Details

Autor Chakrabarty, Dipesh
Verlag Suhrkamp
Auflage/ Erscheinungsjahr 11.04.2022
Format 22 × 14,5 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Hardcover
Seiten/ Spieldauer 443 Seiten
Gewicht 611
ISBN 9783518587799

Zu dieser Untersuchung

Der indische Historiker Dipesh Chakrabarty zählt zu den international einflussreichsten Wissenschaftlern, die sich in den letzten Jahren mit der Bedeutung des Klimawandels auseinandergesetzt haben. Der Klimawandel, so argumentiert er, stellt unsere althergebrachten Vorstellungen von Geschichte, Moderne und Globalisierung grundlegend in Frage. Die Menschheitsaufgabe bestehe vor dem absehbaren Niedergang, der Vereledung dem schließlichen Verschwinden der Menschheit darin, all diese überkommenen Konzepte, Ansätze, Verhaltensweisen und Problemlösungsmuster radikal - also von der Wurzel her - auf den Prüfstand zu stellen und dabei auch die Geistes- und Sozialwissenschaften mit neuen Begriffen und Handwerkszeugen zu versorgen, um den gewaltigen Herausforderungen des Anthropozäns vielleicht noch gewachsen zu sein.

In seinem Buch taucht Chakrabarty tief ein in Geschichte und Philosophie und stellt kühne Überlegungen darüber an, wie das menschliche Denken und Leben zukünftig zu gestalten ist. Insbesondere erklärt er, dass wir zu einem besseren Verständnis sowohl unserer Herkunft als auch unserer Zukunft nur dann gelangen, wenn wir in der Lage sind, uns selbst aus zwei Perspektiven gleichzeitig zu betrachten: einer globalen und einer planetarischen, wobei letztere den Menschen absichtlich dezentriert. Erst auf diese Weise wird es möglich, in geologischen Zeiträumen zu denken sowie ein angemessenes Bild von der menschlichen Handlungsfähigkeit zu gewinnen. Angesichts der drohenden Naturkatastrophen ist es dafür höchste Zeit.

Stimmen zum Buch

»Chakrabarty schreibt vom Menschen als einer ›geophysikalischen Kraft‹ und postuliert, dass nicht allein die Natur-Kultur-Dichotomie in Frage gestellt werden müsse, sondern auch neue Begriffe von Vergangenheit und Zukunft nötig seien.«

in der FAZ - Frankfurter Allgemeine, 12.2021

»In Das Klima der Geschichte im planetarischen Zeitalter fragt Chakrabarty, was der Klimawandel für eine Sozialwissenschaft wie die Geschichtsschreibung bedeutet. Seine These: Das, was wir bisher unter Begriffen wie Geschichte oder Globalisierung verstanden haben, muss samt und sonders neu gedacht werden.«

In: der Freitag 08.12.2021

»... die beeindruckende Belesenheit des Autors, sein auch in der Übertragung von Christine Pries häufig aufblitzender Witz und die wissenschaftliche Demut vor unserer ›Wohnstätte‹ machen dieses Buch zu einer interdisziplinären Musslektüre.«

Ulrike Baureithel, in: Der Tagesspiegel, 04.2022

»Dieses Denken ist schön: Noch aus der planetaren Perspektive, die den Menschen nicht mehr im Zentrum sieht, vermag Dipesh Chakrabarty das individuelle Kind wahrzunehmen, das da unten gerade mit seinem Schaufelbagger im Sandkasten nachspielt, was die Gattung seit 250 Jahren im großen Maßstab geschafft hat – den Boden aufgraben, die Erde bewegen. Berge versetzen.«

Elisabeth von Thadden,in:  DIE ZEIT,.04.2022

Der Autor

Dipesh Chakrabarty, geboren 1948 in Kolkata, ist Lawrence A. Kimpton Distinguished Service Professor für Geschichte an der University of Chicago und Gründungsmitglied des berühmten Subaltern-Studies-Kollektivs. Mit seiner These von der »Provinzialisierung Europas« hat er die Geschichtswissenschaft der letzten Jahrzehnte maßgeblich geprägt. Chakrabarty ist Mitglied der American Academy of Arts and Sciences und der Australian Academy of the Humanities. Für sein Werk erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, u. a. 2014 den Toynbee-Preis, der an einen herausragenden Vertreter der Globalgeschichte verliehen wird, und 2019 den Tagore Memorial Prize.

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