Details
Autor | Fromm, Erich |
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Verlag | Internationaler Psychoanalytischer Verlag, Leipzig, Wien, Zürich |
Auflage/ Erscheinungsjahr | 1931, erste Buchausgabe |
Format | Gr.-8° |
Einbandart/ Medium/ Ausstattung | Obr. |
Seiten/ Spieldauer | 71 Seiten |
Reihe | Sonderabdruck aus "Imago, Ztschr. f. Anwendung der Psychoanalyse auf die Natur- und Geisteswissenschaften" |
SFB Artikelnummer (SFB_ID) | SFB-010843_AQ |
Sonderabdruck aus "Imago, Zeitschrift für Anwendung der Psychoanalyse auf die Natur- und Geisteswissenschaften". (herausgegeben von Sigm. Freud), Bd. XVI (1930). - Erste Buchausgabe, Grinstein II,11012
Zu dieser Publikation
Erich Fromms Erstlingswerk - hier als Sonderabdruck aus »Imago, Zeitschrift für Anwendung der Psychoanalyse auf die Natur- und Geisteswissenschaften« (hrsg. von Sigm. Freud), Bd. XVI (1930)
Aus dem Inhalt
- Methodik und Problemstellung
- Die sozialpsychologische Funktion der Religion
- Das Urchristentum und seine Vorstellung von Jesus
- Die Wandlung des Christentums und das homousianische Dogma
- Die Wandlung des Dogmas bis zum Nizeanischen Konzil
- Ein anderer Deutungsversuch.
Textbeispiel
"(...) Die vorliegende Untersuchung beschäftigt sich mit einem eng umgrenzten Problem der Sozialpsychologie, mit der Frage nach den Motiven der Wandlung der Vorstellungen vom Verhältnis Gott-Vaters zu Jesus von der Zeit des Beginns des Christentums bis zur Formulierung des Nizänischen Dogmas im vierten Jahrhundert. Entsprechend den oben allgemein formulierten Prinzipien will diese Untersuchung aufzeigen, inwiefern die Veränderung gewisser Glaubensvorstellungen ein Ausdruck der psychischen Veränderung der dahinterstehenden Menschen ist und diese Veränderungen wiederum von den Lebensschicksalen dieser Menschen bedingt sind. Sie will die Ideen aus den Menschen und ihren Schicksalen, nicht die Menschen aus dem Schicksal ihrer Ideen verstehen und zeigen, dass das Vermächtnis der dogmatischen Entwicklung nur möglich ist bei genügender Kenntnis des Unbewussten, auf das die äußere Realität einwirkt und das seinerseits die Bewusstseinsinhalte determiniert.
Die Methode dieser Arbeit bringt es mit sich, dass der Darstellung der Lebensschicksale der zu untersuchenden Menschen, ihrer geistigen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Situation, kurz ihrer „psychischen Oberfläche“ ein verhältnismäßig großer Raum gewidmet sein muss. Wenn der Leser dies als ein Missverhältnis empfinden wird, so möge er daran denken, dass auch in einer psychoanalytischen Krankengeschichte der Darstellung des äußeren Schicksals, der Erlebnisse des Kranken, ein verhältnismäßig großer Raum zukommt. Wenn in dieser Arbeit die Darstellung der gesamten Kultursituation der zu analysierenden Massen und ihrer äußeren Schicksale noch entschiedener hervortritt als in der Schilderung der Realsituation in einer Krankengeschichte, so liegt es darin begründet, dass naturgemäß die historische Rekonstruktion, wenn sie nur einigermaßen ausführlich und plastisch sein soll, unvergleichlich komplizierter und umfangreicher ist als die Wiedergabe einfacher Tatsachen, wie sie sich im Leben eines Einzelnen zutragen. Wir glauben aber, dass [VI-018] dieser Nachteil in Kauf zu nehmen ist, weil nur so ein wirkliches analytisches Verständnis historischer Phänomene erzielt werden kann.
Diese Untersuchung behandelt einen Gegenstand, der von einem der prominentesten Vertreter der analytischen Religionsforschung, von Theodor Reik in seiner Studie Dogma und Zwangsidee (Th. Reik, 1927; vgl. 1919; 1923; ferner: E. Jones, 1931; A. J. Storfer, 1913) behandelt wurde. Die inhaltlichen Differenzen, die sich aus der verschiedenen Methodik mit Notwendigkeit ergeben, werden, wie die methodischen Differenzen selbst, erst am Schlusse dieser Arbeit kurz behandelt werden. (...)"
Zum Erhaltungszustand
Im Klassischen Fachantiquariat der SFB ein noch unbeschnittenes Exemplar in der Originalbroschur des Verlages in besonders guter Erhaltung; der empfindliche Broschureinband mit leichten altersbedingten Gebrauchsspuren und den typischen Randläsuren infolge des Überstandes; im Inneren ohne Anmerkungen, Anstreichungen o.Ä. - Selten.
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