Details
Autor | Frank, Jerome D. |
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Verlag | Klett-Cotta |
Auflage/ Erscheinungsjahr | 1981, EA |
Format | 21,4 × 14,6 × 3,8 cm |
Einbandart/ Medium/ Ausstattung | Gebunden, mit SU |
Seiten/ Spieldauer | 509 Seiten |
SFB Artikelnummer (SFB_ID) | SFB-006569_AC |
OT: "Persuasion and healing. A comparative study of psychotherapy Baltimore": John Hopkins University Press 1961
Zu diesem Buch
Jerome D.Frank hat sich in diesem Buch mit viel Scharfsinn an das spannende Unternehmen gemacht, die Elemente zu beschreiben, die allen Formen psychotherapeutischer Einflußnahme gemeinsam sind.
Trotz ihrer scheinbaren Mannigfaltigkeit gehen alle Psychotherapien darauf aus, durch Akte des Überzeugens zu heilen. Das heißt, sie versuchen die Patienten zu Einstellungs- und Verhaltensänderungen zu bewegen, von denen angenommen wird, daß sie ihr Leiden mindern. Sie versuchen, ihre Hoffnungen anzufachen, ihnen Erfolgsund Befriedigungserlebnisse zu vermitteln und sie emotional aufzurütteln. Dieser „kleinste gemeinsame Nenner" der modernen Psychotherapien läßt aber auch ihre Nähe zu anderen Vorgängen des Heilens und „Überzeugens" deutlich werden: zur Heilkunst in primitiven Gesellschaften, zum Schamanismus, zu Wunderheilungen, religiösen Bekehrungen, auch zu den verschiedenen Formen ideologischer Gehirnwäsche. Sie werden vom Autor in einem gewaltigen Spannungsbogen kenntnisreich, ironisch und einfühlsam zugleich dargestellt.
Aus dm Vorwort
"Die Vielfalt der sich rasch ausbreitenden, von Psychoanalyse und Verhaltenstherapie abgeleiteten modernen Therapien hat in erster Linie zur Abgrenzung der einzelnen Schulen und Methoden voneinander, zu einer mehr oder weniger heftigen Betonung der Unterschiede geführt. Jerome D. Frank hat sich in diesem mittlerweile zu einem Klassiker gewordenen Buch - die erste Auflage erschien in den USA schon 1961 - mit viel Scharfsinn an das spannende Unternehmen gemacht, diejenigen Elemente zu beschreiben, die allen Formen psychotherapeutischer Einflußnahme gemeinsam sind. Trotz ihrer scheinbaren Mannigfaltigkeit gehen alle Formen der Psychotherapie darauf aus, durch Akte des Überzeugens zu heilen. Das heißt, sie versuchen die Patienten zu Einstellungs- und Verhaltensänderungen zu bewegen, von denen angenommen wird, daß sie ihr Leiden mindern. Sie versuchen ihre Hoffnungen anzufachen, ihnen Erfolgs- und Befriedigungserlebnisse zu vermitteln und sie emotional aufzurütteln.
Dieser »kleinste gemeinsame Nenner« der modernen Psychotherapien läßt aber auch ihre Nähe zu anderen Vorgängen des Heilens und »Überzeugens« deutlich werden: zur Heilkunst in primitiven Gesellschaften, zum Schamanismus, zu Wunderheilungen und religiösen Bekehrungen, auch zu den verschiedenen Formen ideologischer Gehirnwäsche. Sie werden vom Autor in einem gewaltigen Spannungsbogen, kenntnisreich, ironisch und einfühlsam zugleich dargestellt. Untersuchungen über die experimentellen Befunde zur Überredung und den sogenannten Placebo-Effekt in der ärztlichen Praxis gewinnen vor diesem Hintergrund eine neue Bedeutung. Gerade die Tatsache, daß die gemeinsamen Züge der verschiedenen Formen von Psychotherapie - in fremden Kulturen wie in unserer eigenen - in so vielerlei Gestalt auftreten, legt nach Auffassung des Autors beredtes Zeugnis ab für ihre therapeutische Kraft.
Auf der Grundlage einer solchen Untersuchung könnte schließlich auch gelingen, was trotz jahrzehntelangem Bemühen bisher nicht möglich gewesen ist: die verschiedenen Methoden der Psychotherapie nach einheitlichen Gesichtspunkten zu beschreiben, ihre Resultate zu vergleichen und anzugeben, für welche Formen des Leidens oder der Verhaltensstörung sie am besten geeignet sind."
Inhalt
Vorbemerkung
Vorwort zur ersten Ausgabe / Vorwort zur neubearbeiteten Auflage
1. Psychotherapie heute
- Was ist Psychotherapie?
- Historische Wurzeln der Psychotherapie
- Kulturspezifische Definitionen der seelischen Krankheit und der Psychotherapie
- Wer empfängt Psychotherapie?
- Wer übt Psychotherapie aus?
- Was bewirkt Psychotherapie?
- Zusammenfassung
2. Begriffsrahmen der Psychotherapie
- Psychische Krankheit, Psychotherapie und zwischenpersönliche Belastungen
- Die Welt der Annahmen
- Entstehung der Annahmenwelt
- Die konflikthafte Annahmenwelt einer Kleinkultur
- Die Stabilität der Annahmenwelt im Verhältnis zur Psychotherapie
- Zusammenfassung
3. Religiöse und profane Formen außermedizinischen Heilens
- Die Krankheit in primitiven Gesellschaften
- Die Rolle des Schamanen
- Die Heilzeremonie
- Lourdes und die religiöse Heilung im Abendland
- Andere Formen nichtmedizinischen Heilens
- Zusammenfassung
4. Religiöse Erweckung und Gedankenreform
- Religiöse Erweckung und Bekehrung
- Gedankenreform
- Zusammenfassung
5. Experimentelle Untersuchungen zur Beeinflussung
- Kognition und Emotion
- Beteiligung, Rollenspiel und Einstellungsänderungen
- Persönlichkeitsmerkmale und Beeinflußbarkeit
- Experimente zur Einflußübermittlung
- Operante Konditionierung des Verbalverhaltens
- Übermittlung des Therapeuteneinflusses in der Psychotherapie
- Einflußübermittlung durch Telepathie
- Einfluß eines antizipierten Publikums auf das Gedächtnis
- Zusammenfassung
6. Der Placebo-Effekt und die Bedeutung von Erwartungen in der medizinischen und psychologischen Behandlung
- Der Placebo-Effekt
- Psychotherapie und Hilfserwartung
- Zusammenfassung
7. Psychotherapeut und Patient
- Die psychotherapeutische und psychoanalytische Ausbildung
- Soziokultureller Status des Psychotherapeuten und des Patienten
- Persönliche Eigenschaften des Psychotherapeuten
- Persönliche Eigenschaften der Patienten
- Das Paar Therapeut - Patient
- Zusammenfassung
8. Evokative Formen der Einzelbehandlung
- Einleitung
- Die evokativen Einzeltherapien und die Psychoanalyse
- Evokative Therapien als Methoden der Überredung
- Zusammenfassung
9. Direktive Einzeltherapien
- Einleitung
- Kognitive Verfahren
- Verhaltenstherapien
- Gefühlserregung und Therapie
- Zusammenfassung
10. Gruppenpsychotherapien
- Einleitung
- Die Zentren für Persönlichkeitserweiterung und die Begegnungsgruppen
- Direktive und evokative Gruppentherapien
- Zusammenfassung
11. Psychiatrische Anstalt und therapeutische Gemeinschaft
- Die traditionelle psychiatrische Anstalt.
- Sie Geisteskrankheit als soziale Abweichung oder Sozialversagen
- Die therapeutische Gemeinschaft
- Integration des Krankenhauses in die Öffentlichkeit
- Synanon
- Zusammenfassung
12. Perspektiven
- Demoralisierung als gemeinsames Merkmal der Patienten
- Geisteskrankheit, Psychotherapie und Gesellschaft
- Allgemeine Elemente von Psychotherapie Folgerungen für die Forschung
- Folgerungen für die Praxis
- Zusammenfassung
Literaturverzeichnis / Register
Der Autor
Jerome D. Frank (* 30. Mai 1909; † 14. März 2005) war ein US-amerikanischer Psychologe, Psychiater und Psychotherapieforscher. Er ist vor allem bekannt für sein einflussreiches Buch "Persuasion and Healing: A Comparative Study of Psychotherapy", in dem er unter anderem allgemeine Wirkfaktoren der Psychotherapie beschreibt.
Frank studierte an der Harvard University, und promovierte 1934 in Psychologie und 1939 in Medizin. Ab 1940 absolvierte er seine medizinische Ausbildung an der Johns Hopkins School of Medicine, zunächst unter Adolf Meyer. Mitte der 1930er Jahre führte er das Soda-Cracker-Experiment durch. Es handelt sich um eines der ersten Experimente zur Gehorsamkeitsbereitschaft, die Stanley Milgram zum bekannten Milgram-Experiment inspirierten.
Im Zweiten Weltkrieg wurde er als Militär-Psychiater eingesetzt, und war während des Atombombenabwurfs auf Hiroshima auf den Philippinen stationiert.
Seit 1949 gehörte er zum Lehrkörper der Johns Hopkins School of Medicine, und begann (unter John C. Whitehorn) psychologische Forschungsmethoden im Bereich der Psychotherapie anzuwenden. Er beschrieb unter anderem die Effekte von Demoralisierung auf Gesundheit und Wohlbefinden amerikanischer Soldaten im Auslandseinsatz. In Zusammenarbeit mit Florence Powdermaker entwickelte er infolge Gruppentherapien für psychische Probleme, bei denen insbesondere Demoralisierung eine Rolle spielt.
1959 wurde er ordentlicher Professor für Psychiatrie an der Johns Hopkins School of Medicine, und war auch noch nach seiner Emeritierung 1974 als Lehrer und Supervisor tätig. Unter anderem war er ein Mentor von Irvin Yalom. (...)
Quelle: Wikipedia
Erhaltungszustand
Im Fachantiquariat dei SFB der begehrte Titel in der deutschen Erstausgabe als ein sehr gut erhaltenes antiquarisches Exemplar, innen frisch und ohne Anstreichungen, Anmerkungen o. ä und entsprechend nur mit minimalen Lagerungs- /Gebrauchsspuren; beim Verlag seit Jahren vergriffen. - Zudem verfügt die SFB von der gleichen Ausgabe weitere recht gut bis besonders gut erhaltene antiquarische Exemplare, die im Preis günstiger angeboten werden können.
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