Details

Autor Kunz, Hans
Verlag A. Francke Verlag, Bern
Auflage/ Erscheinungsjahr 1946, EA
Format 21 × 14 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung OBrosch.
Seiten/ Spieldauer 112 Seiten
SFB Artikelnummer (SFB_ID) SFB-004987_AQ

Aus dem Vorwort

»Der Untertitel der zwei hier veröffentlichten Arbeiten soll von vornherein die Grenzen ihrer Absicht anzeigen. Es handelt sich also um psychologische Studien, d. h. um Bemühungen, einen bestimmten, mit den Ausdrücken «Aggressivität» und «Zärtlichkeit» umrissenen Bezirk des menschlichen Erlebens und Verhaltens zu erkennen. Zwar habe ich keine Unklarheit darüber gelassen, wie ich die beiden Phänomenkomplexe bewerte; aber das ist eine private Angelegenheit und sollte den sachlichen psychologischen Erkenntnisgehalt nicht beeinflussen. Dagegen vermied ich es, Vorschläge zu machen, auf welche Weise unsere Aggressivität künftig in erträglicheren Äusserungsformen untergebracht werden könnte als die es waren, in denen wir sie sich austoben sahen.[...]

Ich bin mir im übrigen wohl bewusst, dass auch im zweiten Aufsatz Dinge zur Sprache kommen, die manchen Leser nur peinlich berühren und abstossen werden. Allein es sind menschliche — vielleicht allzu menschliche — Realitäten, mit denen sich die Psychologie ebenfalls beschäftigen muss; dass sie dadurch an Ansehen einbüsst, lässt sich nicht verhüten. Es fehlt ihr zwar das Recht, den zum Ausharren in der unerbittlichen täuschungslosen Wahrhaftigkeit zu zwingen, der sie nicht ertragen mag; aber wenn sich jemand schon aus freien Stücken entschieden hat, den Bereich der psychologischen Forschung zu betreten, dann darf er freilich den Konsequenzen nicht ausweichen. Mit der gefassten Sachlichkeit des Physiologen, der die Geschehnisse des Körpers untersucht, unbekümmert darum, ob sie ihm erfreulich erscheinen oder ihn anwidern, muss er die gelebte Innerlichkeit erhellen.« (Aus dem Vorwort)

Aus dem Inhalt

  • Die Rolle der Aggressivität im menschlichen Leben
  • Die Zärtlichkeit

Der Autor

Hans Kunz (* 24. Mai 1904 in Trimbach (Kanton Solothurn); † 27. April 1982 in Basel) war ein Schweizer Philosoph, Psychologe und Botaniker.

Leben: Hans Kunz wurde als jüngstes von vier Kindern in Trimbach (Kanton Solothurn) geboren. Er war ein Bruder des Komponisten und Dirigenten Ernst Kunz (1891–1980). Die Familie zog 1910 nach Basel, wo Kunz die Schulen besuchte. Schon in der Schulzeit trat seine Neigung zur Naturbeobachtung hervor; in seiner 1972 verfassten Selbstdarstellung findet sich eine Beschreibung aufmerksamer kindlicher „Naturforschung“ im Gebiet von Kleinhüningen und in der Langen Erlen.

Kunz studierte bis 1927 Rechtswissenschaft an der Universität Basel und an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, nach seiner Selbstdarstellung „mehr aus Verlegenheit denn aus Neigung“. Der starke Eindruck, den ihm eine Vorlesung von Karl Jaspers in Heidelberg machte, bestärkte Kunz in seinem bereits gefassten Entschluss, das Rechtsstudium aufzugeben. An die Universität Basel zurückgekehrt, wandte Hans Kunz sich anschliessend den psychologischen, philosophischen und psychopathologischen Studien zu. Er promovierte 1934 bei Paul Häberlin mit der Arbeit Zur Phänomenologie und Analyse des Ausdrucks. 1945 legte Kunz Die anthropologische Bedeutung der Phantasie als Habilitationsschrift vor.

1947 beteiligte sich Kunz mit Alexander Mitscherlich und Felix Schottlaender (1892–1958) an der Gründung der Zeitschrift Psyche; im gleichen Jahr wurde ihm die Redaktion der deutschsprachigen Ausgabe der Studia Philosophica übertragen, die er bis 1975 betreute.

1951 folgte Kunz einem Ruf der Universität Basel als Extraordinarius auf die Professur für Theoretische Psychologie und Philosophische Anthropologie. 1966 erhielt Kunz die Ernennung zum Ordinarius ad personam.

Der Nachlass ist in der Zentralbibliothek Solothurn aufbewahrt. Die dort am 19. Oktober 1999 gegründete Hans-Kunz-Gesellschaft will das Gesamtwerk einschliesslich unbekannter Schriften veröffentlichen. 2001 begann Jörg Singer innerhalb der Gesellschaft mit der Herausgabe der Schriften in einer Werkausgabe. (Quelle: Wikipedia)

Zum Erhaltungszustand

Im Klassischen Fachantiquariat der SFB die recht seltene Erstausgabe in einer recht schlichten Nachkriegsbroschur als ein wohlerhaltenes Exemplar mit nur geringen alterstypischen Gebrauchs- und Lagerspuren; innen ganz frisch und entsprechend ohne Anstreichungen und Anmerkungen. Am Cover oben links in kleiner Fleck.

Nb.:Im Schwabe Verlag, Basel, erscheint inzwischen eine umfassende und wohledierte Werkausgabe der Schriften Hans Kunzes, die bei der SFB gleichfalls verfügbar ist.

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