Details

Autor Gontscharow, Iwan
Herausgeber Bischitzky, Vera (Hg.)
Verlag Hanser, Carl
Auflage/ Erscheinungsjahr 27.02.2012
Format 19.1 × 12.3 cm
Seiten/ Spieldauer 840 Seiten
Gewicht 500
ISBN 9783446238749

Zu diesem Romanklassiker

Wenn einer weiß, was nötig ist, und es trotzdem nicht tut, dann leidet er an Oblomowerei. Gontscharows Meisterwerk ist heute zeitgemäßer denn je: Mit der Figur des lebensuntüchtigen Oblomow, der lieber seine Tagträume pflegt, als Ordnung in seinem Leben zu schaffen, hat Gontscharow eine prophetische Figur der modernen Welt geschaffen. Nicht nur in Politik und Wirtschaft ist das sprichwörtlich gewordene Laster zur Krankheit unserer Gegenwart geworden. Die Neuübersetzung des Klassikers aus Russland schafft den Witz, die Originalität, aber auch die tragische Tiefe von Oblomows Schicksal neu und ist dabei provozierender als mancher Gegenwartsroman.

Stimmen zu diesem Roman und zu der Übersetzung

"Vera Bischitzky übersetzt den Roman mit leichter Hand, ihre Dialoge lesen sich wunderbar, die beschreibenden Passagen sind mustergültig präzise und poetisch."

Andreas Platthaus, in der Frankfurter Allgemeine Zeitung, FAZ

„Ein Jahrhundertwerk. In der neuen Übersetzung von Vera Bischitzky überzeugt es mehr denn je - sowohl durch seinen Witz wie durch seine Tiefe. Ist dieser Roman wirklich schon gut 150 Jahre alt?“

Manfred Papst, Neue Zürcher Zeitung am Sonntag, 24.06.12

"Bischitzky arbeitet mit dem Florett, treffsicher und elegant, alles fließt, pulsiert, verbindet sich logisch und wirkt nie forciert modern, was ja manchmal schlimmer schmerzt als Holperigkeit. Leiden und die Lethargie Oblomows haben hier sprachlich die optimale Therapie erfahren: So überlebt auch ein Lebensuntüchtiger die nächsten 100 Jahre.”

Werner Theurich, Spiegel Online, 18.06.12

Der Autor

Iwan Gontscharow, 1812 in Simbirsk (heute Uljanowsk) an der Wolga in einer Kaufmannsfamilie geboren, zählt zu den großen Klassikern der russischen Literatur. Neben zahlreichen Erzählungen, kritisch-essayistischen Arbeiten und der zweibändigen Beschreibung seiner Weltumseglung unter dem Titel "Fregatte Pallas", veröffentlichte er jeweils im Abstand von zehn Jahren drei als Trilogie konzipierte Romane: Eine gewöhnliche Geschichte, Oblomow und Die Schlucht. Die erhebliche Arbeitsbelastung als Beamter zunächst im Finanzministerium, später als Zensor im Ministerium für Volksbildung und immer wieder ausbrechende Depressionen lähmten seine schriftstellerische Arbeit; seine Briefe endeten nicht selten mit der Selbstdiagnose: "Literat im Ruhestand". 1891 starb Iwan Gontscharow in Sankt Petersburg, wo er seit 1835 lebte. Mit der Gestalt des Oblomow hat er der Weltliteratur einen unvergesslichen Helden geschenkt.

Die Übersetzerin

Vera Bischitzky, geboren 1950, lebt in Berlin. Bei Hanser erschienen ihre Neuübersetzungen von Gontscharows Eine gewöhnliche Geschichte (2021), Oblomow (2012) und von Iwan Turgenjews Aufzeichnungen eines Jägers (2018). Sie wurde 2010 mit dem Braem-Preis ausgezeichnet und 2014 mit dem Internationalen Gontscharow-Preis für Literatur.

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