Details

Autor Azem, Ibtisam
Auflage/ Erscheinungsjahr 15.08.2023
Format 18.6 × 11.5 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 271 Seiten
ISBN 9783857878398

Zu diesem Roman

Was wäre, wenn um Mitternacht plötzlich die gesamte palästinensische Bevölkerung Israels auf unerklärliche Weise verschwände, geradeso, als ob sie von Außerirdischen entführt worden wäre?

Ariel, ein Journalist, und Alaa, der Freelance-Kameramann, leben im selben Wohnhaus in Tel Aviv. Beide sind sie Israelis, Ariel jüdischer und Alaa palästinensischer Herkunft, beide lieben ihre Heimatstadt, in der sie aufwuchsen und Freunde geworden sind.

Aber ach, eines Morgens sind im ganzen Land die Palästinenserinnen und Palästinenser verschwunden. Ihr Fehlen ist sofort so unübersehbar, so spürbar! Die Verwirrung der Zurückgebliebenen über den Verlust ist riesengroß. - Und dann und auch das noch: es fahren plötzlich fast keine Busse mehr, im Spital fehlen Ärzte, der beste Hummusladen an der Ecke bleibt geschlossen. Handelt es sich um einen Generalstreik, um Sabotage, um einen perfiden Angriff? Oder gar um ein Wunder Gottes zur Rettung und Befreiung Israels?

Auf der Suche nach Alaa findet Ariel in dessen Wohnung ein rotes Notizbuch, die Lebensgeschichte von Alaas Großmutter. Er nimmt sich vor, die Aufzeichnungen ins Neuhebräische zu übertragen und eine Chronik der Zeit vor dem Verschwinden zu verfassen. Ibtisam Azem gelingt mit diesem Roman ein eindrückliches, originelles Plädoyer wider das Vergessen und für ein friedliches Zusammenleben.

Stimmen zu diesem Roman

»Mit einem ungeheuren Anspielungsreichtum … entfaltet Ibtisam Azem ein Panorama der mentalen Verfasstheit ihres Landes und bringt es in der Geschichte des jüdisch-palästinensischen Freundespaars auf den Punkt.«

Martin Schönemann, auf: literaturkritik.de

»Ibtisam Azem erfindet in ihrem Roman ein hochpolitisches Szenario, von dem ausgehend sie über Vergangenheit und Zukunft Israels nachdenkt. Wer in dieser Gesellschaft ist sichtbar, wer unsichtbar? Welche kleineren Formen des Rückzugs, Verschwindens lassen sich historisch belegen? Und wie kann die Zukunft des Landes aussehen?«

Marie Schoeß, im Bayerischer Rundfunk

»Ibtisam Azem beherrscht nicht nur die bitter-surreale Satire der Auflösung des eigenen Volks, auch sanftere Töne gelingen. … Es gelingt ihr auch literarisch überzeugend, die Geschichte und Gegenwart des oft ausweglos erscheinenden aktuellen Konflikts in beeindruckend vielen Facetten darzustellen.«

Hans-Peter Kunisch, im Westdeutscher Rundfunk

Die Autorin

Ibtisam Azem, geboren 1974 in Tayyibe (Israel), ist eine palästinensische Autorin und Journalistin. Sie studierte in Freiburg i.Br. Islamwissenschaften, Germanistik und Anglistik sowie in New York Sozialarbeit. In Berlin arbeitete sie für die Deutsche Welle. Seit 2012 lebt Ibtisam Azem in New York, wo sie als UNO-Korrespondentin für das Nachrichtenportal al-Araby al-Jadeed tätig ist. Sie ist Mitherausgeberin des Onlinemagazins Jadaliyya und hat zwei Romane veröffentlicht.

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