Details

Autor Ettl, Thomas
Verlag Psychosozial-Verlag
Auflage/ Erscheinungsjahr 03.2021
Format 21 × 14.8 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 352 Seiten
Gewicht 315
Reihe Bibliothek der Psychoanalyse
ISBN 9783837930153

Zu diesem Buch

Anorexie gilt als rätselhafte, paradoxe Erkrankung. Für die Betroffenen ist es ebenso schwierig, mit ihr zu leben wie ohne sie. Wo liegt die Ursache dieser oftmals tödlich endenden Krankheit? Dieser Frage geht Thomas Ettl anhand von zwei Autobiografien nach. Die betroffenen Frauen erzählen von ihrem Weg in die Anorexie, schildern ihren und den Umgang der Bezugspersonen mit der Störung. Dabei wird unter anderem auch der Einfluss der Pro-Ana-Bewegung auf die Erkrankten sichtbar.

Ettl zeigt, dass der Anorexie eine bisher eher vernachlässigte oder in ihrer Bedeutung verkannte Ursache zugrunde liegen kann. Er beschreibt die Magersucht als eine Erkrankung an einer grenzüberschreitenden partikularen Moral der Bezugspersonen, die auf die Betroffenen von Kindheit an traumatisierend wirkt. In der Pubertät kommt es zur Identifikation mit diesem Aggressor, der fortan mit Zwang zur Askese und Perfektion gegen den eigenen Körper und das Selbst wütet.

Inhalt

Vorwort

  1. Dünn – Dünner – Lollipopgirl
      Schreckenskörper im Internet
      Einführung
      Bilder von Körpern – Körperbilder
      Knochenlandschaften
      Schreckensbilder als Werbung
      Die Betrachter*in
      Mutter Ana, Freundin Ana und die pathologische Dyade
      Der Schatten der Mutter
  2. Die anorektische Logik (I)
  3. Gesplittert, gefasert, geknackt
      Die Folgen einer Vergewaltigung
      Prolog
      Der Abschied vom Körper
      Flucht in die Zukunft
      Die no entry parents und die Suche nach besseren Eltern
      Ein Bordell als Sanatorium
      Ana, Mia und die Magersüchtige
      Hilfreiche Objekte
      Eine »Glücksübung«
  4. Die anorektische Logik (II)
  5. Das Mädchen, das nicht zunehmen wollte. Die Geschichte einer Magersüchtigen till the end (I)
      Tatort Körper
      Spurensuche
      Die Kindimago der Eltern
      Die depressive Mutter
      Das pathologische Überich und der enttäuschende Vater
      Fluchtversuch aus der Dyade
      Die Kindimago als Hindernis
      Das Trauma »Julie«
      Der Muttermord
      Pubertät und Adoleszenz
  6. Die anorektische Logik (III)
      Die Anorexie als Angst vor der Verdauung
  7. Das Mädchen, das nicht zunehmen wollte. Die Geschichte einer Magersüchtigen till the end (II)
      Die Männer
      Madame de Villedieu, Psychotherapeutin
      Intrusive Attacken
      Till the end
      Vom Mausoleum der Mutter bis in die Gruft mit der Mutter
      Epilog
      Noch einmal: Die Plakate
      Die Macht der Signifikanten
  8. Die anorektische Logik (IV)
      Einleitung
      Die »Symptome« der Kindheit
      Die Dyade und die Vaterdeprivation
      Eine verhängnisvolle Vaterdeprivation
      Die multifaktoriell bedingte Symptomwahl
      Die Muttermorphophobie
  9. Anmerkungen zur Behandlung
      Symptomfokussierende Verfahren
      Triebkonflikt oder Konflikt mit der Umwelt
      Analytisch orientierte Verfahren
      Täter*innen und Opfer in Übertragung und Gegenübertragung
      Die Intrusionsfalle
      »Schweigen, wenn ich eigentlich um Hilfe rufen müsste«
      Kontrollzwang als Grund für Widerstand
      Die Doppellinse Gegenwart und Vergangenheit
      Lebensgeschichte und Erinnerung
      Die Bedeutung spontaner Gesten
      Therapeutinnen oder Therapeuten?
      (Des-)Analyse des partikularen Überich- bzw. Ichideal-Systems
      Die direkte Beziehungsebene
      Parameter
      Ressourcenforschung
      Epilog

Literatur

Der Autor

Dr. phil., Dipl.-Psych.Thomas Ettl ist vorwiegend als Supervisor in eigener Praxis in Frankfurt am Main tätig. Er beschäftigt sich mit und publiziert zu den Themen Psychoanalyse und Kunst, Literatur, Pädagogik und Essstörungen.

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