Details
Autor | Gilman, Sander L. |
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Verlag | S. FISCHER |
Auflage/ Erscheinungsjahr | 1994 |
Format | 21,8 × 14,8 × 3,4 cm |
Einbandart/ Medium/ Ausstattung | Leinwand mit Schutzumschlag |
Seiten/ Spieldauer | 378 Seiten |
SFB Artikelnummer (SFB_ID) | 9783442753895_AC |
Zu diesem Buch
Das Wien, in dem Sigmund Freud zu Ende des letzten Jahrhunderts lebte, war mehr als andere europäische Städte von antisemitischer Stimmung und Propaganda geprägt. Auch die »ernsthafte« medizinische Literatur, mit der Freud sich auseinandersetzte, war mit rassistischen Vorurteilen durchsetzt.
Juden etwa wurden als pathologisch und sexuell degeneriert beschrieben, sie wurden in Zusammenhang gebracht mit Syphilis, Krebs und anderen Krankheiten. Hat Freuds Internalisierung dieser Bilder die Psychoanalyse beeinflußt? Sander L. Gilman beantwortet diese Frage mit einem eindeutigen Ja. Freud hat - dieser Lesart zufolge -seine eigenen Ängste auf andere kulturelle »Minderheiten« projiziert: auf die Frauen.
Dieser provokative Band greift in verschiedene aktuelle Debatten ein: die Frage der Geschlechterverhältnisse steht dabei im Mittelpunkt, neue Perspektiven auf die Psychoanalyse eröffnen sich, medizinische Texte und Traktate der Zeit erscheinen in einem neuen Licht.
Der Autor zur Absicht seiner Arbeit: »Diese Untersuchung erhebt den Anspruch, eine Neuinterpretation der Bedeutung von Rasse und ihrer Beziehung zu Konstruktionen von Vorstellungen vom Geschlecht zur Zeit der Jahrhundertwende zu liefern. Da ich an der Jahrtausendwende schreibe, empfinde ich diese Beziehung als wichtig für meine eigene Kultur und meine Selbstdefinition.« (Sander L. Gilman)
Aus dem Inhalt
- Freuds jüdische Identität und ihre Interpretation
Sigmund Freud und die Epistemologie der Rasse
- Freud und das Problem der Rasse
- Die jüdische Psyche
- Die Umwandlung der Rhetorik der Rasse in die Konstruktion der Geschlechter
Die Konstruktion des männlichen Juden
- Die Untilgbarkeit der Beschneidung
- Lesarten der Beschneidung
- Beschneidung und Krankheit
- Freud und die Beschneidung
Jüdischer Wahnsinn und Geschlecht
- Die Veranlagung der Juden für bestimmte Formen seelischer Erkrankung
- Trauma und Eisenbahnen: Das Testgelände der Männlichkeit .
- Lesarten von Geisteskrankheit: Männliche Homosexualität und die Rhetorik der Rasse
Systemische Krankheiten: Krebs und Antisemitismus
- Um wessen Krebs handelt es sich überhaupt?
- Freuds männlicher Körper als Ort der Krankheit
- Der beschnittene Körper als Auslöser einer gesellschaftlichen Krankheit: Männer und Antisemitismus
Über den Autor
Sander L. Gilman ist Goldwin Smith Professor of Human Studies an der Cornell University und Professor of The History of Psychiatry am Cornell Medical College.
Lieferbarkeitshinweis
Bei der SFB als verlagsfrischer und folienverschweißter Archivbestand zum Angebotspreis; beim Verlag vergriffen.
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