Details

Autor Fuchs, Thomas
Verlag Kohlhammer
Auflage/ Erscheinungsjahr 27.01.2021
Format 24.5 × 17.5 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Hardcover
Seiten/ Spieldauer 371 Seiten
Abbildungen 19 Abb.
Gewicht 757
ISBN 9783170394643

Zu diesem Buch

Denkt das Gehirn? Ist es der Schöpfer der erlebten Welt, der Konstrukteur des Subjekts? Dieser verbreiteten Deutung der Neurowissenschaften stellt das Buch eine ökologische Konzeption gegenüber: Das Gehirn ist vor allem ein Vermittlungsorgan für die Beziehungen des Organismus zur Umwelt und für unsere Beziehungen zu anderen Menschen. Verkörperte Interaktionen verändern das Gehirn fortlaufend und machen es zu einem biographisch, sozial und kulturell geprägten Organ.

Fazit: Es ist nicht das Gehirn für sich, sondern der lebendige Mensch, der fühlt, denkt und handelt.
Mit der 6. Auflage legt der Autor eine erneut aktualisierte Fassung seines wegweisenden Werkes vor, das von der Fachwelt und Presse begeistert aufgenommen wurde.

Inhalt

  • Vorwort
  • Prolog
  • Einleitung
    Umsturz der Lebenswelt
    Kampf um die Zitadelle
    Vom Kopf auf die Füße

Teil A: Kritik des neurobiologischen Reduktionismus

1 Kosmos im Kopf?

  • 1.1 Das idealistische Erbe der Hirnforschung
  • 1.2 Erste Kritik: Verkörperte Wahrnehmung
    1.2.1 Wahrnehmung und Selbstbewegung
    1.2.2 Koextension von Leib und Körper
  • 1.3 Zweite Kritik: Die Objektivität der phänomenalen Welt
    1.3.1 Der Raum der Wahrnehmung
    1.3.2 Die objektivierende Leistung der Wahrnehmung
  • 1.4 Dritte Kritik: Die Realität der Farben
  • 1.5 Zusammenfassung

2 Das Gehirn als Erbe des Subjekts?

  • 2.1 Erste Kritik: Die Irreduzibilität von Subjektivität
    2.1.1 Phänomenales Bewusstsein
    2.1.2 Intentionalität
  • 2.2 Zweite Kritik: Kategorienfehler
    2.2.1 Mereologischer Fehlschluss
    2.2.2 Lokalisatorischer Fehlschluss
  • 2.3 Dritte Kritik: Ohnmächtiges Subjekt?
    2.3.1 Die Einheit der Handlung
    2.3.2 Die Rolle des Bewusstseins
  • 2.4 Zusammenfassung: Der Primat der Lebenswelt

Teil B: Gehirn – Leib – Person

3 Grundlagen: Subjektivität und Leben

  • 3.1 Verkörperte Subjektivität
    3.1.1 Der Leib als Subjekt
    3.1.2 Der Doppelaspekt von Leib und Körper
    3.1.3 Biologischer und personaler Doppelaspekt
  • 3.2 Ökologische Biologie
    3.2.1 Selbstorganisation und Autonomie
    3.2.2 Austausch zwischen Organismus und Umwelt
    3.2.3 Subjektivität
    3.2.4 Zusammenfassung
  • 3.3 Zirkuläre und integrale Kausalität von Lebewesen
    3.3.1 Vertikale zirkuläre Kausalität
    3.3.2 Horizontale zirkuläre Kausalität
    3.3.3 Vermögen als Grundlage integraler Kausalität
    3.3.4 Die Bildung von Vermögen durch das Leibgedächtnis
    3.3.5 Zusammenfassung

4 Das Gehirn als Organ des Lebewesens

  • 4.1 Das Gehirn im Organismus
    4.1.1 Das innere Milieu
    4.1.2 Das Lebensgefühl
    4.1.3 Höhere Bewusstseinsstufen
    4.1.4 Verkörperte Gefühle
    4.1.5 Zusammenfassung
  • 4.2 Die Einheit von Gehirn, Organismus und Umwelt
    4.2.1 Lineare versus zirkuläre Organismus-Umwelt-Beziehung
    4.2.2 Bewusstsein als Integral
    4.2.3 Neuroplastizität und die Inkorporation von Erfahrung
    4.2.4 Transformation und Transparenz: Das Gehirn als Resonanzorgan
    4.2.5 Information, Repräsentation und Resonanz
    4.2.6 Zusammenfassung: Vermittelte Unmittelbarkeit

5 Das Gehirn als Organ der Person

  • 5.1 Primäre Intersubjektivität
    5.1.1 Pränatale Entwicklung
    5.1.2 Zwischenleiblichkeit und Interaffektivität
    5.1.3 Zwischenleibliches Gedächtnis
  • 5.2 Neurobiologische Grundlagen
    5.2.1 Das Bindungssystem
    5.2.2 Das soziale Resonanzsystem (»Spiegelneurone«)
  • 5.3 Sekundäre Intersubjektivität
    5.3.1 Die Neunmonatsrevolution
    5.3.2 Der verkörperte Erwerb der Sprache
    5.3.3 Ausblick: Sprache, Denken und Perspektivenübernahme
  • 5.4 Zusammenfassung: Gehirn und Kultur

6 Der Doppelaspekt der Person

  • 6.1 Mentales, Physisches und Lebendiges
  • 6.2 Abgrenzung von Identitätstheorien
    6.2.1 Das Problem der Einheit des Referenten
    6.2.2 Diachrone Einheit der Subjektivität
  • 6.3 Emergenz
    6.3.1 Der Primat der Funktion
    6.3.2 Zirkuläre Kausalität und Doppelaspekt
  • 6.4 Schlussfolgerungen: Psychophysische Beziehungen
    6.4.1 Intentionale und psychologische Bestimmung von physiologischen Prozessen
    6.4.2 Verkörperte Freiheit
    6.4.3 »Psychosomatische« und »somatopsychische« Zusammenhänge
  • 6.5 Zusammenfassung

7 Konsequenzen für die psychologische Medizin

  • 7.1 Neurobiologischer Reduktionismus in der Psychiatrie
  • 7.2 Psychisches Kranksein als zirkuläres Geschehen
    7.2.1 Vertikale Zirkularität
    7.2.2 Horizontale Zirkularität
    7.2.3 Zusammenfassung
  • 7.3 Zirkuläre Kausalität in der Pathogenese
    7.3.1 Ätiologie der Depression
    7.3.2 Entwicklung von Vulnerabilität
    7.3.3 Zusammenfassung
  • 7.4 Zirkularität in der Therapie
    7.4.1 Somatotherapie
    7.4.2 Psychotherapie
    7.4.3 Vergleich der Therapieansätze
  • 7.5 Zusammenfassung: Die Rolle der Subjektivität

8 Schluss

  • 8.1 Gehirn und Person
  • 8.2 Die Reichweite neurobiologischer Erkenntnisse
  • 8.3 Naturalistisches versus personalistisches Menschenbild

Literatur
Sachregister
Personenregister

Der Autor

Prof. Dr. Dr. Thomas Fuchs, Psychiater und Philosoph, ist Karl-Jaspers-Professor für Philosophische Grundlagen der Psychiatrie und Psychotherapie an der Universität Heidelberg. Er leitet dort die Sektion Phänomenologische Psychopathologie und Psychotherapie der Psychiatrischen Universitätsklinik.

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