Details

Autor Henrich, Joseph
Verlag Suhrkamp
Auflage/ Erscheinungsjahr 07.03.2022
Format 22.4 × 15 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Hardcover
Seiten/ Spieldauer 918 Seiten
Gewicht 1162
ISBN 9783518587805

Zu diesem Buch

Es gibt einen Menschenschlag, der sich von allen anderen früheren und heutigen stark unterscheidet. Sein Gehirn ist so verdrahtet, dass er in der Regel Gesichter schlechter erkennen kann, weniger auf seine Verwandten achtgibt und die Welt »scheibchenweise« verstehen will. Bei diesen sonderbaren Personen handelt es sich aber nicht etwa um peruanische Matsigenka, Fidschi-Insulanerinnen, chinesische Reisbauern oder die Jäger und Sammlerinnen der Hadza im heutigen Tansania – sondern um Leute wie Sie und mich!

Aber warum sind wir »Westler« so sonderbar – und was hat das mit Demokratie und Religion, mit Falschparken und Heiraten, Totems und Tabus, mit Aufklärung, Industrieller Revolution, Globalisierung und überhaupt fast allem anderen zu tun? Und warum war ausgerechnet das katholische Ehe- und Familienmodell des Mittelalters so überaus wichtig? Anhand von faszinierenden psychologischen Experimenten und ausgedehnten Feldforschungen sowie gestützt auf eine Fülle historischer und soziologischer Daten zeigt der Anthropologe Joseph Henrich auf brillante Weise, wie uns Evolution, Geschichte und vor allem die Kultur zu dem gemacht haben, was wir heute sind: die seltsamsten Menschen der Welt. Ein wegweisendes Buch voller Überraschungen.

Aus der Einleitung des Autors

"(...) Zusammengenommen bedeuteten diese (...) Befunde, dass fast alles, was wir – Wissenschaftler – über die menschliche Psychologie wussten, von Bevölkerungsgruppen stammte, die in vielen wichtigen psychologischen und verhaltenswissenschaftlichen Hinsichten ziemlich ungewöhnlich zu sein schienen. Vor allem gab es keinen offensichtlichen Weg, um zu bestimmen, ob sich ein psychologisches Muster, das bei westlichen Studierenden gefunden worden war, auch kulturübergreifend zeigen würde. Forschungen, die über ein halbes Jahrhundert zurückreichten, hatten bei verschiedenen Populationen nämlich Unterschiede in der Anfälligkeit für visuelle Illusionen, im räumlichen Denken und Gedächtnis, bei der Aufmerksamkeit, Geduld, Risikobereitschaft, Fairness, beim induktiven Schließen, bei Exekutivfunktionen und in der Mustererkennung aufgedeckt. (...)"

Inhalt

Vorwort - Auftakt: Ihr Gehirn wurde modifiziert

I. Die Evolution von Gesellschaften und Psychologien

  • 1. Eine sonderbare Psychologie
  • 2. Die Genese einer kulturellen Spezies
  • 3. Clans, Staaten und warum man von dort aus nicht hierher gelangen kann
  • 4. Die Götter sehen zu. Benimm Dich!

II. Die Ursprünge der sonderbaren Menschen

  1. 5. Sonderbare Familien
  2. 6. Psychologische Unterschiede, Familien und die Kirche
  3. 7. Europa und Asien
  4. 8. Sonderbare Monogamie

III. Neue Institutionen, neue Psychologien

  • 9. Von Handel und Kooperation
  • 10. Die Zähmung des Wettbewerbs
  • 11. Marktmentalitäten

IV. Die Geburt der modernen Welt

  • 12. Gesetz, Wissenschaft und Religion
  • 13. Fluchtgeschwindigkeit
  • 14. Die dunkle Materie der Geschichte

Anhang A / Anhang B / Anhang C
Anmerkungen / Bibliographie / Namenregister / Ausführliches Inhaltsverzeichnis

Stimmen zum Buch

»Literatur kann dazu dienen, die Welt mit anderen Augen zu sehen. Dieses Sachbuch lädt dazu ein, sich selbst mit anderen Augen zu sehen.«

in: Hannoversche Allgemeine Zeitung

»Die seltsamsten Menschen der Welt sollte Pflichtlektüre sein für alle westlichen Diplomatinnen und Außenpolitiker.«

Jens-Christian Rabe, Süddeutsche Zeitung SZ

»Brillant – zugänglich, spielerisch und wissenschaftlich – stellt das Buch die konventionelle Geschichte auf den Kopf.«

Simon Sebag Montefiore, auf: BBC

»Menschen im westlichen Kulturkreis lesen viel – für diese Fähigkeit haben wir ›Westler‹ sogar unsere Gehirne verändert. Mitunter können wir aber Gesichter nicht mehr so gut erkennen: Wir wurden sonderbar. Doch warum? Der kanadische Anthropologe Henrich liefert brillante Antworten.«

in: National Geographic History 11.03.2022

Der Autor

Joseph Henrich, geboren 1968, studierte zunächst Anthropologie sowie Luft- und Raumfahrttechnik und arbeitete dann als Systemingenieur bei General Electric. Anschließend wurde er Professor für Kultur, Kognition und Koevolution an der University of British Columbia. Seit 2015 ist er Direktor und Professor des Department of Human Evolutionary Biology der Harvard University.

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