Details

Autor Höll, Davina
Verlag frommann-holzboog
Auflage/ Erscheinungsjahr 19.11.2021
Format 20,8 × 14 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer VIII, 376 Seiten
Abbildungen Mit 15 Abb.
Gewicht 534
Reihe MPh 16, Band 16
ISBN 9783772828034

Zu dieser Arbeit

An der Schnittstelle von Literaturwissenschaft und Medizingeschichte zeigt Davina Höll, wie die traumatische Epidemie-Erfahrung der Leitkrankheit des 19. Jahrhunderts, der Cholera, Eingang in die zeitgenössische Literatur gefunden hat. Am Beispiel des epi- und pandemischen Ausnahmezustandes führt sie vor, wie eng wissenschaftliche, politische, gesellschaftliche und kulturelle Diskurse miteinander verwoben sind und welche Rolle Kunst und Literatur insbesondere in Krisenzeiten bei diesen Austauschprozessen spielen. Die Studie, die u.a. Texte von Mark Twain, Heinrich Heine und George Eliot untersucht, ist ein Plädoyer für inter- und transdisziplinäres Denken und Forschen.

Inhalt

Vorwort
I. Einführung: Das Gespenst der Cholera entsteht

  • 1. Politik und Poetik der Cholera
  • 2. Die Cholera in der Lebenswelt des 19. Jahrhunderts
  • 3. Seuchengeschichte(n): Pest und Cholera und das Interesse am Narrativ der Seuche
  • 4. Vermittlungsnot und Schweigegebot: Trauma und Tabu der Cholera
  • 5. Die Sagbarmachung des Unsagbaren: Die Cholera im Modell des Gespenstes

II. Das Gespenst der Cholera in der Literatur

  • 1. Das ›orientalische‹ Gespenst
  • Zwischen Imagination und Erfahrung: »der gräßlichste Tod, / Der jemals ein athmendes Wesen bedroht«: Ernst}Ortlepps}Die}Cholera}–}
  • Ein episch-lyrisches Gedicht (1835)
  • »Als hätte die Natur Verzweiƃung überkommen«: Nikolaus}Lenaus}Auf}meinen}ausgebälgten} Geier}(1838)
  • »it’s worse than forty Ƃghts«: Rudyard Kiplings Cholera Camp (1896)
  • Im Labor der Lyrik
  • 2. Gespenstische Zirkulationen
  • Kreisläufe und Totentänze
  • »der lustigste der Arlequine«: Heinrich}Heines}Französische}Zustände}(1831/32)
  • »his countenance distorted by the plague«: Edgar Allan Poe
  • Die Maske entsteht: King Pest (1835)
  • Das verborgene Gesicht: Shadow (1835)
  • Der Triumph der Maske: The Masque of the Red Death (1842)
  • Die Visionen der Maske: The Sphinx (1846)
  • »Der Tod ist hundertfach in jedem Mundvoll Luft, den wir einatmen«: Ricarda Huchs Die Erinnerungen von Ursleu dem Jüngeren (1893)
  • 3. Gespenstische Mikroben
  • Einleitung: Sehen und Sichtbarkeit im 19. Jahrhundert
  • »All monstrous, all prodigious things«: William}Heaths}Monster}Soup (1828)
  • »Even with a microscope directed on a water-drop«: George}Eliots}Middlemarch}(1871/72)
  • »I am a microbe«: Mark Twain
  • Twains mikroskopischer Albtraum: The Great Dark (1898)
  • Universaler Kannibalismus: The Victims (1902)
  • »germ as gun«: H. G. Wells’ The Stolen Bacillus (1895)
  • »The germiest of the germy«: Three Thousand Years Among the Microbes (1905).

Die Autorin

Davina Höll studierte Europäische Literaturen (B.A.) und Deutsche Literatur (M.A.) an der Universität Marburg und promovierte im Rahmen des DFG-Graduiertenkollegs »Life Sciences – Life Writing« im Fach American Studies. Sie war Juniormitglied der Gutenberg Akademie der Universität Mainz. Derzeit ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Ethik und Geschichte der Medizin an der Universität Tübingen.

Für ihre Doktorarbeit ›Das Gespenst der Pandemie‹ hat Davina Höll den Ersten Preis in der Sektion Geistes- und Kulturwissenschaften des Deutschen Studienpreises der Körber Stiftung(Link ist extern) erhalten. - Ihre Forschungsschwerpunkte sind u.a. die Medical Humanities, (Literatur- und Bild-)Geschichte der Seuchen, Geschichte, Theorie, Ethik und Ästhetik der Mikroben, Medical Gothic und Fragen der One Health. (Quelle: Verlag)

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