Details

Autor Yalom, Marilyn
Verlag Marion von Schröder-Vlg
Auflage/ Erscheinungsjahr 1998, dt EA
Format 22,1 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung gebunden, mit Schutzumschlag
Seiten/ Spieldauer 479 Seiten
Abbildungen Mit zahlreichen Abb. im Text
SFB Artikelnummer (SFB_ID) SFB-011059_MA

Zu diesem Buch

Nach Ansicht der us-amerikanischen Kulturwissenschaftlerin Marilyn Yalom hat die (weibliche) Brust für das Abendland seit alters her immer unter patriachalen Struktutren als Projektionsfläche, quasi als augenfälliger ´Rorschach-Klecks` fungiert, auf die jede Epoche ihre Phantasien bezüglich Mutterschaft, Sexualität, Freiheit, Abhängigkeit und so weiter projezieren konnte.

Rousseau, zum Beispiel, führte im Frankreich des 18. Jahrhunderts eine nationale Kampagne gegen das Stillen von Kindern durch Ammen an mit dem Argument, daß eine Mutter im Interesse der familiären Solidarität ihrem Kind selbst die Brust geben sollte. Bis 1790 war die gallische Brust zum Politikum geworden: nun war sie ein Symbol des glühenden Republikanismus. In jüngerer Zeit sind "gute" Brust und "schlechte" Brust zum "guter Bulle, schlechter Bulle"-Duo der psychoanalytischen Theorie geworden. Yaloms Buch ist voll von faszinierenden Leckerbissen, und sie entlockt ihrem Sujet soviel Kulturgeschichte, daß der Band genauso hätte betitelt sein können: "Sprich, o Brust".

Was stellt die Brust eigentlich dar? Das hängt vom Fragesteller ab, sagt Marilyn Yalom, die Autorin dieser hochintellektuellen, illustrierten Abhandlung über die Brust in der abendländischen Gesellschaft. "Babys sehen Nahrung. Männer sehen Sex. Ärzte sehen Krankheit. Geschäftsleute sehen Dollarzeichen." Brüste wurden als etwas Unanständiges gebrandmarkt -- oder sie wurden idealisiert: als Schenker von Macht oder Leben in Darstellungen der altägyptischen Göttin Isis, die den Pharaonen die Brust gibt; als stämmige, mütterliche Mutter Rußland; oder in Frankreich als eher erotisiertes, barbusiges Symbol republikanischer Ideen. Psychologen, Religionsführer, Werbefachleute und Pornographen haben von ihr geschwärmt, sie diffamiert und sie benutzt, um alles vom Krieg bis hin zum Cadillac zu vermarkten. Und schließlich haben Frauen in ihr Freude, Macht, Lebensunterhalt, Furcht oder Versagen gesehen.

Inhalt

Die Autorin

MARILYN YALOM (1932-2019), renommierte und vielfach ausgezeichnete amerikanische Kulturhistorikerin, zählt zu den Pionierinnen im Bereich der Gender Studies und war Mitbegründerin des Center for Research on Women (CROW) an der Stanford University. Daneben galt ihre besondere Liebe der französischen Kultur, mit der sie sich intensiv beschäftigte. 1992 wurde sie mit dem Ordre des Palmes Académiques für ihre Beiträge zur französischen Kultur ausgezeichnet. Yalom hat neben ihrer akademischen Tätigkeit eine Vielzahl erfolgreicher Sachbücher veröffentlicht. Irvin D. Yalom und Marilyn Yalom waren 65 Jahre miteinander verheiratet.

Lieferbarkeitshinweis /Erhaltungszustand

Das Fachantiquariat der SFB verfügt über ganz wenige sehr gut bzw gut erhaltene (Arbeits-)Exemplare dieser gesuchten Arbeit der psychoanalytisch bewanderten us-amerikanischen Kulturwissenschaftlerin.

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