Details

Autor Ludwig, Emil
Verlag Carl Posen, Zürich
Auflage/ Erscheinungsjahr 1946, EA
Format 21,5 × 13,8 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Leineneinband mit goldgeprägtem Titel
Seiten/ Spieldauer 210 (1) Seiten
SFB Artikelnummer (SFB_ID) SFB-005545_AQ

Erste Ausgabe. - Wilpert/Gühring² 93. - Deutsches Exilarchiv 3570.

Zu diesem Buch

Das Buch erschien als 5. Band einer nicht weitergeführten Werkausgabe bei Carl Posen, Zürich. 

Das Verhältnis zwischen Sigmund Freud und dem erfolgreichen Biographienschreiber Ludwig war äusserst angespannt, nachdem Freud 1933 in seiner 31. Einführungsvorlesung am Beispiel von Emil Ludwig den unprofessionellen Umgang mit dem Begriff des Minderwertigkeitskomplexes kritisiert hatte. Emil Ludwig antwortete mit einem harschen Angriff auf Freuds historische Kenntnisse und dessen Quellen.

Aus der Einleitung des Autors

»Auch später mußten Freuds revolutionäre Züge mich anziehen. Wurde er von den ordentlichen Professoren als unwissenschaftlich abgelehnt, so ist es mir seit zwanzig Jahren ähnlich ergangen. Griff man ihn als Juden und Internationalisten an, so habe ich beides noch heute durchzufechten. Und doch wird man auf einigen tausend Seiten meiner Bücher keinen Begriff oder Namen aus der Psychoanalyse finden, mit der mich die Kritik oft zusammen nannte. Hier sind zwei Welten: Er sieht die Menschen gehemmt, ich sehe sie strebend; er entdeckt die destruktiven Elemente, ich die konstruktiven; er fühlt sich von den Kranken angezogen, ich von den Gesunden. Er hat die Erde als düsteres Nebelheim erkannt, ich als einen zwischen Licht und Schatten rollenden Planeten.«

Aus dem Inhalt

Die lebenden Opfer

  1. Verdienst und Übertreibung
  2. Die Anklage
  3. Der Arzt gibt sich auf
  4. Sechzig sexuelle Symbole
  5. Die Träume
  6. Traumdeutungen
  7. Kinder und Kannibalen
  8. Ödipus
  9. Ödipus en miniature
  10. Übergang zu den Damen
  11. Der Professor über die Frauen
  12. Methoden
  13. Gaukler
  14. Spielereien
  15. Neue Worte
  16. Was ist neu?
  17. Kritiker
  18. Praktische Anwendungen
  19. Warum Amerika?

Die vergangenen Opfer

  1. Historische Patienten
  2. Napoleon
  3. Bismarck
  4. Lionardo da Vinci
  5. Goethe
  6. Frauen um Goethe
  7. Homer
  8. Hamlet
  9. Eine Statue
  10. Mythologisches
  11. Könige und Kannibalen
  12. Moses
  13. Ausflüge in die -Kunst 
  14. Vom Ursprung der Kultur

Der Opferpriester

  1. Ein Besuch
  2. Bildnis
  3. Träume des Traumdeuters
  4. Entdeckungen
  5. Zu Hause
  6. In der Arbeit
  7. Grundzüge
  8. Elemente des Seelenforschers

Der Autor

Emil Ludwig (1881-1948), ein Schriftsteller, der sich auf psychologisch deutende Biografien weltgeschichtlich hervorragender Persönlichkeiten spezialisierte und damit Welterfolge erzielte. Emil Ludwig konvertierte 1902 vom Judentum zum Christentum. Er studierte Rechtswissenschaft und wurde zum Dr. iur. promoviert, entschied sich jedoch für eine journalistische und schriftstellerische Laufbahn. In Berlin gehörte er zum Choriner Freundeskreis. 1906 siedelte er in die Schweiz über. 1914 wurde er Journalist in London und war während des Ersten Weltkriegs als Korrespondent für das Berliner Tageblatt in Wien und
Istanbul. Ludwig gab 1922 nach der Ermordung Walther Rathenaus öffentlich das Christentum auf. Er zog 1922 wieder in die Schweiz und lebte als freier Schriftsteller in Ascona. 1932 erwarb er das Schweizer Bürgerrecht. 1940 zog er in die USA, lebte in Südkalifornien und publizierte in Zusammenarbeit mit der US-Regierung antifaschistische Texte. Nach dem Kriegsende kehrte er in die Schweiz zurück. Emil Ludwigs Bücher waren bereits in den 1920er Jahren vielfach ins Englische übersetzt worden, weswegen er auch in seinem US-Exil von eigenem Einkommen leben konnte. Seine Bücher wurden 1933 von den Nationalsozialisten verbrannt. Spätestens 1930 war er Hitler ein Dorn im Auge, als er in der englischen Sunday Times einen Artikel veröffentlichte, in dem er sich die Nazis an die Macht wünschte, weil sie dann offen ihre Unfähigkeit zu regieren bloßlegen würden. Besonders bekannt wurde sein in viele Sprachen übersetztes Buch »Mord in Davos« über die Erschießung des Nationalsozialisten und NS-Landesgruppenleiters Wilhelm Gustloff in dessen Wohnhaus im schweizerischen Davos durch den aus Deutschland emigrierten David Frankfurter. Emil Ludwig würdigte Frankfurter in seiner Publikation als den neuen David, der den Riesen Goliath erschlug. [Quelle: Wikipedia]

Zum Erhaltungszustand

Das Klassischen Fachantiquariat der SFB verfügt über ein wohlerhaltenes Exemplar dieser Erstausgabe in sehr guter Erhaltung und offenbar nie gelesen. Das Papier nachkriegs- und altersbedingt leicht nachgedunkelt; innen ohne Anstreichungen, Anmerkungen oder Besitzereinträge. - Selten.

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