Details

Autor Hopf, Hans
Verlag Klett-Cotta
Auflage/ Erscheinungsjahr 3. Druckaufl. 2021
Format 21,2 × 13,7 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 223 Seiten
Gewicht 284
ISBN 9783608961911

Zu diesem Buch

Anders als früher und eher als Mädchen haben Jungen es häufig schwerer, eine sichere Identität zu entwickeln und gefahrlos, das heißt in dem Fall: ohne kleinere oder auch stärkere seelische Beeinrächtigungen, die sich in der sensiblen Entwicklungsphase vom Baby über das Kleinkindalter bis hin zur Pubertät jederzeit ereignen und in den verschiedensten Störungsbildern manifestieren können, gesund und seelisch gefestigt das Erwachsenenalter erreichen zu können. Überforderte, verunsicherte, nicht selten selbst schon neurotisch getönte Eltern wissen bei ihren Erziehungsbemühungen ab einem bestimmten Punkt nicht mehr weiter, Lehrer resignieren, Ärzte verschreiben nur allzuoft Medikamente.

Mit diesem Buch wendet sich der erfahrene Kinder- und Jugendlichenpsychoanalytiker insbesondere an Eltern, Erzieher- und LehrerInnen und vermittel kundig und spannend zu lesen, wie Jungen auf allseits bekömmliche und zuträgliche in ihrem seelischen und damit auch geistigen Wachstum unterstützt und gefördert werden können, was sie an Zuwendung und Aufmerksamkeit brauchen, um gut durch die Kindheit zu kommen und wie sie seelisch widerstandsfähige und gesunde Erwachsene werden.

Der Autor zu seinem Buch

"2013 ist mein Buch „Die Psychoanalyse des Jungen“ erschienen, ein Fachbuch für Psychotherapeuten. Es hat ausschließlich positive und lobende Rezensionen bekommen und erscheint demnächst in vierter Auflage. Der Verlag hat mich gebeten, eine Ausgabe für Erzieherinnen, Lehrerinnen und Eltern zu schreiben. Hierzu habe ich jegliche Fachsprache vermieden und bin ausführlich auf die gesellschaftlichen Einflüsse eingegangen sowie auf die Veränderungen der digitalen Welt, auf Medien und Sucht. Jungen externalisieren, das heißt, sie verlagern unerträgliche Gefühle, alle Spannungen nach außen und tragen so Sand ins gesellschaftliche Getriebe. Diese sozialen Auffälligkeiten werden inzwischen generell als ADHS (Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung) diagnostiziert. Aufmerksamkeitsdefizite, Bewegungsunruhe und gestörte Affektbewältigung werden zu einer hirnorganischen Störung erklärt, medikamentöse Behandlung zur zentralen Behandlung bestimmt – damit werden alle aus der erzieherischen Verantwortung entlassen. Psychotherapeuten und viele Pädagogen wissen, dass sich hinter dieser Diagnose viele Störungen verbergen können, ungestillte Abhängigkeitsbedürfnisse, Bindungsstörungen, Traumatisierungen, exzessiver Medienkonsum, emotional abwesende Väter, fehlende Männer in der Erziehung und vieles mehr. Darum steht im Zentrum des Buches, auch eine Diskussion über die Bedeutung des Vaters. Die offizielle Medizin blendet alle seelischen Ursachen aus und bleibt – gelegentlich kämpferisch – bei einer rein biologischen Erklärung, denn dahinter wirkt auch eine mächtige Lobby der Arzneimittelhersteller. Mit dieser Gruppe von Medizinern würde ich gerne mein Buch diskutieren, auch wenn ich aus Erfahrungen weiß, dass mir dabei ein eiskalter Wind entgegenwehen würde.


Im Folgenden versuche ich den Inhalt meines Buches in einem Satz zu formulieren: Ein Junge nimmt dann eine bestmögliche Entwicklung, wenn er eine empathische Mutter verinnerlichen kann, wenn der Vater seine Mutter liebt und für seinen Sohn als gutes Vorbild wirkt, mit dem er sich identifizieren kann."

Hans Hopf

Der Autor

Hans Hopf, Dr. rer. biol. hum., ist analytischer Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut und hat als Therapeutischer Leiter im Therapiezentrum Osterhof, Baiersbronn, und in eigener Praxis gearbeitet, ist ferner Dozent und Kontrollanalytiker am Psychoanalytischen Institut Stuttgart und Würzburg. Er ist Träger des Diotima-Ehrenpreises der Deutschen Psychotherapeutenschaft für sein Lebenswerk.

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