltagsleber, (November 1899—Februar 1901)
  2. Beendigung von E.'s Kur und Infragestellung der „ Übertragung" auf Fließ (Dezember 1899—August 1900)
    Freuds Depression Traum vom »Schlecht vorbereiteten Vortrag" (23./24. April 1900)
    Das offene Zerwürfnis mit Fließ
  3. Niederschrift eines zweiten Traumbuches: „ Über den Traum" (Oktober — Dezember 1900) 
    Der Traum vom „Trottoir roulant" (Frühjahr—Sommer 1900)
    Der Traum vom „Zylinderhut aus Glas" (Frühjahr—Sommer 1900)
    Der Traum vom „Schwimmbassin" (Sommer 1900?)
    Der Traum von der „Table d'höte" und der Beginn des Falls Dora (Oktober 1900)
    Die Tagesreste Traumbericht und Freuds Kommentare
    Deutung in bezug auf Freuds Werk
    Deutung in bezug auf die Triebbesetzungen der Umgebung
    Deutung in bezug auf die Gegenübertragung und Erarbeitung der Abstinenzregel
    Deutung in bezug auf die Kindheitserinnerungen
    Deutung in bezug auf das Körperbild
  4. Ende des Briefwechsels mit Fließ (Oktober 1909—Mai 1902)
    Distanzierung von Fließ (Oktober 1900—März 1901)
    Der Traum von der „Reise nach Berlin" (6./7. März 1901)
    Der Bruch mit Fließ (März 1901—März 1902)
  5. Die Selbstanalyse in Freuds weiterem Leben und Werk

VII - Schlußfolgerungen Freud im Jahre 1902

  • Tabelle 3: Alphabetische Liste der von Freud während seiner Selbstanalyse (1895-1901) erworbenen Begriffe Wirksamkeit und Grenzen der Selbstanalyse Besonderheiten der schöpferischen psychischen Arbeit bei Freud

Anhang: Biographie des jungen Freud bis 1902 Iiibliographie Index der Eigennamen

Der Autor

Didier Anzieu studierte Philosophie und Psychologie an der Philosophischen Fakultät der Sorbonne und der Ecole Normale Supörieure de la rue d'Ulm in Paris. Er war Professor für Klinische Psychologie an den Universitäten von Straßburg und Paris -X-Nanterre. Unter dem Pseudonym Epistemon veröffentlichte er ein Buch über die Ereignisse des Mai 1968 in Nanterre. Er ist Analytiker und war lange Zeit Vizepräsident der Französischen Psychoanalyti-schen Vereinigung und Präsident der Französischen Gesellschaft für Psychoanalytische Gruppenpsychotherapie. Er hat mehrere psychoanalytische Werke veröffentlicht: Le psychodrame analytique chez l'enfant (1958), Le groupe et l'inconscient (1975), Le corps de l'ceuvre (1983) und Le Moi Peau (1985). Er ist außerdem Autor der Novellensammlung Contes ä Rebours (1975).

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