Details

Autor Cocteau, Jean
Herausgeber Radisch, Iris (Nachwort) (Hg.)
Verlag Manesse
Auflage/ Erscheinungsjahr 23.04.2018
Format 15,5 × 9,7 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Hardcover
Seiten/ Spieldauer 192 Seiten
Gewicht 147
ISBN 9783717524205

Zu dieser Neuausgabe des Romans

Ein unverschämt belebender Roman inmitten der tödlichen Szenerie des Ersten Weltkriegs

Nicht das, was andere als ´Die Wirklichkeit` bezeichnen, ist das Entscheidende im Leben, sondern mehr noch die Fantasie, der Erfindungsreichtum, wie man eben diese für sich sieht, interpretiert und sich ihr einfallsreich stellt, mitunter sich einfach über sie hinwegsetzt. - Erst das macht Wirklichkeit zu meiner Wirklichkeit.

Ganz so lautet denn auch die Lebensphilosophie von Jean Cocteaus faszinierender Romanfigur Thomas`, einem begnadeten Träumer, Phantasten und - böse Zungen würden es wohl so nennen: - Aufschneider. Inmitten den von den Alten Inszenierten und überaus blutige Kriegsgemetzeln  zwischwen den auf allen Seiten der Fronten fanatisierten jungen Männer gibt sich Thomas «der Schwindler» kurzerhand als Neffe eines berühmten Generals aus, was seinen Stand und seine Situation fanz wesentlich verbessert, indem ihn diese Selbsterzählung den Weg weit hinter die Frontlinien und in ruhigeres Fahrwasser ebnet. Mit jugendlicher Fortune und Chuzpe täuscht er seine Mitmenschen auf das für alle Angenehmste, perfektioniert die Kunst der Imagination und wird eins mit seiner Legende. Und noch im Untergang triumphiert Thomas‘ höheres Schwindlertum über die inakzeptable Wirklichkeit des Kriegs. Die Neuübersetzung bringt Cocteaus lapidaren Stakkato-Stil ebenso zur Geltung wie die Strahlkraft seiner imposanten Bilder.

Stimmen zu diesem Roman

»Wie hat der Roman auch heute, nach fast 100 Jahren, seine provokative Kraft und seine skandalöse Wirkung erhalten? Das liegt auch an der großartigen Übersetzung, die für die überdrehte Satire und den Stakkato-Stil des Autos einen zeitlos-modernen Ton findet.«

Frank Dietschreit, auf: rbb kulturradio

Der Autor

Jean Cocteau (1889–1963) entstammte einer großbürgerlichen Familie. Schon früh zeigte sich seine Begabung, später galt er als unkonventioneller Neuerer und Impresario. Er bezeichnete sich selbst stets als Poet, doch stach er hervor durch seine künstlerische Vielseitigkeit: Er schrieb Lyrik, Prosa und fürs Theater, machte Zeichnungen und drehte Filme. Dementsprechend stand Cocteau im kreativen Austausch mit den wichtigsten Künstlern seiner Zeit: Erik Satie, Picasso, Proust, Gide, Charlie Chaplin, Francois Truffaut, Matisse. Er verstarb 1963, kurz nachdem er vom Tod seiner engen Freundin Edith Piaf erfahren hatte. (Manesse Vlg.)

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