Details

Autor Angeloch, Dominic
Verlag Psychosozial-Verlag
Auflage/ Erscheinungsjahr 03.2014
Format 21 × 14,8 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Hardcover
Seiten/ Spieldauer 434 Seiten
Gewicht 739
Reihe Forschung psychosozial
ISBN 9783837923476

Zu diesem Buch

Die vielgestaltigen Ansätze psychoanalytischer Ästhetik seit Freud wurden von der Kunst- und Literaturwissenschaft mit Neugier und Interesse aufgenommen, leidenschaftlich dikutiert und nicht selten harsch kritisiert oder gleich gänzlich abgelehnt.

Der Autor stellt in seiner mehrfach ausgezeichneten Dissertation klassische und neuere Theorien einer psychoanalytisch orientierten Kunst- und Literaturinterpretation systematisch dar und diskutiert ihre Möglichkeiten und Probleme. Auf dieser Grundlage wird die Methodik eines genuin psychoanalytischen Lesens entwickelt. Diese nimmt mit der unbewussten Dimension in der Beziehung zwischen Text und Leser auch Widerstand und Abwehr als substantielle Momente ästhetischer Erfahrung in den Blick. Praktisch erprobt wird dieses Interpretationsverfahren in einer eingehenden Lektüre von Gustave Flauberts Erziehung der Gefühle einem Text, der sein ›fast unsichtbares Thema‹, prototypisch für den modernen Roman, unter der Hand direkt im Leser gestaltet.

»In einem ersten Schritt möchte meine Arbeit Zugänge zur psychoanalytischen Ästhetik eröffnen, indem zunächst einige Voraussetzungen diskutiert werden. Mit ›Voraussetzungen‹ sind hier zwei verschiedene Perspektiven gemeint: Zum einen die Vorannahmen, die in Debatten über psychoanalytische Ästhetik – meistens unausgesprochenerweise – gemacht werden. Und zum anderen der Hintergrund, auf dem sich die psychoanalytische Ästhetik entwickelt - also sozusagen die wirklichen Voraussetzungen, mit denen jeder konfrontiert ist, der sich mit psychoanalytischer Ästhetik (gleich welcher Schulrichtung) beschäftigt.

Nach diesen präliminarischen Ausführungen komme ich dann auf die eigentliche psychoanalytische Ästhetik zu sprechen, und zwar zunächst in ihrer ›traditionellen‹ Form, also so, wie sie bei Freud entwickelt und von seinen Schülern weitergeführt wurde. Diejenigen Leser, die sofort zum Kern der Sache vordringen möchten, sind eingeladen, ihre Lektüre gleich bei diesem Teil II meiner Arbeit zu beginnen.
Wer bereit ist, sich auf Freuds Kunsttheorie einzulassen, der wird in der Auseinandersetzung mit ihr ohne jeden Zweifel aufregende Entdeckungen machen und nicht wenige Überraschungen erleben. Eine solche Überraschung mag beispielsweise die Erkenntnis sein, daß, anders als viele kursierende Vorstellungen es wollen, von einer ›psychoanalytischen Kunsttheorie‹ eigentlich gar keine Rede sein kann. Denn Freud entwickelte seine Überlegungen zur Kunst unsystematisch, aus verschiedenen Interessenlagen und ganz unterschiedlichen Blickwinkeln, stets tastend, tentativ – und wollte seine Versuche, sich dem Phänomen der Kunst mit den Mitteln der im Entstehen begriffenen Psychoanalyse zu nähern, auch nie anders denn als Versuche verstanden wissen. (…)« (Dominic Angeloch in seiner Einleitung)

Stimmen zum Buch

»Angeloch hat ein faszinierendes Lehrbuch der Deutungslehre geschrieben, gleichzeitig ein Handbuch des gesamten Entwicklungsverlaufs der bisherigen Psychoanalyse, was deren Kompetenz in Sachen Literatur- und Kunstanalyse angeht.«

Tilmann Moser, Ärzteblatt PP Oktober 2014

»Angelochs Studie, die eine über das Wesen des Kunstwerks aus Sicht der Psychoanalyse, über deren Methode der Kunsterfahrung und zugleich eine praktisch-interpretierende Studie ist, die einen originären Beitrag zur Flaubertforschung liefert, hat ihre größte Stärke darin, sich einer vereinfachenden Sicht zu verweigern und die Herangehensweise einer Wirkungsanalyse, der Beziehungsreflexion und der Widerstandsanalyse konsequent und differenziert zu verfolgen.«

Timo Storck, Freiburger literaturpsychologische Gespräche, Bd. 34/2015

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