Die rote Couch / Lying on the Couch

Zu diesem Buch

"Für jeden Patienten müsste eine eigene Therapie entwickelt werden, da jeder eine einmalige Geschichte hat.« Mit dieser Auffassung hat sich Dr. Irvin D. Yalom, ein einflussreicher Psychiater und Forscher aus Stanford, langsam, aber sicher aus dem Zentrum der professionellen Psychiatrie entfernt. Denn diese bewegt sich heute auch aus ökonomischen Zwängen genau in die entgegengesetzte Richtung. Er bleibt nicht nur unbeirrt seiner Position treu, er gibt ihr sogar breiten Raum in seinen Büchern, mit denen er als Sachbuchautor und Schriftsteller Welterfolge feiert - erinnert sei nur an den preisgekrönten Roman „Und Nietzsche weinte".

In seinem Roman „Die rote Couch" dreht sich alles um einen Kreis erfahrener und etablierter Psychoanalytiker, die der Maxime des ehemaligen Präsidenten der fiktiven Amerikanischen Vereinigung für Psychiatrie Seymour (See more?) Trotter folgen: „Meine Methode ist es, auf alle Methoden zu verzichten." Dieser Trotter ist es dann auch, der als Psychiater des Kardinalfehlers bezichtigt wird, eine sexuelle Beziehung mit einer Patientin eingegangen zu sein, und sich aus diesem Grund einen Kunstfehlerprozess einhandelt, den seine Versicherung zwar verliert, er aber gewinnt.

Auch die Hauptfigur des Romans, Dr. Ernest Lash, will den Patienten helfen. Aber er kann sich dabei nicht entscheiden zwischen der reinen Wahrheit und dem, was im Sinne des Patienten richtig sein könnte. So probiert er herum, heftig unterstützt von einer rachsüchtigen Klientin. Davon ahnt er allerdings nichts ...

Doch das ist nicht alles. Zu guter Letzt kommt es zu einer einmaligen Patientenrückrufaktion, die im haftpflichtbesessenen Amerika durchaus als Fortentwicklung heutiger Trends vorstellbar wäre.

Yalom, 1931 als Sohn russischer Einwanderer in den USA geboren, erhebt mit seinen beiden „Lehrromanen" neben aller Spannung auch einen pädagogischen Anspruch. Nach der Lektüre mag jeder selbst entscheiden, wie man es auf beiden Seiten der Couch mit der Wahrheit hält und ob der „geschützte Raum" der Psychoanalyse nicht mehr über den Analytiker verrät als über den Patienten."

Aus dem Vorwort zu dieser Ausgabe

Lieferbarkeitshinweis

Bei der SFB die zweisprachige Ausgabe als ein wohlerhaltenes antiquarisches Archivexemplar; in dieser Variante ein gesuchter Titel.