Details
Autor | Müller-Funk, Wolfgang |
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Verlag | Matthes u. Seitz, Berlin |
Auflage/ Erscheinungsjahr | 17.02.2022 |
Format | 22 × 14 cm |
Einbandart/ Medium/ Ausstattung | Hardcover |
Seiten/ Spieldauer | 360 Seiten |
Gewicht | 500 |
ISBN | 9783751803359 |
Zu dieser Untersuchung
Vom erschreckenden Einfallsreichtum der Grausamkeit – und was diese über den Menschen lehr.
"Ein Wolf ist der Mensch dem Menschen, kein Mensch, solange er nicht weiß, welcher Art der andere ist" (lupus est homo homini, non homo, quom qualis sit non novit); der Mensch »ist auch das grausame Tier«. Diese radikale These ist dem Autor Ausgangspunkt der vorliegenden Diskursgeschichte der Grausamkeit.
Mit der Bestimmung der Grausamkeit als Teil des Zivilisierungsprozesses gelingt Wolfgang Müller-Funk ein beklemmender Blick auf einen Aspekt der menschlichen Evolution, den viele gängige Beschreibungen verschweigen: Das Experimentieren mit Möglichkeiten und die durch die Wortsprache bedingten Spielräume und Repräsentationsformen weisen zu völlig künstlichen Formen von Gewalt, die weder zufällig noch notwendig sind. Die unheimliche Attraktivität der Grausamkeit liegt dabei auch in ihrem zweifelhaften Versprechen ungehinderter Selbstbehauptung. In zwölf konzisen Kapiteln – zu Robert Musil und Ernst Jünger, Seneca und Friedrich Nietzsche, Elias Canetti und dem Marquis de Sade, Jean Améry und Mario Vargas Llosa, Sigmund Freud und Maurice Merleau-Ponty, Ismail Kadare und Arthur Koestler – straft Müller-Funks Studie Gottfried Benns Satz, dem zufolge der liberale Mensch der Gewalt nicht ins Auge sehen kann, Lüge. Seine von der Literatur informierte Geschichte der Grausamkeit weist einen philosophischen Weg, ihre Verlockungen vielleicht zu widerstehen.
Der Autor
Wolfgang Müller-Funk war Professor für Kulturwissenschaften in Birmingham und Wien und u.a. Fellow an der New School for Social Research in New York und am IWM in Wien. Unter seinen zahlreichen Veröffentlichungen sind »Theorien des Fremden« (2016), »365 Tage sind kein Jahr« (2020) und »Die Kunst des Zweifelns« (2021).
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