Details

Autor Schmidbauer, Wolfgang
Verlag Rowohlt
Auflage/ Erscheinungsjahr 1986
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 304 Seiten
SFB Artikelnummer (SFB_ID) 3-498-06199-2

»Von 100 Patienten, die in die Praxis eines Allgemeinarztes kommen, sind mindestens 50, wahrscheinlich aber bis zu 80 "psychosomatisch" krank ...«

Zu diesem Buch

Jede Erkrankung, vom banalen Schnupfen bis zum tödlichen Herzinfarkt, wird durch die geheimnisvolle Macht des Subjekts mitbestimmt. Aber sein Zugang und sein Einfluß sind nicht rational kontrollierbar, objektiv meßbar.

Moralisierende, in Leistungszusammenhänge eingebettete «Übersetzungen» der Krankheit in eine lexikalisch geordnete Organsprache führen zu einer Selbst-Kolonialisierung der Subjekte, die in die Formel mündet «Ich weiß schon, es ist psychosomatisch».

Im Gegensatz zu naturwissenschaftlichen Fragen, die ein für allemal geklärt und dann abgeheftet werden können, stellen sich die Fragen nach unserem Schicksal und unseren Gefühlsbeziehungen immer wieder neu. Die Schwierigkeiten im Umgang mit eigener und fremder Krankheit liegen darin, daß die für einen möglichst schonenden und hilfreichen Umgang nötige Kreativität durch keine auch noch so brillante chemische, biologische oder psychologische Erkenntnis gewährleistet werden kann. Allenfalls kann man günstigere Bedingungen für diese Kreativität schaffen. Dazu soll diese Kritik der Psychosomatik nützlich sein.

Aus dem Inhalt

  1. Die Hypochondrie
  2. Die subjektive Krankheit und die Macht der Magie
  3. Die Ambivalenz der Aufklärung
  4. Magnetismus und Suggestion
    Dokumentation: Geschichtliches zur subjektiven Krankheit
    1. Der Trancetanz der Buschmänner
    2. Pontormos Tagebuch
  5. Der unzähmbare Georg Groddeck
  6. Über wilde und zahme Analytiker
  7. Die Selbstaufhebung von Professionalität: eine Quadratur des Kreises?
  8. Radikale Symbolik
  9. Antipsychosomatik?
    Dokumentation: Ein Brief
  10. Die Übersetzung der «Organsprache»
  11. Der Hintereingang zum Paradies: Schritte zu einer Theorie der subjektiven Krankheit
    1. Resomatisierung
    2. Progression und Regression
    3. Körper und Seele
    4. Homöopathie
    5. Machtfragen
    6. Die Maschinenmenschen
    7. Die Rolle des Dritten
    8. Innehalten oder umkehren?
    9. Konflikt oder Mangel?
  12. Wissenschaft, Kunst, Handwerk, Religion: Die Metaphern der Medizin
  13. Krebs und Leidenschaft
  14. Mora: Eine Fallgeschichte
  15. Der Verzicht auf Behandlung
    Dokumentation: Behandeln oder nicht behandeln?
  16. Psychosomatik als Dienstleistung
  17. Fallbeispiel: Eine Sommergrippe
    1. Überlastung
    2. Anzeichen
    3. Ausbruch
    4. Der andere Körper
    5. Die neue Gesundheit

Über den Autor

Wolfgang Schmidbauer, geboren 1941 in München, studierte Psychologie und promovierte 1968 über "Mythos und Psychologie". Tätigkeit als freier Schriftsteller in Deutschland und Italien. Ausbildung zum Psychoanalytiker. Gründung eines Instituts für analytische Gruppendynamik. 1985 Gastprofessor für Psychoanalyse an der Gesamthochschule Kassel; Psychotherapeut und Lehranalytiker in München. Seine bekanntesten Bücher sind: "Selbsterfahrung in der Gruppe", "Die hilflosen Helfer", "Alles oder nichts", "Die Ohnmacht des Helden", "Helfen als Beruf", "Die Angst vor Nähe".

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