Details
Autor | Žižek, Slavoj |
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Verlag | S. FISCHER |
Auflage/ Erscheinungsjahr | 26.04.2023 |
Format | 22 × 15.2 cm |
Einbandart/ Medium/ Ausstattung | Einband - fest (Hardcover) |
Seiten/ Spieldauer | 496 Seiten |
Gewicht | 709 |
ISBN | 9783103975253 |
»Žižek ist der Philosoph, der den richtigen Leuten auf die Nerven geht.«
The Spectator
Zu diesem Buch
Das heutige Leben vieler westlich geprägter Menschen ist von Überfluss und Saturiertheit geprägt. Die langweilig gewordene Hülle und Fülle von allem bringt nicht wirklich Sättigung; bewirkt auch kein Innehalten, Umdenken - den ein ´Voller Buch studiert und denkt nicht gerne`. Das vermeintlich probate Mittel zur Bannung des Schon-Zuviels ist folgerichtig ein "Noch mehr!". Um den halbtoten, geistlosen Körpern wenigstens noch zu Spuren eines Kicks zu verhelfen, lautet die Problemlösung wie die von Alkoholikern: Mehr und die Dosis erhöhen; nie ist es genug.
Jacques Lacan hat in der ihm eigenen Weise als Psychoanalytiker darauf aufmerksam gemacht, dass Menschen in der Tat immer einen ´Überschuss` an dem benötigen, was sie faktisch brauchen - eine irrational getönte ´Reserve`: Denn wenn alles ´nur` haarklein und haargenau ausreichte, könnten wir Menschen das, was wir haben, - und sein es objektiv in mehr als ausreichend verfügbar -, dennoch nicht genießen.
´Begehren` in seiner vulgarisierten, mißlungenen Form als "Konsumieren, Verbrauchen, Gieren" ist für Žižek hier das Stichwort. - Vor diesem Hintergrund und mit der Gedankenfigur, die er mit Marx‘ens »Mehrwert« und Freuds »Lustgewinn« luizide zusammenbringt, analysiert der scharfzüngige Meisterdenker aus Slowenien in seinem Buch die immer krasser werdenden Paradoxien der gegenwärtigen weltpolitischen Lage und Lager.
Unter anderem anhand von Hollywood-Filmen wie der »Joker«, den mitunter grotesk gewesenen Auswüchsen im Zuge der Corona-Pandemie oder den geradezu faschistoid anmutenden Sprach- und Ordnungszwängen einer »Cancel Culture« zeigt Žižek beispielhaft, was in gesellschaftlichen und intellektuellen Diskursen zunehmend schief läuft: Die Diskutanten und Kontrahenten bespielen in der Hauptsache Nebenkriegsschauplätze, während die Wurzel des Übels aus dem Blick gerät, was den herrschenden Kasten weltweit enorm zu pass kommt.
Der Schlüssel zu einer wirksamen Kurskorrektur liegt für Žižek darin, probate Wege zu finden mit dem Ziel, hinreichend vielen Menschen zur Erkenntnis zu verhelfen, dass der vom sich smart gebenden Kapitalismus verheißene Gewinn an Glück über den Weg von immer mehr Konsum und Umtriebigkeit eben doch nur ein diabolisches Heilsversprechen, ein Marketinggag ist, indem das dem Menschen eigene Begehren verballhornt und zur sysiphus`schen never-ending »Mehrlust« umgemünzt wird: substanz- und nutzlos für das Individuum und zerstörerisch für jede Gesellschaft.
Stimmen zum Buch
»Žižek wirkt oft dann am hellsichtigsten, wenn er dank seines psychoanalytischen Blicks die libidinösen Unterströme in der Gesellschaft offenlegt.« - Tobias Kniebe, in der Süddeutsche Zeitung SZ
»Kaum ein anderer Denker veranschaulicht die Widersprüche des heutigen Kapitalismus besser als Slavoj Žižek.« - New York Review of Books
Inhalt
Der Autor
Slavoj Žižek, geboren 1949, ist Philosoph, Psychoanalytiker und Kulturkritiker. Er lehrt Philosophie an der Universität von Ljubljana in Slowenien und an der European Graduate School in Saas-Fee und ist derzeit International Director am Birkbeck Institute for the Humanities in London. Seine zahlreichen Bücher sind in über 20 Sprachen übersetzt. Im S. Fischer Verlag sind zuletzt erschienen »Hegel im verdrahteten Gehirn« (2020), »Wie ein Dieb im Tageslicht. Macht im Zeitalter des posthumanen Kapitalismus« (2019), »Mut zur Hoffnungslosigkeit« (2018), »Absoluter Gegenstoß. Versuch einer Neubegründung des dialektischen Materialismus« (2016), »Ärger im Paradies. Vom Ende der Geschichte zum Ende des Kapitalismus« (2015), »Was ist ein Ereignis?« (2014) und »Das Jahr der gefährlichen Träume« (2013).
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