Details

Autor Lerner, Ben
Verlag Suhrkamp
Auflage/ Erscheinungsjahr 17.08.2020
Format 21,4 × 13,4 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Hardcover
Seiten/ Spieldauer 395 Seiten
Gewicht 494
ISBN 9783518429495

In einer an Wundern reichen Sprache erzählt Ben Lerner vom drohenden Zusammenbruch privater und öffentlicher Rede und von einem im schleichenden Zerfall sich befindenden westlichen Gesellschaftmodell, in dem das Private sich zunehmend auflöst, Sprachlosigkeit und Doppelbödigkeit zum Programm erhoben wird.

Daß die Protagonisten und Multiplikatoren des Versagen in Lerners Roman nun ausgerechnet in den Krisen des Bildungsbürgertums - genauer: bei Lehrern und Psychoanalytikern - verortet werden, mag als Provokation erscheinen. Vielleicht ist der Literat mit seiner erfahrungsgeleiteten Spürung aber ganz nahe dran am Thema?

Zu diesem Roman

Adam Gordon geht auf die Topeka-High-School, er steht kurz vor seinem Abschluss. Seine Mutter Jane ist eine bekannte feministische Autorin, sein Vater Jonathan ein Experte darin, »verlorene Jungs« als Psychoanalytiker wieder zum Sprechen zu bringen. Sie beide sind in einer psychiatrischen Einrichtung tätig, in der Therapeuten und Patienten aus der ganzen Welt zusammenkommen. Ihr Sohn Adam gilt als redegewandter Debattierer, alle rechnen damit, dass er die Landesmeisterschaft gewinnt, bevor er auf die Uni geht. Er ist allseits beliebt, ein engagierter Typ, cool und setzt seine vielen, insbesondere seine sprachlichen Talente gerne ein; vielleicht auch, damit keiner auf die Idee kommt, er könnte auch Schwachpunkte haben?. Adam interessiert sich für Außenseiter, und so freundet er sich mit dem Sonderling Darren an. Adam weiß nicht, dass der einer der Patienten seines Vaters ist –, und führt ihn in seine Kreise ein. Mit desaströsen Folgen …

Die Topeka Schule ist die Geschichte einer Familie um die Jahrtausendwende. Die Geschichte einer Mutter, die sich von einer Missbrauchsgeschichte befreien will; von einem Vater, der seine Ehe verrät; von einem Sohn, dem die ganzen Rituale von Männlichkeit suspekt werden und der zunehmend verstummt. Eine Geschichte von Konflikten und Kämpfen und versuchten Versöhnungen die autobiografische Züge nicht verleugnen.

Pressestimmen zu diesem Roman

»Lerner siedelt die Geschichte des Analytikersohns und Debattiertalents Adam in den Neunzigerjahren an, erzählt aber tatsächlich von den Anfängen der Ära Trump. Es geht um den Anfang unserer Infokriege und die große Krise der Männlichkeit. Brillant!«

in: Welt am Sonntag

»Die Auswirkungen, die psychische Krankheit, Frauenfeindlichkeit, Homophobie, Politik und Religion auf Kinder haben, die Männer sein wollen, verknüpft Ben Lerner zu einer meisterhaften Geschichte… Die Topeka Schule ist der seltene Glücksfall eines Romans, der in seiner gesellschaftlichen Kritik messerscharf ist und in seiner Sprache so üppig, dass sie an Lyrik grenzt.«

in: The Paris Review

»Eine Art Schall und Wahn des 21.Jahrhunderts, ein kaleidoskopisches Porträt, das in virtuoser Weise die Traumata einer Familie an eine größere kulturelle Dysfunktion zurückbindet. Lerners Roman erschließt uns, wie es so weit gekommen ist und wo es hingehen könnte.«

The New Yorker

Der Autor

Ben Lerner wurde 1979 in Topeka, Kansas, geboren. Als Schüler war er US-Meister im Debattieren. Lerner ist der Autor von zwei international gefeierten Romanen – Abschied von Atocha und 22:04 –, drei Gedichtbänden, dem Essay Warum hassen wir die Lyrik sowie verschiedenen kollaborativen Arbeiten, u. a. zusammen mit Thomas Demand und Alexander Kluge. Lerner hat zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhalten, u. a. das Guggenheim Fellowship und das MacArthur Fellowship. Er ist Professor für Literatur am Brooklyn College und lebt mit seiner Frau und den beiden kleinen Töchtern in New York City.

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