Novitätenschau Psychoanalyse / Kulturwissenschaften - MÄRZ 2024 |
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Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser der Novitätenschau, die von unserer Redaktion Index Psychoanalyse edierte Novitätenschau Psychoanalyse und Kulturwissenschaften bietet in ihrer März-Ausgabe einen Überblick zu interessanten Neuerscheinungen im Feld der psychoanalytischen Theorie und Behandlungspraxis entlang aktueller Diskurse. - Nehmen Sie sich gerne und mit Muße etwas Zeit für eine inspirierende Sichtung, die womöglich mit interessanten Literaturentdeckungen belohnt werden wird. Im Fokus stehen diesmal Fachbücher zur Behandlungspraxis, zur menschlichen Destruktivität, zu Perversionen und der Frage, was andauernder Stress und ängstigende Szenarien psychisch mit den Menschen machen. Was das Begehren nach Freud /Lacan sei, thematisiert ein weiteres Themenfenster, bevor einmal mehr, im Teil V, der Blick in den Nahen Osten, nach Palästina, Gaza und Israel gerichtet wird. - Herausragende Literaturen und ein vortreffliches BIO-Weinangebot runden diese Ausgabe ab, die übrigens von einigen Psychoanalytischen Instituten regelmäßig parallel auch an die Mitgliedschaft weitergeleitet wird. Besten Dank für
Ihr Interesse an unserer Arbeit und natürlich ebenso für alle
eintreffenden Bestellungen |
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In dieser Ausgabe
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Der kurze
Weg zur SFB: Bestelltelefon (D) 0800 588 78
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PSYCHOANALYSE - Kreativ und lebendig sein im psychoanalytischen Prozeß |
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Fehlleistung, Traum und Symptom sind kreative Versuche des Unbewussten, einem Mangel oder einem Trauma Gestalt zu geben, um sie zu reparieren. Von der Entdeckung dieser konstruktiven Dimension in der klinisch-psychoanalytischen Praxis hängt nicht zuletzt der Heilungserfolg ab. Diese besondere Betonung von Kreativität jenseits einer einseitigen Konzentration auf das Pathologische verbindet die Perspektiven der Autor*innen: In der Behandlungssituation steht dabei eine offene Haltung im Fokus, die es beiden am analytischen Prozess Beteiligten erlaubt, unbewusste Kompromissbildungen als konstruktive Lösungsversuche anzuerkennen. Zentral ist dabei die Auseinandersetzung mit dem Nicht-Verbalisierbaren, mit schmerzhaften Formen der (Selbst-)Erkenntnis, mit inneren und äußeren Räumen, der Präsenz von Kindheit und kindlichen Verhaltensmustern oder dem künstlerischen Ausdruck im engeren Sinne. Die Beiträge - Einleitung (SylviaZwettler-Otte; Andreas Mittermayr) I Jenseits der Sprache: Rainer Gross: Präsenz. Ein Konzept zwischen Kulturwissenschaft und therapeutischem Diskurs / Sylvia Zwettler-Otte: Analysebeginn und Analyseende. Von den Schmerzen der Ausdehnung und der Kontraktion des seelischen Raums / Andreas Mittermayr: »Ich könnte baden im Klang Ihrer Stimme …« Überlegungen zu Stimme, Laut und Klang in psychoanalytischen Mikroprozessen II Jenseits der Dunkelheit: Sylvia Zwettler-Otte: »Gerahmte Löcher«. Selbstheilungstendenzen und ihre Schicksale / Sylvia Zwettler-Otte: Das Unheimliche in Höhlen. Die Zweideutigkeit der Höhlenmetapher als bergender Schutz oder gefährliche Falle und ihre Bedeutung in Psychoanalysen und anderen kreativen Prozessen III Kindheit: Sylvia Zwettler-Otte: Wohin entschwindet die Weisheit der Kinder? / Andreas Mittermayr: »You don’t have art unless you would die without it«. Kreativität als Schutzschild – in der Kindheit und darüber hinaus / Sabine Schlüter: Der Lösung Rätsel. Janusz Korczaks König Hänschen I. IV Das Fehlen von Interesse und Kreativität: Andreas Mittermayr: Wenn »das Interesse wie unterwegs stehen [bleibt]«. Überlegungen zur (vermeintlichen) Interesselosigkeit V Die Kreativität des Unbewussten: Sylvia Zwettler-Otte: Form als »Niederschlag eines älteren Inhalts« und als Entwurf / Wolfgang Lassmann: Das Werk César und Sára Botellas. Untersuchungen / Sylvia Zwettler-Otte: Der Zauderrhythmus der Entwicklung. Spurensuche zurückgelegter und verlassener Wege / Sylvia Zwettler-Otte: Der Frei-Raum nach der Analyse. Überlegungen zur »Übertragung der Übertragung« // Sachregister Die (Mit-)Herausgeberin: Sylvia Zwettler-Otte, Mag Dr.,studierte Altphilologie, Germanistik und Psychologie. Sie ist als Psychoanalytikerin und Lehranalytikerin in freier Praxis in Wien tätig und arbeitet als Dozentin für Katathym Imaginative Psychotherapie. Von 2000 bis 2004 war sie Vorsitzende der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung. (Stand: September 2018) |
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Das Faszinierende des Unüblichen, auch des Grenzüberschreitenden und die Phantasien von destruktivem Verhalten haben viele Erklärungsversuche gefunden und der Terminus »Perversion« hat sich dafür als unangemessen erwiesen. Dieter Bürgin vertritt in diesem Buch die Auffassung, es lohne sich, sowohl auf der psychosexuellen als auch auf der narzisstischen Ebene der Entwicklung sogenannter pervertierender Mechanismen Rechnung zu tragen. Sie umfassen omnipotente Inszenierungen von sehr frühen, oft ins Gegenteilige oder Besondere verkehrten Triebabkömmlingen, die zumeist von sadomasochistischen Zügen durchsetzt sind. In banaler Form gehören sie zu den alltäglichen Regulations- und Steuerungsmechanismen jedes Menschen. In deutlich ausgeprägter Art allerdings gestalten sie die Persönlichkeit des Erwachsenen. Sie sind aus frühesten averbalen Funktionselementen gebildet und im Verlaufe der Entwicklung unzählige Male nachträglich transformiert worden. - Pervertierende Mechanismen und Prozesse werfen besondere, hochkomplexe Behandlungsprobleme auf, ermöglichen aber unter Berücksichtigung einiger Spezifitäten psychoanalytisch-psychotherapeutisches Arbeiten im Sinne einer erfolgreichen Nachentwicklung. Mit diesem Werk beschreitet Bürgin erkenntnistheoretisch und behandlungspraktisch durchaus Neuland. Der Autor in seiner Einleitung "(...) Es handelt sich bei diesem Buch weder um ein Lehrbuch noch um eine lückenlose Darstellung der Ansichten aller relevanten Autorinnen und Autoren. Dennoch sollen - allerdings in pointillistischer Form - verschiedenste Exponenten etwas deutlicher zur Sprache kommen (s. Kapitel 1). Auf einige Phänomene wird detaillierter eingegangen (s. Kapitel 3-9). Unter einer entwicklungspsychologischen Perspektive werden Mechanismen diskutiert, die zu sogenannten Pervertierungen Anlass geben und durch ein Basismuster spezifischer Funktionen ableiten werden können (s. Kapitel 13). Daraus lassen sich Konsequenzen beschreiben, die für den analytischen Behandlungsprozess wichtig erscheinen (s. Kapitel 14). Menschen, die über pervertierende Mechanismen in kleinerem oder größerem Ausmass verfügen, können, bei angemessener psychoanalytischer Technik, deutlich vom analytischen Prozess profitieren. Allerdings darf nicht erwartet werden, dass dieser imstande wäre, die pervertierenden Mechanismen zum Verschwinden zu bringen. Aber er vermag alle angrenzenden Funktionsbereiche der Persönlichkeit so zu stärken, dass die pervertierenden Aktivitäten in den Hintergrund treten. - Aus Diskretionsgründen ist es schwierig, eigene Fallvignetten solcher Prozesse zu veröffentlichen. Es wird deshalb auf einige Fälle der Literatur eingegangen (s. Kapitel 15).(...)" Die Kapitel des Buches: Einleitung / Einige psychoanalytische Modelle / Adoleszenz / Fetisch / Exhibitionismus / Übergangsobjekte / Pervertierende Beziehungen / Sadomasochismus / Narzisstisch-pervertierende Phänomene / Pervertierende Manifestationen bei Frauen / Philosophische Aspekte / Primäre Trauer / Gesellschaftliche Produktion pervertierender Strukturen / Pervertierende Mechanismen / Zum analytischen Prozess / Fallbeispiele / Das Pervertierende und seine Folgen / Fantasien des Anfangs / Kunst des Lebens, Kunst des Liebens, Kunst des Sterbens / Ein uralter Mythos - neu gelesen / Pervertierung und Ankerungsversuche // Literatur, Stichworte Der Autor: Dieter Bürgin, Prof. em. Dr. med., war Ordinarius und langjähriger Chefarzt der Psychiatrischen Universitätsklinik für Kinder und Jugendliche in Basel. Er ist Ausbildungsanalytiker der Schweizerischen Gesellschaft für Psychoanalyse (IPA), in verschiedenen internationalen Gremien tätig und Autor zahlreicher Fachpublikationen sowie vieler Bücher. |
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INDIVIDUAL-PSYCHOLOGIE - In unwegsamen Gelände - Welten im Aufruhr |
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Wir leben in einer zunehmend hektischer, widersprüchlichen und in vielerlei Hinsicht chaotischen Welt, die viele Menschen zunehmend ´am Rad` drehen läßt, indem diese permanent über ihre ´sozialen` Netzwerke mit Informationen und Aufregern eingedeckt und in Aufruhr versetzt werden. - Dieser dauerhafte Ausnahmezustand droht, wie der Autor in seinem Buch nachvollziehbar darlegt, die Menschen kirre, dünnhäutig und letztlich nichts anderes als verrückt zu machen. Mit Blick auf diese permanente Reizüberflutung und der großen Stressbelastung rund um die Uhr wird gute Selbstsorge und die Befähigung zu Resilienz und Entschleunigung immer wichtiger. Denn unter Stress verändert sich das menschliche Denken und Empfinden, sodass es dem Denken und Empfinden in einer Psychose erstaunlich ähnelt. Selbstsorge in diesem Zusammenhang meint, neben sich treten, nachdenken, reflektieren, resümiern zu können und sich in diesen basalen Kompetenzen zu üben; das meint ebenso, dass wir offen für andere sind, unsere Bedürfnisse äußern und uns in grundlegenden Fragen klar positinieren; ebenso, Verantwortung für uns und für andere zu übernehmen und am Ende ins Handeln kommen, um Veränderungen anzustoßen. Dieses Buch gibt eine psychiatrisch-psychotherapeutisch fundierte, lesenswerte Antwort auf die Frage, wie es ganz normalen Menschen besser geligen kann, in der heutigen Welt verantwortungsvoll seine Frau, seinen Mann zu stehen. Die Kapitel: Prolog - Eine chaotische Welt: 1.1 Was ist eine Psychose? / 1.1.1 Nostalghia / 1.1.2 Denken und Empfinden in der Psychose / 1.1.3 Die abweichende Mehrheit / 1.2 Gesellschaft der Extreme / 1.2.1 Europäische Zentralbank gegen Alte Seilerei / 1.2.2 Alchemie der Worte / 1.3 Gestörtes Denken und Empfinden / Die Krise des Einzelnen / 2.1 Wie soll ich das alles aushalten? / 2.2 Einen anderen Weg einschlagen / Für sich sorgen / 3.1 Veränderung als Aufgabe / 3.2 Zu sich selbst kommen / Für andere sorgen / 4.1 Ich bin nicht allein auf der Welt / 4.2 Offen für den anderen sein / Zu viele Möglichkeiten / 5.1 Eine Vielfalt an Optionen / 5.2 Welchen Weg soll ich gehen? / 5.3 Sich für das Richtige entscheiden / Hier und heute handeln / 6.1 Verantwortung für sich und andere übernehmen / 6.2 Was treibt mich an? / 6.3 Sich von Vergangenem verabschieden / 6.3.1 Ein teures Bier. Zuversichtlich leben / 7.1 Sein Leben führen / 7.2 Entspannt und gelassen sein / 7.3 Glück // Literatur / Sachwortverzeichnis / Anhang / Selbstmanagement-Selbsttest (SMST) Der Autor: Peter Matthias Wehmeier, PD Dr. med., ist als Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie in einer nervenärztlichen Praxis in Frankfurt a. M. tätig und lehrt an der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg. |
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Die Verallgemeinerung der neoliberalen bürgerlichen Ökonomie zur Neuen Weltordnung der Globalisierung schien einmal, nach 1989/91, das „Ende aller Hostilitäten“ (Kant) und damit das Ende des Death of Nations zu versprechen. Das Ende des Kalten Krieges, ausgetragen in einem atomaren Wettrüsten in den USA sowie in der UdSSR vor allem sowie in Stellvertreterkriegen in Afrika und Asien, eröffnete die Aussicht auf eine ‚Friedensdividende‘: die Umleitung gewaltiger finanzieller Ressourcen von der Waffenproduktion in die Entwicklungspolitik zur Abschaffung des weltweiten Massenelends. Diese Hoffnung zerstob alsbald. Kaum war die ‚Neue Weltordnung‘ verkündet, gebar die Globalisierung neue und noch krassere ökonomische, politische, gesellschaftliche, kulturelle Krisen am laufenden Band. Seit 2008 treten diese Krisen in immer schnellerer Folge auf. Sie bedrohen sogar die formale bürgerliche Demokratie durch einen ebenso neuen wie alten Autoritarismus, sie werden sogar als Existenzbedrohungen der Menschheit wahrgenommen und angeklagt. Die Krisen, die die Weltgesellschaft tief erschüttern, produzieren indes keine Kritik, die die Aussicht auf Abschaffung der Krisenlogik eröffnete, sondern nur verschiedene, teils gegensätzliche Formen einer neoliberalen Kritik des globalen Neoliberalismus: Formen einer theoretisch und praktisch konformistischen Kritik. Wer sich in die Logik des destruktiven Fortschritts versenkt, nicht um das Unglück zu genießen, sondern um den Bann des Unglücks zu brechen, gilt als Verzweifelter. Wer an der Möglichkeit dialektischer Kritik, an der Hoffnung auf eine „revolutionäre Praxis“ (Marx, MEW 3: 6) festhält, die sich auf die Verwirklichung eines „vernünftigen Zustands“ richtet, in dem die „Versöhnung der Menschheit mit der Natur und mit sich selbst“ erreicht wäre (Engels, MEW 1: 505, 509), erfährt seine Fremdheit inmitten globaler Krisen. Es bedarf der Orientierungen, um jene Möglichkeiten kritischer Theorie und Praxis zu erkunden. Gerhard Stapelfeldt lehrte bis 2009 als Professor am Institut für Soziologie der Universität Hamburg. Seitdem arbeitet er als freier Schriftsteller in Hamburg. Der Autor: Gerhard Stapelfeldt (* 26. Oktober 1947 in Hamburg) ist ein deutscher Soziologe. Er war Professor am Institut für Soziologie der Universität Hamburg. - Stapelfeldt studierte in Hamburg Architektur (Dipl.-Ing.), Soziologie, Philosophie, Politikwissenschaft und Psychologie. Er promovierte 1978 über Das Problem des Anfangs in der Kritik der politischen Ökonomie von Karl Marx. Die Habilitation erfolgte 1997 über die Kritik der ökonomischen Rationalität, Bände I und II. Von 1979 bis 2009 lehrte er am Institut für Soziologie der Universität Hamburg. Der Schwerpunkt seiner Forschung und Lehre ist die Kritik der politischen Ökonomie im Anschluss an Karl Marx und die kritische Theorie der Gesellschaft im Anschluss an Max Horkheimer, Theodor W. Adorno und Herbert Marcuse. Seine Schriften sind zudem geprägt von der Philosophie Georg Wilhelm Friedrich Hegels und der Psychoanalyse Sigmund Freuds. (Gekürzt nach Wikipedia) |
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GEIST und PSYCHE - In der Zwischenzeit - Carne vale |
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»In der Zwischenzeit Nelly Sachs |
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Mit ebenso scharfem Blick wie Verstand, einer Vorliebe für das Wider- und Hintersinnige und einer unbändigen Sehnsucht nach Wahrheit wagt sich Annie Dillard an Fragen kosmischen Ausmaßes wie: Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Und was zum Himmel machen wir hier überhaupt? Auf der Suche nach Antworten folgt sie dem jesuitischen Paläontologen Teilhard de Chardin in die chinesische Wüste, beschreibt die ekstatischen Gotteserfahrungen des chassidischen Judentums, die regelhafte Bandbreite menschlicher Geburtsfehler, die Heerschar von Terrakotta-Soldaten, die das Grab des chinesischen Kaisers Shihuangdi bewachen, das schwindelerregende Schauspiel der Wolken ebenso wie das epische Drama bei der Entstehung von Sand. So entlegen die Schauplätze und so disparat die Themen auf den ersten Blick scheinen, beschwört Annie Dillard nichts Geringeres als die gewaltig-gewalttätige Großartigkeit all dessen herauf, was sich unserem Verständnis auf verstörende Weise entzieht. Aus den Vorbemerkungen der Autorin: "Die folgenden Betrachtungen sind in der ersten Person gehalten, aber sie kreisen nicht um diese Person, und die Erzählstränge sind fortlaufend unterbrochen. Die Form der Darstellung ist ungewöhnlich, die Schauplätze sind entlegen, der Blickwinkel ist weit, der Ton schlicht. Die gebotenen Freuden sind fast ausschließlich geistiger Art. In jedem der sieben Kapitel werden dieselben Themen wieder aufgenommen und weitergeführt. Es sind: Szenen aus dem Forscherleben eines Paläontologen in der chinesischen Wüste, das Weltbild der chassidischen Juden Osteuropas, das natürliche Phänomen des Sandes, Momentaufnahmen von einzelnen Wolken, Geburtsfehler beim Menschen, Zahlen und Fakten über unsere Generation, episodische Erzählungen aus dem heutigen Israel und China sowie denkwürdige Begegnungen mit Fremden. Eine Israelreise und Besuche auf einer Entbindungsstation bilden im Wesentlichen den Stoff der icherzählenden Passagen. Ein weiterer durchgehender Strang ist die Geschichte des Paläontologen, und ein weiterer wiederkehrender Schauplatz ist China. Teilhard de Chardin und der Baal Schem Tov bestimmen die Überlegungen zum Ort eines einzelnen Menschen in den unter der Erde ruhenden Generationen und in der Ewigkeit. - Vom dritten oder vierten Kapitel an wird sich eine gewisse Vertrautheit mit den disparaten Orten, Lebensgeschichten, Fakten und Gedanken einstellen. Zusammen ergeben sie ein komplexes Bild unserer Welt. Ist Gott der Urheber allen Leids? Welcher mögliche Zusammenhang besteht zwischen dem Absoluten und einem vermissten Schulmädchen im karierten Hemd? Wie soll, so wie die Dinge hier liegen, ein einzelner Mensch leben?" Die Autorin: Annie Dillard, geboren 1945 in Pittsburgh, Pennsylvania, als Tochter eines Industriellen, ist Dichterin und Essayistin. Ihr Anglistikstudium beschloss sie mit einer Arbeit über Henry David Thoreaus Lebenszyklus Walden. Seither hat sie sich, der Tradition der Transzendentalisten folgend, in zahlreichen Texten mit den Themen Natur und Spiritualität befasst. Für ihre Werke erhielt sie zahlreiche Preise und Ehrendoktorwürden, zuletzt der National Humanities Medal. 1974 wurde sie mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet. |
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Völker der Erde, Zerstöret
nicht das Weltall der Worte, Völker der Erde. O dass nicht Einer Tod meine,
wenn er Leben sagt - Völker der Erde, lasset die Worte an ihrer
Quelle, Diese Zeilen spricht die Lyrikerin Nelly Sachs am 17. Oktober 1965 im Rundbau der Frankfurter Paulskirche. An diesem Tag erhält sie den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Zartgliedrig ist sie, klein, fast wie ein Kind. Ihr gilt der Ruhm der Stunde, der 70-jährigen sprachgewaltigen Dichterin. Sie hält eine kurze Dankesrede: „Wenn ich heute, nach langer Krankheit, meine Scheu, nach Deutschland zu kommen, überwunden habe, geschieht das auch, um der neuen deutschen Generation zu sagen, dass ich an sie glaube.“ Die Autorin: Nelly Sachs (eigentlich Leonie Sachs; geboren am 10. Dezember 1891 in Schöneberg, gestorben am 12. Mai 1970 in Stockholm) war eine jüdische deutsch-schwedische Schriftstellerin und Lyrikerin. |
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FREUD / LACAN - Begehren |
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»Die Schwierigkeit, über das Begehren zu
schreiben, ist nicht, dass es zu Johanna Bossinade, in: Begehren nach Lacan und über Lacan hinaus |
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Die Übersetzung dieses Seminars schließt nicht nur die letzte Lücke in der Reihe der ersten acht Seminare (1953-1962); insbesondere bietet dieser Seminarband thematisch eine der relevantesten Ausarbeitungen zum Konzept des Begehrens im Gesamtwerk des Jacques Lacans dar. Sein zentrale Konzept des Begehrens wird in diesem Seminar in einer unvergleichlichen Tiefe und Breite sowohl auf seine philosophischen Quellen (u.a. Spinoza und Hegel) als auch auf seine psychoanalytischen Anwendungen hin ausgearbeitet. Enthalten sind wesentliche Beiträge zur Theorie des Traums und seiner Deutung, zur spezifisch Lacan’schen Auffassung vom Phantasma und zur existentiellen Bedeutung des Todes im Zusammenhang mit der Vaterschaft und einer revidierten Konzeption des Ödipuskomplexes. Bekannt und berühmt ist dieses Seminar für die zentralen sieben Kapitel, die sich mit Shakespeares »Hamlet« befassen und in denen Lacan eine originelle Erklärung für das seltsame Agieren des Helden vorlegt. Der Autor geht weit über die klassischen psychoanalytischen Deutungen von Freud und Ernest Jones hinaus und zeigt sich auf der Höhe der literarischen und literaturtheoretischen Dimension des Werkes und seiner Rezeptionsgeschichte. Alle lieferbaren Seminare Lacans entdecken Sie mit umfassenden Informationen zu den jeweiligen Inhalten auf SFB-Online HIER |
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Diese wissenschaftliche Studie – vor beinahe 30 Jahren als Promotionsschrift verfasst und seither zweimal kritisch revidiert – bleibt Impuls für jene Leser, die den (Sprach-)“Spuren“ des Subjekts der analytischen Praxis nachgehen und diesen immer tiefer auf die Schliche zu kommen wünschen. „Begehren – Identität – Sprache“, diese „Drei“ formen und bestimmen jeden Menschen individuell und nachhaltig. Die Frage „Wer bin ich?“ wird seit 2500 Jahren von der Philosophie in denkerischer Abstraktion (nicht) beantwortet. Manche Philosophen heute meinen, dass man sie so gar nicht mehr stellen dürfe. Aber die Anfrage nach der „Identität des Subjekts“ kehrt wieder in der Psychoanalyse und ihrer „talking cure“. „Wer spricht?“ wird für den Meisteranalytiker J. Lacan zur Leitfrage der Psychotherapie, ihrer Prozesse, Grundlagen und Ethik. In selbständiger Nähe und Distanz zu S. Freud, Neoanalyse und J. Lacan geht der Autor der Gretchenfrage nach „Qui parle?“ Sie führt den Leser über fast 300 Lektüreseiten ein in die zirkuläre Dynamik von „Begehren, Identität, Sprache“. Eben diese Dynamik wirkt bestimmend im psychotherapeutischen Prozess, der mehr sein kann als bloßer Resonanzraum von Übertragung und Widerstand (gegen deren Deutung). - Dieses „sur plus“ („Mehr“) ist im Sprachprozess das „Zünglein“ an der Waage, ob analytische Psychotherapie zum pädagogischen Anpassungsprozess verkommt oder jene Lebenshorizonte des Subjekts erschließt, die über den „apokalyptischen Punkt des Begehrens“ (J. Lacan) die Identität des „sujet en fading“ zwischen (Trieb-)Begehren und sprachlich strukturiertem Unbewussten als bedeutungslose „Leerstelle“ vermuten lassen. Die in guter (Fach-)Sprache und ausgereifter Systematik vorliegende wissenschaftliche Untersuchung (zu Grundlagen und Ethik der Psychoanalyse) ist eine eigenwillige und mutige Pionierleistung zwischen Widerspruch zur Neoanalyse und Wagnis eines „Entwurfes“ von Psychotherapie, der nicht „identitätsvergessen“ argumentiert, sondern Sprache versteht als ständige In-Frage-Stellung des begehrenden und verleugnenden Ich-Subjekts. Diese wissenschaftliche Studie – vor beinahe 30 Jahren als Promotionsschrift verfasst und seither zweimal kritisch revidiert – bleibt Impuls für Leser heute, die den (Sprach-)“Spuren“ des Subjekts der analytischen Praxis nachgehen möchten. Der Autor: Erwin Möde, Prof. Dr. Dr., (em), Lehrstuhlunhaber für Fundamentaltheologie an der Katholischen Universität Eichstätt- Ingolstadt; langjährige Beschäftigung mit Psychoanalyse, insbesondere der Lacan`schen Psychoanalyse; diverse (Ehren-)Mitgliedschaften, u. a. der Europäischen Akademie der Wissenschaften (Salzburg). |
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Das Karussell stellt in dreifacher Hinsicht eine Metapher intersubjektiver und intermedialer Ökonomie dar: Erstens verbindet es das Subjekt mit einem Sozius, dem Karussellpferdchen, und stellt so eine Beziehung von Menschen und Dingen her. Zweitens organisiert es ein affektives Spiel narzisstischer Stabilisierung durch Destabilisierung, von Selbst-Erfahrung durch Selbst-Verlust im Schwindelgefühl. Drittens realisiert sich im Karussell eine allgemeine Ökonomie zwischen dem Vergnügen des Konsums und dem Genuss asketischer Selbstaufhebung. Ralf Bohn beschreibt im Wechselverhältnis von Philosophie (Sartre) und Psychoanalyse (Lacan) sowie ausgehend von Max Weber die Ökonomie von Schuld im Widerstreit zwischen subjektivem Narzissmus und gesellschaftlicher Verbindlichkeit. Die Kapitel: Einleitung - 1. Das Karussell als Metapher ökonomischer Inszenierungen / 2. Repetition: Das Karussell in historischer und sozialer Wahrnehmung / 3. Zwischen Philosophie und Psychoanalyse – der äußere und der innere Kreis der Ökonomien / 4. Die Konsumgesellschaft kennt kein Genießen / 5. Narzissmustheorien: Das Ich und der andere / 6. Einführung des Dritten: Vom narzisstischen Duell über den Dialog zum Agon / 7. Der Geist des Kapitalismus. Askese und Verausgabung aus konfessioneller Sicht / 8. Transzendierung durch Inszenierung: Der ästhetische Raum allgemeinen Ökonomie / 9. Schuld, Opfer, Gabe im Verhältnis von Ästhetik und Ethik / 10. Die Ambivalenz der Überschreitung des Genießens / 11. Erinnerung an Zukunftsillusionen: Das Karussell zwischen Abwehr und Wiederkehr // Literaturverzeichnis Der Autor: Ralf Bohn, Prof. Dr., Dipl.-Des., lehrt Medienwissenschaften an der FH Dortmund. Er ist Autor zahlreicher Monografien zur philosophischen und historischen Problematisierung von Inszenierung im medialen Kontext und Mitherausgeber der Reihe »Szenografie & Szenologie«.Ralf Bohn (Prof. Dr., Dipl.-Des.) lehrt Medienwissenschaften an der FH Dortmund. |
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Diese Erzählung handelt von einem erfolgreichen Mann, der auf seine diskrete Weise nicht aus dem Leben, sondern aus dem Begehren der anderen scheiden möchte. Eine Flucht, wohin auch immer, so erkennt er, wäre keine Problemlösung und ganz also sinnlos: Man würde ihn aufspüren und veranlassen, besser ganz der „Alte“ zu bleiben. Deshalb entscheidet er sich, alles auf eine Karte, nämlich auf die nicht ganz ungefährtliche Diagnose „Alzheimer“ zu setzen, die ihm gewisse Möglichkeiten der Verhüllung eröffnet. Sein Leben nimmt durch diesen Kunstgriff alsbald eine ganz abenteuerliche Wendung; sie eröffnet ihm ein neues Selbstverständnis und eine ganz neue Beheimatung freischwebender Ruhe und innerer Geerdetheit. Eine Leseprobe aus diesem Roman finden Sie im Volltiteleintrag dieses Buches auf SFB-Online Der Autor: Erwin Möde, Prof. Dr. D,.ist emeritierter Professor für Theologie (von 2013 bis September 2019 hatte er den Lehrstuhl für Pastoraltheologie und -psychologie an der Katholischen Universität Eichstätt - Ingolstadt inne; er gilt als guter Kenner der Lacanschen Psychoanalyse. |
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SFB aktuell: Israel / Palästina - Kain und Abel am Scheideweg (V) |
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שְׁמַע יִשְׂרָאֵל - Höre, Israel! |
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Aus dem Gazastreifen - Foto vom 10.10.2023, die Häuser rechts im Bild liegen inzwischen ebenfalls in Trümmern (Quelle: Wikipedia) |
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»Während die Geschichte voller Lektionen ist, wonach Besatzung mit Gewalt nie Bestand hat und immer zum Scheitern verurteilt ist, haben die israelischen Führer diese wichtige und einfache Lektion nicht begriffen..« Anwar es-Sadat, früherer ägyptischer Präsident, der 1978 mit Israel den Frieden von Camp David schloß und dafür von Extremisten erschossen wurde, in einer Rede an seinen Gast, den US Präsidenten Richard Nixon, am 12. Juni 1974 |
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"Großgruppen sind unter mannigfaltigen Bezeichnungen bekannt: Stämme, Clans oder ethnische, nationale, rassische oder religiöse Einheiten; auch die Vertreter oder Anhänger einer politischen Ideologie bilden eine Großgruppe. Zehntausende, hunderttausende oder Millionen von Menschen, die einander mehrheitlich niemals persönlich kennenlernen oder begegnen werden, teilen ein Gefühl der Gleichheit, eine Großgruppenidentität. Zum Ausdruck gebracht werden solche gemeinsamen Identitäten in der Wir-Form: „Wir sind Apachen, wir sind litauische Juden, wir sind Slawen, wir sind Deutsche, wir sind sunnitische Muslime, wir sind Kommunisten. - Die Zugehörigkeit zu einer Großgruppe ist ein natürliches Phänomen des Lebens, das den Menschen bei zahlreichen Gelegenheiten Freude vermittelt und ihre Gemüter erwärmt. In diesem Vortrag beschäftige ich mich jedoch mit Begleiterscheinungen der Großgruppenzugehörigkeit, die keineswegs wünschenswert sind, nämlich mit Vorurteilen gegenüber den Mitgliedern anderer Großgruppen sowie mit der Unterdrückung und Ermordung „des Anderen“ im Namen der eigenen Großgruppenidentität (...)" Vamik Volkan in seinem Vortrag "Großgruppenidentität, schweres Trauma und seine gesellschaftlichen und politischen Konsequenzen", gehalten bei der Jahrestagung der DGPT 2014 Der menschenverachtende Terminus von der "ethnischen Säuberung" ist zu einem der politischen Schlüsselworte unserer Tage geworden. Der ethnisch und pseudoreligiös sich begründende Terrorismus zählt in vielen Teilen der Welt, auch in Europa, zur Realität. Vamik Volkan, Psychoanalytiker, ist selber im Rahmen von Regierungsaufträgen in der politischen Krisenintervention tätig - im Nahen und Mittleren Osten, in den Nachfolgestaaten der Sowejtunion sowie in Jugoslawien. - ´Blutsgrenzen` ist die fundierte Untersuchung zu den historischen Wurzeln ethnischer Konflikte wie auch der psychologischen Mechanismen ihrer Freisetzung. Die Kapitel: Ethnische Zelte: Die Beschreibung von Großgruppenidentitäten // Anwar el-Sadat reist nach Jerusalem: Die Psychologie internationaler Konflikte aus der Nähe betrachtet // Gewähltes Trauma: Unaufgelöstes Trauern // Alter Zündstoff für ein modernes Inferno: Zusammenbruch des Zeitgefühls in Bosnien-Herzegowina // Wir-Gefühl: Identifizierungen und gemeinsame Ersatzobjekte // Feindbilder: Geringfügige Unterschiede und Entmenschlichung // Zwei Felsen in der Ägäis: Die Auseinandersetzung zwischen Türken und Griechen // Unerwünschte Leichen in Lettland: Ein Reinigungsversuch // Ein palästinensisches Waisenhaus: Eine Gruppe sammelt sich um einen Führer // Ethnischer Terrorismus und Terroristen: Zugehörigkeit durch Gewalt // Vom Opfer zum Täter: Der Führer der PKK // Totem und Tabu in Rumänien: Die Internalisierung eines «toten» Führers und die Restabilisierung eines ethnischen Zeltes // Experiment in Estland: «Inoffizielle Diplomatie» in Aktion // Nachwort: Psychoanalyse und Diplomatie Der Autor: Vamik Volkan stammt aus einer türkischen Familie in Zypern. Er ist Psychoanalytiker und Professor an der University of Virgina, USA, wo er das "Center for the Study of Mind and Human Interaction" gegründet hat.Volkan ist Spezialist für Internationale Beziehungen und, im Rahmen von Regierungsaufträgen, in der präventiven und akuten Krisenintervention tätig. Vamik Volkan hat verschiedene Bücher geschrieben und lebt in Virgina. |
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Mit diesem Buch möchte Vamik D. Volkan, der renommierte Psychoanalytiker mit zyprischen Wurzeln, die fehlende Brücke zwischen psychoanalytischen Konzepten zur Konflikthaftigkeit menschlichen Handels und ihrer Psychodynamiken und der eher eindimensionalen Vorstellungswelt von Diplomaten, Historikern, Politologen und Sozialwissenschaftlern schlagen, die üblicherweise von der Konsistenz menschlichen Handelns ausgehen. Diese Brücke könne einen neuen, tiefengeschärften Zugang zum brisanten Thema ethnischer, religiöser und kultureller Unterschiede eröffnen, die mit der Identität von Großgruppen eng verknüpft sind. - Volkan nutzt sein reiches psychoanalytisches und klinisches Wissen und seine Erfahrung aus 25-jähriger Arbeit mit Großgruppen in konfliktgeschüttelten und traumatisierten Gesellschaften, um eine pragmatisch orientierte Studie der Dynamik von (nationalen und ethnischen) Großgruppen vorzulegen. Er stellt neue theoretische Konzepte und ihre praktische Anwendung vor. Sie ermöglichen uns ein besseres Verständnis für die Interaktion von Großgruppen im Frieden wie in Krisenzeiten. Stimmen zum Buch "(...) Noch ein Wort zum Thema Vergebung und Versöhnung, das gerade im Kosovo von unseren westlichen Politikern mit solche Vehemenz und manchmal erpresserischer Dringlichkeit ins Feld geführt wird: Sie kann nicht befohlen werden, und eine befohlene Friedlichkeit zwischen Gruppen, die sich gerade vertreiben, wenn nicht ausrotten wollten, führt zu neuen Ausbrüchen von Gewalt, weil nichts verarbeitet ist. „Die Vergebung ist ein Konzept, das psychoanalytisch noch nicht untersucht wurde. Klar ist, dass es mit dem Trauerprozess verbunden ist. Ohne einen Abschluss der Trauerarbeit kann es keine aufrichtige Bitte um Vergebung und keine aufrichtige Annahme der Entschuldigung des Anderen geben. ” Eine allzu rasche Konfrontation im Alltag lässt die Wunden sich nicht schließen, sondern sie heizt das Opfergefühl, die Wut und die Rachsucht immer von neuem an. Wie viele Jahre es braucht, bis die Verletzungen ansprechbar werden, scheint bei jeder Großgruppe wieder anders zu sein: von ein paar Jahren bis zu ein paar Jahrzehnten. Viele Patienten der zweiten Generation in Deutschland wagen sich erst heute, mit therapeutischer Hilfe, an die Wunden von Verfolgung, Krieg, Flucht, aber auch von elterlicher Mittäterschaft heran. Bei den Israelis und Palästinensern, mit deren Konflikt Volkan über Jahre Erfahrungen sammelte, liegen die Wunden offen: „Der Opferstatus, Anspruchsdenken und Revanchismus sind Ideologien geworden, die untrennbar mit der palästinensischen Identität verbunden sind. Ein Grund, warum der palästinensisch-israelische Konflikt chronisch bleibt, ist, dass die Israelis in ihrer Gruppenkernidentität ebenso Opfer durch den Holocaust sind und das Gefühl, berechtigte Ansprüche zu haben, teilen.(...)” - Tilmann Moser in einer Rezension des Buches in der Süddeutschen Zeitung SZ vom 26.01.2001 |
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Am 2. November 1917 erklärte der britische Außenminister Arthur James Balfour, in Palästina eine Heimstätte für das jüdische Volk errichten zu wollen. Er nahm damit einen genau 20 Jahre zuvor auf dem zionistischen Weltkongress in Basel entwickelten Vorschlag auf. Diese Balfour-Erklärung und ihre Folgen stellen im Rückblick eine gravierende weltpolitische Zäsur dar, die den Nahen Osten seither nicht zur Ruhe kommen lässt. Den 100. Jahrestag [2017, Anm. d. Redaktion] dieser Verbindung aus britischem Weltmachtstreben und Zionismus nimmt der Herausgeber Fritz Edlinger zum Anlass, einerseits die gegebenen Versprechen und die vergebenen Chancen der seither verstrichenen Jahrzehnte zu analysieren und andererseits aktuelle Lösungsmodelle für den israelisch-palästinensischen Dauerkonflikt zu präsentieren. Erinnerungspunkte, welche die Beitragenden im Buch behanden, sind der UN-Teilungsplan von 1947, der damals noch eine gemeinsame Wirtschaftsunion zwischen Palästina und Israel vorsah, der 50. Jahrestag der Besatzung 1967, als Israel im Sechs-Tage-Krieg die Westbank, Ostjerusalem, Gaza, Golan und die später an Ägypten zurückgegebene Sinai-Halbinsel eroberte, sowie der „Krieg der Steine“, wie die erste Intifada von 1987 genannt wird. Die Beiträge: Fritz Edlinger: Vorwort / Petra Wild: Vom Basler Kongress 1897 bis zur Balfour-Deklaration 1917: Die Anfänge des Zionismus / Roger Heacock: Revolte auf lange Sicht: Intifad / Petra Wild: Geschichte der Besatzung der Westbank und des Gazastreifens / Tariq Dana: Zwei gegensätzliche Versionen von Zivilgesellschaft / Nur Arafeh: 50 Jahre koloniales Wirtschaftsverhältnis / Omar Barghouti: BDS für Menschenrechte: Die Köpfe dekolonisieren / Miko Peled: Es ist Zauberei! / Richard Falk: Beendigung der Apartheid: Der einzige Weg zum Frieden / Rashid Khalidi: Der israelisch-amerikanische Würgegriff auf Palästina / Vijay Prashad: Russland und der Israel-Palästina-Konflikt / Salah Abdel Shafi: Player statt Payer: Die Rolle der Europäischen Union / Ludwig Watzal: Israel- und Zionismus-Kritik als »neuer« Antisemitismus / Nasser al-Kidwa: Die Krise und der Weg zum Sieg // Zeittafel / Bibliografie / Die Autoren / Landkarten. Der Herausgeber: Fritz Edlinger, geboren 1948 in Wien, ist Generalsekretär der „Gesellschaft für Österreichisch-Arabische Beziehungen“. Im Promedia Verlag sind unter seiner Herausgeberschaft zuletzt erschienen: „Mit Pinsel und Spraydose gegen die Besatzung. Graffiti in Palästina“ (2016) und „Der Nahe Osten brennt. Zwischen syrischem Bürgerkrieg und Weltkrieg“ (2016). |
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Aus dem Klassischen Fachantiquariat - ›PSYCHOANALYSE nach der Staatsgründung Israels‹ |
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Erste Ausgabe dieser seltenen Hommage; nicht bei Grinstein. Mit Beiträgen - in Deutsch, Hebräisch und Englisch - von Arnold Zweig, Erich Gumbel, Ellen Simon, Ernst Simmel, Margot Klausner, Anna Freud, Marie Bonaparte u. a. Besonders bemerkenswert: der in dem Buch mit aufgenommene informative Vortrag von Max Eitingon ´Aus der Frühzeit der Psychoanalyse` zu Freuds 81. Geburtstag. Er erinnert sich sehr lebendig an seine erste Begegnung mit Freud sowie an zwei bewegende Abende der ´Mittwochsgesellschaft`. Zitat: "Und hier sprach Freud jenes merkwürdige Wort, das so apokryph durch die analytischen Reihen geht und so oft durch den Mund derer, die es gebrauchen, entwürdigt wurde: ´Das Geheimnis unseres Tuns sei, dass Heilung Heilung durch Liebe ist.`" Die Beiträge: Henrietta Szold: A letter to Dt. Eitingon on his 60 birthday. // Ernst Simmel: Zur Geschichte des Berliner Psychoanalytischen Instituts. // Max Eitingon: Aus der Frühzeit der Psychoanalyse. // Anna Freud: Probleme der Lehranalyse. // Marie Bonaparte: Saint Christopher, Patron Saint of the motor-car drivers. // M. Wulff: An appreciation of Freud`s ´Moses and Monotheism`. // A. Isserlin: A Totem Clan is created. // Joseph Friedjung: 5 Years Psycho-analytic Educational Work among Jewish Youth Immigrants. // Margarete Brandt: The first decade of the Palestine Institute for Psycho-analysis (Max Eitingon Institute) 1934-1944 Zum Erhaltungszustand: Das Klassische Fachantiquariat der SFB verfügt über ein Exemplar dieser überaus seltenen Gedenkschrift mit Beiträgen namhafter Psychoanalytiker aus der Gründugszeit der Israel Psycho-Analytical Society. Es handelt sich um ein noch unbeschnittenes Exemplar mit den dabei meist unvermeidlichen Randläsuren. Innen ist der offenbar nie gelesenes Archivband absolut druckfrisch. - Ausnehmend selten. |
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KULTURARBEIT in der Küche - ›Liebe geht durch den Magen‹ |
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»[...] Aber wer dieses Kochbuch kauft, der wird feststellen, dass Israeli und Palästinenser arabischer Abstammung zumindest kulinarisch viel verbindet.« Bellevue - Beilage der NZZ, Neue Zürcher Zzeitung, vom 4. November 2023 Ein Israeli und ein Palästinenser kochen zusammen im gemeinsamen Restaurant? Eine Drag Queen serviert dort Speisen und Getränke? Ein Bauchtänzer entführt die Gäste in eine andere Welt? - All das ist möglich im Restaurant Kanaan in Berlin, Prenzlauer Berg. Während im Nahen Osten die politische Lage außer Kontrolle zu sein scheint, läßt sich sehen, dass Friedfertigkeit und Kooperation zwischen palästinensischen Menschen und Israelis durchaus möglich sind. Die beiden Restaurantbetreiber zeigen mit ihrem Konzept und auch in diesem Buch, dass Kochen und Essen verbindet, dass die Einflüsse ihrer Küche aus vielen Ländern stammt. Oz Ben David und Jalil Dabit demonstrieren zusammen mit der renommierten Fotografin Elissavet Patrikiou, dass Völkerverständigung eigentlich ganz einfach ist. Bei Hummus und Shakshuka finden Menschen zusammen, die sich sonst vielleicht nicht begegnen würden. Die Autoren erzählen Hintergründe zu den Speisen ihrer Heimat und leben vor, wie viel sie verbindet. Die Autoren: Oz Ben David stammt aus Tel Aviv und betreibt zusammen mit Jalil Dabit aus Palästina in Berlin das Restaurant Kanaan. Beide bringen die Einflüsse aus ihren Elternhäusern mit und zeigen, wie viel Gemeinsames in ihren Küchenkulturen steckt. In Szene gesetzt wird das Buch von der renommierten Fotografin und Ko-Autorin Elissavet Patrikiou, der es nicht nur um das Zeigen toller Rezepte geht, sondern vor allem um die Haltung der Menschen, die dort in der Küche und im Service arbeiten. |
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ARS VIVENDI: Köstliche BIO-Weine unseres Hauswinzers im Probierpaket |
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Panoramablick auf die Rebhänge der Schwarztraubers |
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Unser Probierpaket ›CARPE DIEM - Premium‹ bietet fantastische Spitzen-BIO-Weine von höchster Qualität unseres Partnerbetriebes zum genußvollen Probieren und Kennenlernen. Diese und alle anderen Weine können bei der SFB auch Sortenweise in 6er- /12er- oder 18er Kartons zu den Originalkonditionen der Winzerfamile bestellt werden: Das Probierpaket beinhaltet je eine Flasche à 0,75l der folgenden Sorten: |
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BESSER LESEN - Träumereien auf dem Diwan |
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Der Ich-Erzähler, ein in Deutschland lebender alter Berber, den es in seiner Jugend vom Hohen Atlas in die Niederungen Badens verschlagen hatte, hat sich endlich nach so vielen Jahren dazu durchgerungen, einen Einbürgerungsantrag zu stellen. Im Augenblick dieses schmerzlich empfundenen Identitätstransfers verwebt er sich in ein Netz von Gedanken und Erinnerungen an die verlorene Heimat, an die Studienzeit in Heidelberg und an seinen Werdegang in Deutschland im Schatten von Ausländerfeindlichkeit, Rassismus, Rechtsextremismus und mörderischen Anschlägen, aber auch im Licht der Studentenbewegung, der Willkommenskultur, der Lichterketten und der Solidarität vieler Menschen. Somit entwirft er: Ein recht persönliches west-östliches Panorama der Geschichte Deutschlands in der Nacht, angefangen mit dem Heidelberger Manifest und Solingen bis zu den Anschlägen von Halle und Hanau, das er ständig mit dem Land der Dichter und Denker als mit dem Anderen Deutschland konfrontiert. Stimmen zu diesem Roman: "Die Erlebnisse des jungen Ich-Erzählers in einem berberisch-arabisch-französischen Milieu sind der Auftakt für die Lehrjahre in einem multikulturellen Umfeld, in dem der Protagonist immer das Verbindende sucht und oft leidvoll das Gegenteil erfährt, die Unversöhnlichkeit, mit der die einen die anderen ausgrenzen. […] Geschickt werden Rückblenden eines idyllischen Deutschlandbildes und romantische Erlebnisse in die Erzählung des durch Heidelberg flanierenden Erzählers eingebaut und mit den ernüchternden Beobachtungen der Gegenwart konfrontiert." Johannes Balve Der Autor: Fawzi Boubia ist ein deutsch-marokkanischer Geisteswissenschaftler und deutschsprachiger Schriftsteller. Er versteht sich als Citoyen des Orients und Okzidents und setzt sich als Komparatist und Kulturwissenschaftler für eine Kultur des Dialogs im mediterranen Raum ein. Nach einem Master in Literatur- und Politikwissenschaft erhielt Boubia von der Universität Heidelberg auch den Titel des „Doktors der Philosophie“ und erlangte einige Jahre später die Habilitation an der Université Paris IV-Sorbonne. Als Professor für deutsche Literatur- und Kulturgeschichte lehrte er an den Universitäten Rabat und Caen und übernahm auch Veranstaltungen an den Universitäten Heidelberg und Karlsruhe. Boubia ist Germanist, Philosoph, Schriftsteller und Historiker mit Schwerpunkt auf dem Gebiet der Beziehungen zwischen Orient und Okzident. Seine Publikationen verfasst er vornehmlich auf Deutsch, aber auch auf Französisch und Arabisch. |
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Mit dem West-östlichen Divan beginnt Goethes großes dichterisches Alterswerk. Mißverstanden und sogar abgelehnt wurde es in seiner Fremdartigkeit bis ins 20. Jahrhundert hinein. Und doch zählten schon früh Dichter wie Rückert, Platen, Heine und Gautier oder Philosophen wie Hegel und Marx zu seinen entschiedenen Bewunderern. Auch heute noch gilt der West-östliche Divan als eines der schwierigsten Werke der neueren deutschen Literatur. In einem Kommentar von bisher unerreichter Akribie und Dichte führt diese Ausgabe auf den aktuellen Stand der Forschung und zu neuen Ergebnissen. Inhalt Der West-Östliche Divan: Moganni Nameh, Buch des Sängers Hafis Nameh, Buch Hafis - Uschk Nameh, Buch der Liebe - Tefkir Nameh, Buch der Betrachtungen - Rendsch Nameh, Buch des Unmutes - Hikmet Nameh, Buch der Sprüche - Timur Nameh, Buch des Timur - Suleika Nameh, Buch Suleika - Saki Nameh, Das Schenkenbuch Parsi Nameh, Buch des Parsen - Chuld Nameh, Buch des Paradises // Noten und Abhandlungen zu besserem Verständnis des West-Östlichen Divans Kommentare über den ›West-Östlichen Divan‹: Hugo von Hofmannsthal: Goehtes ›West-östlicher Divan‹ / Oskar Loerke: Der Goethe des ›West-östlichen Divans‹ / Karl Krolow: Die Leichtigkeit des ›Divans‹ Erhaltungszustand: Im Archiv der SFB ist diese wunderschöne leinengebundene Ausgabe als ein verlagsfrisches Exemplar verfügbar; beim Verlag längst vergriffen. - Selten! |
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Hochaktuell und in
der Neuausgabe auf den jüngsten Stand gebracht: Ein Übersichtswerk zum
Nahost-Konflikt von der Staatsgründung bis zum Hamas-Angriff aus der
Perspektive der Betroffenen. Kenntnisreich und vor Ort recherchiert: Wer den Nahost-Konflikt verstehen will, muss die Geschichte der Israelis und Palästinenser kennen – und den Menschen zuhören, die sie erlebt haben. Martin Schäuble hat über viele Jahre mit Israelis und Palästinensern gesprochen. Sie berichten von einem Leben im Ausnahmezustand, von langen, erbitterten Kämpfen. Was sie aus dem Alltag erzählen, macht überdeutlich, dass es nicht die eine gültige Wahrheit gibt. Und der andauernde Konflikt keinen Raum mehr lässt, die Stimmen der anderen Seite zu hören. - Mit Karten, Zeittafel und zahlreichen Originaldokumenten. Der Autor: Martin Schäuble, geboren 1978, studierte in Berlin, Israel und Palästina Politik und promovierte über zwei Dschihadisten. Als Journalist bereist er seit 20 Jahren immer wieder den Nahen Osten. Aus seinen Recherchen entstand 2011 das Buch Black Box Dschihad. |
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»Wie ist das klein, womit wir ringen, was mit uns ringt, wie ist das groß.« - Rainer Maria Rilke »Alle wirken innerlich blitzblank, nur in unserem Inneren sieht es aus wie bei Hempels unterm Sofa«, denkt sich Kioskbesitzer Armin, als er vergeblich versucht, erfolgreich zu meditieren. Und auch im Inneren der anderen Figuren dieser literarischen Kolumnen herrscht Unordnung: Frau Wiese kann nicht mehr schlafen, Herr Pohl ist nachhaltig verzagt, Lisa hat ihren ersten Liebeskummer, Vadims Hände zittern, Frau Schwerter muss ganz dringend entspannen, ein trauriger Patient hat seine Herde verloren, und Psychoanalytiker Ulrich legt sich mit der Vergänglichkeit an. Kummer aller Art plagt die Menschen, die sich, mal besser, mal schlechter, durch den Alltag manövrieren. Aber der Kummer vereint sie auch, etwa, wenn auf Spaziergängen Probleme zwar nicht gelöst werden, aber zumindest mal an die Luft und ans Licht kommen. Klug, humorvoll und mit großem Sinn für Feinheiten und Absurditäten porträtiert Mariana Leky Lebenslagen von Menschen, denen es nicht an Zutraulichkeit mangelt, wohl aber am Mut zur Erkenntnis, dass man dem eigenen Leben nicht dauerhaft folgenlos ausweichen kann. Stimmen zum Buch »Wie man mit seinen Schrullen leben lernt, wie man mit sich selber besser auskommt und was sich gegen die gröbsten Hirnrissigkeiten unternehmen lässt: aus dieser vergnüglichen Kolumnensammlung […] lässt es sich erfahren.« - Denis Scheck, in: ARD DRUCKFRISCH »Die Kurzgeschichten haben alles, was es zur literarischen Weltklasse braucht: Originalität in der Wahrnehmung, Witz und psychologischen Tiefgang.« - Juli Zeh, in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG SZ Die Autorin: Mariana Leky wurde 1973 in Köln geboren und lebt heute in Berlin. Sie studierte nach einer Buchhandelslehre Kulturjournalismus an der Universität Hildesheim. Im DuMont Buchverlag erschienen der Erzählungsband ›Liebesperlen‹ (DuMont Taschenbuch 2010) sowie die Romane ›Erste Hilfe‹ (2004) und ›Die Herrenausstatterin‹ (2010). Zuletzt erschien ›Bis der Arzt kommt. Geschichten aus der Sprechstunde‹ (DuMont Taschenbuch 2013). - Mit ihren ersten Erzählungen gewann sie den Allegra Preis 2000. Für den 2001 bei DuMont erschienenen Erzählband ›Liebesperlen‹ wurde sie mit dem Niedersächsischen Literaturförderpreis und dem Stipendium des Landes Bayern ausgezeichnet. |
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BESSER LESEN - Romane und Erzählung abseits vom Mainstream |
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Bibliophile Künstleredition - NEO RAUCH trifft herausragende Literaten Sechs außergewöhnliche Romane, geborgen in einer handgefertigten Kassette mit den von Neo Rauch exklusiv gestalteten Bucheinbänden. Alle sechs Bände sind auf dem Vorsatz mit einem von Neo Rauch gefertigten Stempel mit der jeweiligen Nummerierung versehen und erhielten vom Buchbinder je ein farbiges Vorsatzpapier. Die limitierte und nummerierte Auflage der Kassette umfasste lediglich 100 Exemplare. Der Verleger Joachim Unseld von der Frankfurter Verlagsanstalt zu seinem in der Buchbranche seinerzeit durchaus kontrovers diskutierten Konzept, wichtige, nicht dem Mainstream verpflichtete Literaturen in von berühmten Künstlern gestalteten Schutzumschlägen auf dem Markt zu bringen: "Mir geht es darum, eine Brücke vom Autor zum Leser zu schlagen", sagt Joachim Unseld dem Börsenblatt. Für die von ihm verlegte avantgardistische Literatur, etwa für die Bücher von Ernst-Wilhelm Händler und Thomas von Steinaecker, seien die Bilder von Rauch die ideale Entsprechung. "Die Umschläge sind mehr als Verpackung. Ich will dem Inneren eine Äußerung geben", s(aus einem Interviwe mit dem BÖRSENBLTT, publiziert im Oktober 2009 Die in der Kassette enthaltnen Romane der Neo Rauch-Edition: Quim Monzó: Tausend Trottel - Thomas von Steinaecker: Schutzgebiet - Hans Christoph Buch: Reise um die Welt in acht Nächten - Ernst-Wilhelm Händler: Welt aus Glas - Günter Hack: ZRH - Claire Beyer: Rohlinge Lieferbarkeisthinweis: Bei der SFB-Kunstabteilung ist diese limitierte und von Neo Rauch gestaltete bibliophile Ausgabe in verlagsfrischen Exemplaren verfügbar. - RAR! - (Im Antiquariatshandel finden sich inzwischen Angebote von gebrauchten Varianten dieser Edition, welche zu deutlich höheren Preisen aufgerufen werden.) |
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SFB - MEHR als Bücher |
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Auf SFB-Online, der Internetseite für die Literaturen der Psychoanalyse und Kulturwissenschaften im Netz, ist als Hauptdatenquelle die offizielle Datenbank des deutschsprachigen Buchhandels (VLB - Verzeichnis lieferbarer Bücher) mit rund 2.000.000 Titeleinträgen hinterlegt, in der Sie bibliografieren und jederzeit daraus bestellen können. - Darüber hinaus bietet die Sigmund-Freud-Buchhandlung weitere Arbeitsbereiche und Abteilungen, die wir Ihrer geschätzten Aufmerksamkeit empfehlen möchten, etwa
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Der amerikanische Kulturhistoriker Peter Gay untersucht in seiner in diesem Buch veröffentlichten Vorlesungsreihe das Spannungsverhältnis zwischen Freuds Atheismus, seinen jüdischen Wurzeln einerseits und Freuds Begründung der Psychoanalyse andererseits. Nach Peter Gays Auffassung konnte nur ein Atheist wie Freud, der zwischen Wissenschaft und Religion keine nennenswerten Gemeinsamkeiten sah, Denkverbote überwinden, das Ungedachte denken und als stimmige Konzeption darlegen und fortentwickeln. »(…) Die Selbstbeschreibung als ›gottloser Jude‹ verwendete Freud 1918, gegen Ende des 1. Weltkrieges, in einem Brief an den Schweizer Pfarrer und Psychoanalytiker Oskar Pfister. Zehn Jahre zuvor hatte er eben diesem Katholiken Pfister geschrieben: »Ganz nebenbei, warum hat keiner von all den Frommen die Psychoanalyse geschaffen, warum mußte man da auf einen ganz gottlosen Juden warten?« An die Existenz eines unser Seelenleben trostgebenden Gottes vermochte der überzeugte Atheist Freud nicht zu glauben. Illusionen waren nicht seine Sache. Seine leidenschaftliches Erkenntnisinteresse galt den uns unangenehmen Wahrheiten, der Wahrheit über die Abgründe des menschlichen Seelenlebens, einschließlich unserer Fähigkeit zur äußersten Destruktivität. - Seiner Identität als Jude war sich Freud bereits früh bewusst - sie wurde ihm von seiner ganz überwiegend katholischen Umwelt aufgenötigt. Immer wieder kam er in seinen Briefen und Studien auf seine Zugehörigkeit zum Judentum zu sprechen - eine Identität, welche zunehmend die Haltung eines stolzen Trotzes einnahm. (…)« - Aus einer Rezension von Roland Kaufold Der Autor: Peter Gay, 1923 in Berlin geboren, emigrierte 1939, als Jude von Verfolgung bedroht, in die Vereinigten Staaten. Er war Professor für Geschichte an der Yale University in New Haven |
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TagungskalenderUnser überregionaler Kalender zu Tagungen, Konferenzen und Symposien aus dem Bereich der Psychoanalyse |
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