Details

Autor Wurmser, Leon
Verlag Springer Vlg., Heidelberg
Auflage/ Erscheinungsjahr 4. Aufl. 1987
Format 24 × 16,5 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Broschur
Seiten/ Spieldauer 358 Seiten
SFB Artikelnummer (SFB_ID) SFB-009664_MA

Zu diesem Buch

Bei der psychoanalytischen Behandlung schwerer, aber nicht psychotischer Psychopathologie führt die ebenso konsequente wie einfühlsame Analyse der inneren Konflikte - mit besonderer Beachtung der Über-Ich-Übertragung - zu wesentlich anderen Ergebnissen, als es nach dem heute verbreiteten Verständnis solcher Krankheitsbilder, die man gemeinhin der „Borderline- pathologie“ zurechnet, zu erwarten wäre.

Dynamisch stellt sich der Wiederholungszwang vorwiegend als eine Flucht vor dem Gewissen dar, die mißlingt. Wiederholte selbstzerstörerische Handlungen und die damit verbundenen Identitätsspaltungen bilden eine Abfolge von Lösungen bestimmter Loyalitätskonflikte sowie des Schuld-Scham- Dilemmas.

Der Autor beschreibt diese Problematik anhand gründlich reflektierter Gespräche mit den Patienten, wobei deutlich wird, wie absolute (aber widerstreitende) Über-Ich-Forderungen, absolute (aber im Widerspruch stehende) Affekte und Wünsche, globale Identifizierungen, Verleugnung und massive Introjektion der Traumata Zusammenwirken und zu den Phänomenen der Identitätsspaltung führen.
Die „Spaltung“ erscheint als das Ergebnis, nicht als Ursprung der Abwehr; der Begriff hat somit eine beschreibende, keine erklärende Funktion.
Die meisten schweren Neurosen bedürfen einer Kombination verschiedener therapeutischer Zugänge.

Aus dem Inhalt

1 Einführung:
Wanderer zwischen zwei Welten

  • 1.1 Sechs Polaritäten
  • 1.2 Hauptsächliche Beobachtungen und Annahmen
  • 1.3 Methode der Darstellung
  • 1.4 Auswahl der Fälle
  • 1.5 Hauptthemen
  • 1.6 Der Kampf mit dem Dämon

2 „Die Verknüpfungen zu entdecken - das Passende gehörig zusammenzubinden“
Einige vorgängige Bemerkungen zur Technik der Abwehr- und Uber-Ich-Analyse

  • 2.1 Die Vorentscheidung
  • 2.2 Richtlinien zur Abwehranalyse
  • 2.3 Wesentliche Abwehrformen
    2.3.1 Verleugnung und Verdrängung
    2.3.2 Wendung ins Gegenteil
    2.3.3 Identifizierung
    2.3.4 Regression, Polarisierung und Übertreibung
  • 2.3.5 Extemalisierung
  • 2.4 Beispiele für Sequenzen und Rekonstruktionen der Ich-Vorgänge
    2.4.1 Ein Fall von Pseudostupidität
    2.4.2 Rekonstruktion der Abwehrsequenz in einem Fall von neurotischer Depression und masochistischem Charakter
  • 2.5 Suggestive Psychotherapie und psychoanalytische Technik
  • 2.6 Theorie und Technik

3 „Bestellt, uns selbst zu richten“ Ressentiment und Agieren

4 „Einsam in die Wüste tragen“ Masochistische Impulshandlung und die Quellen des Ressentiments

  • 4.1 Abwehranalyse der doppelten Identität
  • 4.2 Durcharbeitung der ödipalen Konstellation und des Ressentiments
  • 4.3 Ressentiment und Loyalität
  • 4.4 Die Natur der Regression
  • 4.5 Ein neuer dynamischer „Komplex“

5 „Zweifel sind Verräter“ Über den Zwang, den Erfolg zu zerstören

  • 5.1 Schichtung der Schamkonflikte
  • 5.2 Gespaltene Identität
  • 5.3 Ausschnitte aus der Behandlung
    5.3.1 Erster Ausschnitt: „Es gibt keinen Unterschied“
    5.3.2 Zweiter Ausschnitt: „Kein Recht, mich zu freuen“
    5.3.3 Dritter Ausschnitt: Die archaischen Gleichungen und Sequenzen
    5.3.4 Vierter Ausschnitt: Der Abschied
  • 5.4 Zusammenfassung der Dynamik
  • 5.5 Das tragische Dilemma

6 „Der unbarmherzige Zwerg“ Trauma, Gewissen und Narzißmus

  • 6.1 Das stillschweigende Versprechen
  • 6.2 Die diagnostische Inflation
  • 6.3 Das verwirkte Recht auf ein Dasein
  • 6.4 Narzißmus und Affekte
  • 6.5 Die verhüllten Grabsteine
  • 6.6 Von Ithaka nach Golgatha
  • 6.7 Gedanken über das Wesen des „Narzißmus

8 „Die zusammenschlagende Falle“ Psychodynamik der Toxikomanie

  • 8.1 Einführung
  • 8.2 Abriß der individuellen Psychopathologie von Toxikomanen
  • 8.3 Abwehrstruktur
    8.3.1 Verleugnung
    8.3.2 Wendung ins Gegenteil
    8.3.3 Affektmobilisierung und Affektblockierung
    8.3.4 Extemalisierung
  • 8.4 Die spezifische Konfliktlösung
    8.4.1 Rückkehr des abgewehrten Ich-Ideals
    8.4.2 Rückkehr der Selbstbestrafung
    8.4.3 Die billigende und schützende Funktion des Uber-Ich
    8.4.4 Innere Diskontinuität
    8.4.5 Einschränkung und Grenzen
    8.4.6 Scham und Schamlosigkeit
  • 8.5 Verhöhnung und Versöhnung - die Bedeutung der Symptomhandlungen Jasons
  • 8.6 Der Familienhintergrund

9 „Das Schicksal ist ein vornehmer, aber teurer Hofmeister“ Der Aufstand gegen das Gewissen

  • 9.1 Aufstand gegen das Uber-Ich
  • 9.2 Die zwingende Macht des Dämons
    9.2.1 Die Angst
    9.2.2 Die Sequenz der Flucht
    9.2.3 Die Angst vor dem Erfolg
    9.2.4 Globale Identifizierung und Verleugnung
    9.2.5 Abwehr gegen das Über-Ich
    9.2.6 „Spaltung“
    9.2.7 Die Kombination der Behandlungsmodalitäten
  • 9.3 „Im Saale der Vergangenheit“
  • 9.4 Technische Aspekte 

10 „Werde, wer du bist, durch Einsicht“ Einige Schlußfolgerungen über den Wiederholungszwang

  • 10.1 Die Verschiebung der Grenzen
  • 10.2 Ein zusammenfassender Entwurf
  • 10.3 „Idealsequenz“
  • 10.4 Der Wiederholungszwang als Sequenz von Konfliktlösungen
  • 10.5 Der Sprung vom Beschreiben zum Erklären
  • 10.6 Spaltung
  • 10.7 Identitätsspaltung und deren Ursprung
  • 10.8 Der Ursprung des Gewissens in einer Spaltung des Selbst und als Prinzip der Individuation
  • 10.9 Der affektive Kern der Identität
  • 10.10 Die Natur des Wiederholungszwangs
  • 10.11 Über-Ich und Narzißmus
  • 10.12 Zusammenfassung der hauptsächlichen Konflikte und einige Gedanken über die Rolle des Ressentiments . . .
  • 10.13 Die „Blendung durch Bilder“
  • 10.14 Das therapeutische Vorgehen: Die Bedeutung der Über-Ich-Analyse
  • 10.15 Wandlung und Beharrlichkeit

Literatur / Personenverzeichnis / Sachverzeichnis

Lieferbarkeitshinweis

Im Modernen Fachantiquariat der SFB der Grundlagentitel Wurmsers als ein gut erhaltenes Exemplar; beim Verlag schon Jahre vergriffen; innen frisch und ohne Anmerkungen, Anstreichungen o.Ä.; der Einband leicht bestoßen.

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