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Herausgeber Elsner, Steffen; Höcker, Charlotte; Decker, Oliver; Türcke, Christoph (Hg.)
Verlag Psychosozial-Verlag
Auflage/ Erscheinungsjahr 06.2024
Format 21 × 14.8 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 177 Seiten
Gewicht 274
ISBN 9783837933413

Zu diesem Reader

Die gegenwärtig vielfältigen - multplen - Krisen scheinen nicht zuletzt insbesondere auch um Fragen des gesellschaftlichen Zusammenhalts und der Zugehörigkeit zu kreisen: Die zu beobachtende kollektive Überforderung etwa beim Thema Flucht und Migration, die zunehmende Spreizung zwischen wirtschaftlich gut und gar nicht gut aufgestellten Bevölkerungsgruppen, die von börsenschweren Giga-Techunternehmen exclusiv in ihren Klauen gehaltenen "Sozialen" Medien, welche nicht etwa Wissen und Kommunikationsvermögen ihrer Nutzer befördern möchten, sondern vielmehr in ihrer Gier nach Macht und gigantischen Werbeeinnahmen insbesondere mit perfide eingesetzten Algorithem die Menschen in kontraproduktiver Weise aufstacheln und fanatsieren, nagen in der Summe immer heftiger am sozialen Band, am Kitt, der die Gesellschaft zusammenhält.

Während Psycholog*innen frühkindliche Bindungskonzepte als Ankerpunkte seelischer Stabilität hochhalten, legt eine ratlose neoliberale Politik Programme zur Erforschung und Förderung des gesellschaftlichen Zusammenhalts auf, so als wisse man in der Forschung nicht längst, was für Kinder und Jugendliche entwicklungsförderlich ist. Hiervon wiederum abgekoppelt konzentriert sich die politische Rechte lautstark auf die Forderung nach Wiederherstellung einer nebulösen ´ Volks- und Staatsgemeinschaft`. - Unter Verweis auf Befunde der Kritischen Theorie und der Psychoanalyse beleuchten die Autor*innen des Buches diese hochaktuellen Phänomene aus interdisziplinärer Perspektive.

Die Beiträge des Buches

  • Steffen Elsner: Einleitung: Der Kitt, der die Gesellschaft zusammenhält
  • Dirk Stederoth: Netizens, Prosumer und Schwarmavatare. Plattform-Kapitalismus und die Wandlungen der (Netz-)Bürgerschaft
  • Christopher Reil: Selbstbeherrschung statt Wunschkarussell
  • Christine Kirchhoff: Bindung und Entbindung. Ein politisch-psychoanalytischer Versuch über Identifizierung, Angst und Solidarität
  • Leonard Brixel: Reflexionen über den Zusammenhang von »Tabu« und »gesellschaftlichem Zusammenhalt«. - Kommentar zu Christine Kirchhoffs Beitrag Bindung und Entbindung
  • Elisabeth Böttcher; Roswitha Scholz: Identitätspolitik und Klassenpolitik. Einige gesellschaftskritische und sozialpsychologische. Anmerkungen zum linken Abstraktionsverbot
  • Andreas Hamburger: Das Reinheitsgebot. Zur Psychoanalyse der Desintegration
  • Hannah Peaceman: Desintegration als politischer Praxisbegriff. - Kommentar zu Andreas Hamburgers Beitrag »Das Reinheitsgebot«
  • Thomas Pollak: Der Wunsch nach Zugehörigkeit. Zur Identitätskonstruktion in Zeiten sozialen Umbruchs
  • Julian Gross: »Insbesondere in Zeiten sozialen Umbruchs wird Identität erst konstruiert« - Kommentar zu Thomas Pollaks Beitrag »Der Wunsch nach Zugehörigkeit«
  • Klaus Dörre: Die Unsichtbaren. Arbeiter, Abwertung und Autoritarismus in der Transformation

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