Details

Autor Ponthus, Joseph
Herausgeber Simon, Mira Lina (Übersetzung) (Hg.)
Verlag Matthes u. Seitz, Berlin
Auflage/ Erscheinungsjahr 02.09.2021
Format 20,4 × 13,9 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Hardcover
Seiten/ Spieldauer 239 Seiten
Gewicht 350
ISBN 9783751800433

Eine Poetik über Maloche in den Sperrbezirken der ´tierisch gestützten` und massenhaften Lebensmittel-Massenproduktion in schimmligen Hallen, ergänzt durch beeindruckende Tagebuchaufzeichnungen, verbinden sich in diesem ungewöhnlichen Roman aus Frankreich zu einem zärtlichen Manifest für das Leben.

Zu diesem Buch

»Am laufenden Band« ist die Geschichte eines jungen Mannes, der als Zeitarbeiter in Fischfabriken und Schlachthöfen in der Bretagne arbeitet. In seiner einfühlsamen Sprache erzählt Joseph Ponthus mit Witz und Ironie von seinem Arbeitsalltag. Er berichtet von Monotonie und Schichtarbeit, von Kälte und Gestank, von körperlicher Erschöpfung und dem allgegenwärtigen Tod von Tieren, aber auch von der Solidarität der Arbeiterschaft und der »paradoxen Schönheit« der Hallen. Während er am Fließband steht und gegen Tonnen von Wellhornschnecken kämpft, erinnert er sich an die Musikerinnen und Schriftsteller, die ihn prägten. Dank Dumas wird er wieder Musketier, mit Apollinaire ist er Lous Liebhaber, mit Marx kämpft er gegen die Auswüchse des Kapitalismus.

»Am laufenden Band« ist sowohl Versroman als auch soziologische Studie über die Mechanismen der Fabrikarbeit und die moderne Sklaverei in der Lebensmittelindustrie. Es vereint die Stimme des Arbeiters mit der des Intellektuellen – eine Liebeserklärung an die Kunst und eine zutiefst menschliche Hommage an die Arbeiterklasse.

Der Autor

Joseph Ponthus, 1978 geboren, studierte Literatur und Soziale Arbeit in Reims und Nancy. Nach einer zehnjährigen Tätigkeit als Sozialarbeiter in Pariser Vororten zog er 2015 in die Bretagne und arbeitete dort zweieinhalb Jahre in Fischfabriken und Schlachthöfen. 2019 erschien sein Roman À la ligne. Feuillets d’usine, der in Frankreich überaus erfolgreich war und bis dato in acht Sprachen übersetzt wurde. Für À la ligne erhielt Joseph Ponthus mehrere Preise u. a. den Grand Prix RTL Lire 2019, den Prix Jean Amila-Meckert und den Prix Eugène Dabit du roman populiste. Joseph Ponthus starb im Februar 2021 im Alter von 42 Jahren an Krebs.

Die Übersetzerin

Mira Lina Simon, 1988 in Kiel geboren, studierte Theaterwissenschaft, Romanistik und Neuere Deutsche Literatur in München und Nizza. 2020 war sie Stipendiatin des Goldschmidt-Programms sowie der Berliner Übersetzerwerkstatt.
Claudia Hamm, 1969 geboren, ist Theaterregisseurin, Autorin und Übersetzerin. Für ihre Übersetzung von Emmanuel Carrères Roman Das Reich Gottes wurde sie für den Übersetzerpreis der Leipziger Buchmesse nominiert und erhielt den Übersetzerpreis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft 2016.

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