Details
Autor | Lang-Langer, Ellen |
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Verlag | Brandes u. Apsel |
Auflage/ Erscheinungsjahr | 12.04.2024 |
Format | 24 × 17 cm |
Einbandart/ Medium/ Ausstattung | Paperback |
Seiten/ Spieldauer | 292 Seiten |
ISBN | 9783955583699 |
Zu diesem Buch
Autistische Störungen werden verstanden als Reaktion auf allerfrüheste, traumatisierende Verletzungen. Aus schicksalhaften Gründen gelingt es Vater und Mutter nicht, die Bedürfnisse des Kindes in einer angemessenen Weise zu beantworten, weder auf der Ebene des Augenkontaktes, noch auf der Ebene des Berührens, Sprechens, Träumens. Eigene zerstörerische und traumatisierende Erfahrungen, manchmal über Generationen, vereisen die innere Welt, töten Kreativität, Beziehungs- und Wahrnehmungsfähigkeit, Lebendigkeit, verhindern Holding und befördern Projektionen.
In den Behandlungsberichten wird die zunächst über weite Strecken in Verbindungslosigkeit verharrende psychoanalytische Behandlung autistischer Kinder und Jugendlicher beschrieben. Der Kontakt mit dem Objekt wird als traumatisierend erlebt. Die Therapeutin erlebt in der Gegenübertragung Antwortlosigkeit und die Unmöglichkeit, einen Spiegel im Gegenüber zu finden. Genau diese Szene ist es, die von der frühen Geschichte der Kinder erzählt. Wenn der autistische Patient beginnt, die Therapeutin zu registrieren, ihre Existenz zuzulassen, kommen anrührende Begegnungen zustande, die an die Ein- und Abstimmung von Mutter und Baby erinnern; denn die autistische Symptombildung suchte, das nicht-vorhandene, frühe mütterliche Schutzschild zu ersetzen, um ein Überleben zu ermöglichen.
Inhalt
Prolog / Einleitung
Eine Annäherung
- Beschreibung der autistischen Symptombildung
- Die Abwehrfunktion der autistischen Symptombildung
- Traumatisierendes Objekt und Depression
- Autismus, Deprivation, anaklitische Depression und infantiles Trauma
- Autismus und postpartale Depression
- Autismus und plötzlicher Kindstod
- Die Bedeutung der nichtsprachlichen Kommunikation
- Das kumulative Trauma und seine transgenerationellen Wurzeln
Historie
- Überlegungen zur Geschichte der Autismusforschung
- Die psychodynamische Autismusforschung
- Die Pionierarbeit Bruno Bettelheims
- Die Erforschung des Autismus durch Frances Tustin
- Anne Alvarez' Gedanken zur Genese des Autismus und einer modifizierten Behandlungstechnik
- Zwei verhaltenstherapeutische Modelle
Vertiefung
- Sich aufeinander abstimmen, einander entsprechen
- Autismus als Antwort auf multiple Traumatisierungen im Kontext transgenerationeller Erfahrungen
- Die Umschlingung von kumulativem und transgenerationellem Trauma
- Die Spur der traumatischen Verletzung
- Die Eltern autistischer Kinder
- Das zerstörerische Potenzial der abgespaltenen traumatischen Erfahrung des Objekts und die autistische Abwehr
- Überlegungen zu Übertragung und Gegenübertragung in der Behandlung autistischer Kinder und Jugendlicher
Kinder und Jugendliche mit autistischer Symptombildung in der psychoanalytischen Behandlung
- Überblick
- Frühkindlicher Autismus mit transgenerationellen traumatischen Wurzeln
Einführung
Sammy, 4 Jahre
Dario, 4 Jahre
Ferhat, 7 Jahre
Chai, 8 Jahre - Autistischer Kern und Anpassungsbewegung im Kontext traumatisierender Projektionen
Einführung
Fabian, 7 Jahre - Autistische Barrieren als Abwehr transgenerationeller Traumata
Einführung
Linda, 18 Jahre
Mary, 18 Jahre - Verschwinden und Wiederauftauchen autistischer Muster im Kontext traumatischen Geschehens
Einführung
Ava, 12 Jahre - Eine Langzeitbeobachtung
Einführung
Daniel, 11 Jahre
Zwölf Jahre später: Das Nachgespräch - Zwei scheiternde Behandlungen autistischer Patienten
Einleitung
Mohammed, 14 Jahre
Nanda, 5 Jahre
Abschließende Betrachtungen
- Steht das autistische Objekt anstelle des Menschen, des menschlichen Objekts?
- Die schicksalhafte Verknüpfung meiner Patienten mit ihren Eltern
- Die Macht der unbewussten Welt des Objekts
- Exkurs: Rain Man
Nachwort / Anhang / Literatur
Die Autorin
Ellen Lang-Langer, Dr., Analytische Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeutin, niedergelassen in Frankfurt a. M. Dozentin, Supervisorin, Sachverständige für Familienrecht. Veröffentlichungen: Trennung und Verlust: Fallstudien zur Depression in Kindheit und Jugend (2009), Spielraum und Rahmen: Abstinenz und Agieren in der psychoanalytischen Behandlung von Kindern und Jugendlichen (2014), Holding, Strukturveränderung und Therapieerfolg: Evaluation psychoanalytischer Behandlungen von Kindern und Jugendlichen im Erwachsenenalter (2019), diverse Beiträge in Fachzeitschriften.
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