Details

Autor Misik, Robert
Verlag Suhrkamp
Auflage/ Erscheinungsjahr Originalausgabe; 11.11.2019
Format 17,8 × 10,7 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 138 Seiten
Gewicht 91
Reihe es, Band 2741
ISBN 9783518127414

Zu diesem Essay

Alte Parteien verschwinden, neue tauchen auf, die Leitplanken des Diskurses verschieben sich. So chaotisch die politische Situation sich darstellt, so unübersichtlich ist das Angebot an Deutungen für den Aufstieg des autoritären Nationalismus: Die einen erklären ihn mit Politikverdrossenheit und amorpher Wut, andere mit ökonomischen Faktoren wie Globalisierung und wachsender Ungleichheit, wieder andere führen ihn auf die vermeintliche kulturelle Abwertung von Menschen mit konventionellen Werten und Lebensstilen zurück.

Für sich genommen, so Robert Misik, ist jede dieser Erklärungen viel zu simpel gedacht. Ökonomische und psychopolitische Dynamiken schaukeln sich hoch. Die verborgenen Verwundungen in einer Klassengesellschaft brauchen multikausale Erklärungen – und radikale Antworten.

Aus der Einleitung zu diesem Buch

"Die arbeitenden Klassen sind ökonomischer Konkurrenzausgesetzt, machen Abstiegserfahrungen, erleben sich alsaustauschbar und sehen ihre Lebensweisen kulturell abge-wertet. Es gibt eine Wut der »einfachen Leute«, die mitden Werten und Normen zusammenhängt, die sich in denvergangenen 200 Jahren in den popularen Klassen entwickelthaben. Mit dem Ethos der harten Arbeit. Dem Bewusstsein, dass man nichts geschenkt bekommt, dass einem aber Respekt für die eigenen Leistungen gebührt. Zu diesen Werten gehört auch ein egalitärer Geist: dass jeder gleich viel wert ist; ein Stolz darauf, »normal« zu sein; ein Gemeinschaftssinn mit Lokalpatriotismus und einer rebellischen, aber zugleich traditionellen Kultur.

Robert Misik beschreibt plastisch, mit Empirie und Empathie, wie sich die Werte der arbeitenden Klassen entwickelt haben – und wie sie von den falschen Freunden der »einfachen Leute« jetzt ausgenutzt werden. Man kann den Aufschwung des Populismus nicht erklären, so Misik, wenn man die verborgenen Verwundungen in einer Klassengesellschaft nicht versteht."

Der Autor

Robert Misik, geboren 1966 in Wien, ist Journalist und politischer Schriftsteller. 2019 erhielt er den Preis der Keynes-Gesellschaft für Wirtschaftspublizistik. 2019 erschien ´Liebein Zeiten des Kapitalismus`

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