Fortschritt und Revolution

Zu diesem Buch

Ein führender Psychoanalytiker und Soziologe verfolgt die Entwicklung der letzten zweihundert Jahre unserer Geschichte, unbeeinflußt von jeder Ideologie. Er geht den beiden Elementen, die bestimmend waren für diese Entwicklung, Fortschritt und Revolution, auf den Grund, und er tut das als einer, der nicht von utopischen Wünschen bestimmt ist, sondern von der Suche nach der Wahrheit, der nicht davor zurückschreckt, auch auf die Nachteile des scheinbar Positiven hinzuweisen. Auf der einen Seite nennt er den Preis, der für den Fortschritt bezahlt werden muß — er sieht die Relativität von Armut und Reichtum, die latente Gewalt hinter dem Streben nach »Frieden«, den Zwang zu fortwährender Anpassung, der dem Menschen auferlegt wird und ihn hindert, sich wirklich weiter zu entwickeln —, auf der anderen Seite zeigt er den Hintergrund der »geplanten Revolutionen« der Neuzeit — die Suche nach den Sündenböcken, den Ehrgeiz unzufriedener Intellektueller, die Scheinfreiheit, das totalitäre System.

Durch ein umfassendes historisches, soziologisches, politisches und kulturgeschichtliches Wissen ist Waelder in der Lage, die Strukturen und Gesetzmäßigkeiten der Vergangenheit zu erkennen, sie mit der Gegenwart und der Zukunft zu konfrontieren: mit dem Westen, mit den kommunistischen Ländern und mit der »Dritten Welt«. Das Buch ist nicht angewandte Psychoanalyse, sondern die kritische Untersuchung der Kräfte, die unsere Zeit bewegen, mit dem wissenschaftlichen Rüstzeug und der nüchternen, alles Wunschdenken ausschaltenden Klarheit, die Sigmund Freud auszeichnete und die er seinen Schülern weitergeben wollte.

Aus dem Inhalt

Über den Fortschritt

1. Der Wandel des Fortschritts-Begriffes
2. Der Geist der Neuzeit
3. Die moralischen Triebkräfte
4. Soll und Haben der modernen Entwicklung
5. Die konservative Kritik an der modernen Entwicklung
6. Die Suche nach Sündenböcken 
7. Die Zukunftsaussichten der modernen Entwicklung

Über die Revolution

1. Die Struktur der Macht
2. Die geistigen Auswirkungen physischer Gewalt oder: Wer die Macht hat, hat das Recht
3. Polemischer Anhang: Die Unterschätzung der Rolle der
   Gewalt
4. Der Einfluß von Ideen auf die Gewalt
5. Das utopische Denken
6. Drei zeitgenössische Auffassungen der Revolution
7. Allgemeiner Rahmen für eine künftige umfassende Revolutionstheorie
8. Die Revolution der Neuzeit und ihr Verhältnis zum Krieg

Die Weltkrise in der Mitte des 20. Jahrhunderts

1. Das Dilemma der hochentwickelten Länder
2. Das Dilemma der westlichen Demokratien
3. Das Dilemma der kommunistischen Länder
4. Das Dilemma der Dritten Welt

Lieferbarkeitshinweis

Bei der SFB als ein ungelesenes Archivexemplar; innen entsprechend frisch; am obern Buchschnitt mit minimalem Anflug von Stockflecken; beim Verlag längst vergriffen.