Details
Autor | Hirsch, Mathias |
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Verlag | Psychosozial-Verlag |
Auflage/ Erscheinungsjahr | 08.2020 |
Format | 20,5 × 12,5 cm |
Einbandart/ Medium/ Ausstattung | Paperback |
Seiten/ Spieldauer | 135 Seiten |
Gewicht | 174 |
Reihe | Analyse der Psyche und Psychotherapie, Band 20 |
ISBN | 9783837930078 |
Zu diesem Reihenband
Während Schuldempfinden in der Regel hilfreich ist, um das soziale Miteinander zu regulieren und Reife zu ermöglichen, erschweren pathologische Schuldgefühle das Leben und den eigenen Entwicklungsprozess. Die Gründe für irrationale Schuldgefühle liegen in der Kindheit und lassen sich auf negative Erfahrungen zurückführen wie physische oder sexuelle Gewalt, emotionalen Missbrauch, nicht betrauerte Verluste oder eine unerwünschte Existenz. Solche Erlebnisse werden verinnerlicht und erzeugen traumatische Introjekte, die Beziehungs- und Identitätsstörungen zur Folge haben und Schuldgefühle verursachen.
Mathias Hirsch zeigt, wie wichtig es ist, in der Psychotherapie sorgfältig zwischen realer Schuld und irrationalen Schuldgefühlen zu unterscheiden und dem Phänomen der negativen therapeutischen Reaktion, insbesondere der Gegenübertragungsreaktion, sensibel zu begegnen. Er nimmt eine psychoanalytisch fundierte Systematisierung des Schuldgefühls vor und differenziert zwischen Basis-, Vitalitäts-, Trennungs- und traumatischem Schuldgefühl.
Inhalt
Einleitung
Was ist Schuldgefühl?
Das Über-Ich
- Das Über-Ich bei Freud
- Frühes Über-Ich
Schuldgefühlabwehr
- Verbrechen aus Schuldgefühl
Introjektion und Identifikation
- Fremdkörper im Selbst
- Sandor Ferenczi als Begründer einer psychoanalytischen Traumatologie
- Zwei Arten der Identifikation mit dem Aggressor
Formen des Schuldgefühls
- Basisschuldgefühl
Abtreibungsversuche
Das Kind macht die Mutter krank
Schuldgefühle unehelicher Kinder
Das weggegebene Kind
Die Dynamik der Rollenumkehr
Das »falsche« Geschlecht
Ersatzkinder - Das Bedürfnis, vital und getrennt zu leben
Natürlich gibt es den Ödipuskomplex noch
Sexualität bedeutet Vitalität
Erfolg bedeutet Übertreffen
Unterdrückte Geschwisterrivalität
Die Eltern sind ständig krank
Überlebenden-Schuldgefühl
Trennung bedeutet Schuld
Sexualität bedeutet Trennung
Erfolg bedeutet Trennung - Opfer jeder Gewaltform haben Schuldgefühle
Familiäre Traumata
Schuldgefühle nach Todesfällen und anderen Verlusten
Traumatisierung durch politische Gewalt - Transgenerationale Weitergabe traumatischer Gewalt
Reale Schuld in der Vorgeneration
Therapeutische Aspekte
- Unschuldsvermutung
- Negative Übertragung
- Negative therapeutische Reaktion
- Gegenübertragung und Schuldgefühl
- Differenzierung von Schuld und Schuldgefühl
Literatur
Stimmen zu diesem Band
»Das Buch bietet eine konzentrierte Darstellung der intensiven langjährigen Auseinandersetzung des Autors mit der Thematik. Von der Vielfalt und Dichte seiner thematischen Bezüge kann eine Rezension nur unvollständige Eindrücke vermitteln. Zahlreiche Fallbeispiele und weiterführende Literaturbezüge, die den theoretischen Kontext konkretisieren, erweitern die Perspektive und erleichtern den Zugang. Darüber hinaus erscheint bemerkenswert, wie triebtheoretische Konzepte durch psychoanalytische Beziehungsaspekte abgelöst werden […]. So bietet das Buch nicht nur vielfältige Bereicherungen für Theorie und Praxis, sondern auch Anregungen zu eigener Reflexion und fortführender Diskussion, nicht zuletzt im Hinblick auf ein erweitertes Verständnis prägender Erfahrungen in der frühen Kindheit.«
Hans von Lüpke, in: Ztschr. Kinderanalyse, 30. Jahrgang, 1.2022
Der Autor
Hirsch, Mathias, Dr. med., Facharzt für Psychiatrie und Facharzt für psychotherapeutische Medizin, Psychoanalytiker (DGPT, affiliiertes Mitglied DPV), Gruppenanalytiker. Ehrenmitglied des Psychoanalytischen Seminars Vorarlberg (Zweig des Psychoanalytischen Arbeitskreises Innsbruck). Ausklingende psychoanalytische Praxis in Düsseldorf; umfangreiche Seminartätigkeit und Supervision in Berlin und Düsseldorf. (Quelle http://mathiashirsch.de)
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