Details

Autor Bruckschwaiger, Jan
Verlag Löcker
Auflage/ Erscheinungsjahr 12.2013
Format 20,5 × 12,5 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 161 Seiten
ISBN 9783854097006

Zu diesem Buch

Dieses Buch geht der Frage der Ideologie in der Theorie Louis Althussers nach. Im Zentrum stehen dabei die Einflüsse durch psychoanalytische Konzepte, im Besonderen der Schule Lacans.

"Die Menschen haben sich bisher stets falsche Vorstellungen über sich selbst gemacht, von dem, was sie sind oder sein sollen. Nach ihren Vorstellungen von Gott, von dem Normalmenschen usw. haben sie ihre Verhältnisse eingerichtet. Die Ausgeburten ihres Kopfes sind ihnen über den Kopf gewachsen. Vor ihren Geschöpfen haben sie, die Schöpfer, sich gebeugt. Befreien wir sie von den Hirngespinsten, den Ideen, den Dogmen, den eingebildeten Wesen, unter deren Joch sie verkümmern. Rebellieren wir gegen diese Herrschaft der Gedanken. Lehren wir sie, diese Einbildungen mit Gedanken vertauschen, die dem Wesen des Menschen entsprechen, sagt der Eine, sich kritisch zu ihnen verhalten, sagt der Andere, sie sich aus dem Kopf schlagen, sagt der Dritte, und - die bestehende Wirklichkeit wird zusammenbrechen."

Karl Max, MEW, 3, S. 13, Kritik der neuesten deutschen Philosophie, 1846

1845 haben Marx und Engels in der Deutschen Ideologie eine Ausarbeitung des Begriffs der Ideologie geleistet, ihnen fehlte allein eine Sprache zur adäquaten Beschreibung dieses Phänomens.
1963 scheint Althusser diese Sprache in der lacanschen Psychoanalye gefunden zu haben, die die Grundlage für die althussersche Theorie bildet. Schon in Für Marx wird die Bearbeitung des Begriffs der Ideologie zum Thema. Besonders der Begriff der Überdetermination stellt hier für Althusser einen Ausweg aus theoretischen Engpässen dar.

Gedeckt sieht Bruckweiler dieses Vorhaben durch die These des dezentrierten Subjekts, die sich nach Althusser, Marxismus und Psychoanalyse teilen. Begriffe wie das Bewusstsein treten zugunsten des Unbewussten in den Hintergrund und eine Entscheidung zwischen falsch und richtig ist in der Sphäre der Ideologie nicht mehr möglich. Unbewusstes und Ideologie werden in ein Verhältnis gesetzt, die Ideologie wird als etwas Strukturiertes verstanden, wie auch Lacan das Unbewusste ähnlich einer Sprache strukturiert verstanden wissen wollte.

Der Autor

Jan Bruckschwaiger, geb. 1980, ab 2005 Studium der Philosophie an der Uni Wien und der Uni Paris 1 – Panthéon-Sorbonne. 2012 Abschluss des Studiums der Philosophie. Er arbeitet u.a . für das Radio Orange und ist dem Neuen Lacanschen Feld Österreichs assoziiert. Seit 2012 engagiert sich Bruckschwaiger zudem beim Zeitschriftenprojekt "sublin/mes – philosophieren von unten. a queer reviewed journal".

Zum Inhalt

.

Kaufoption

19,80 €