Details
Herausgeber | Chasseguet-Smirgel, Janine (1928-2006) (Hg.) |
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Verlag | Suhrkamp |
Auflage/ Erscheinungsjahr | Nachdruck der EA 1974 |
Format | 17,7 × 10,7 cm |
Einbandart/ Medium/ Ausstattung | Paperback |
Seiten/ Spieldauer | 304 Seiten |
Gewicht | 174 |
Reihe | SV, Band 697 |
SFB Artikelnummer (SFB_ID) | SFB-010653_MA |
Hintergrundinformationen zu diesem Buch
"Vier Jahre vor dem berühmten Pariser Mai von 1968, der in Leben und Werk von Janine Chasseguet-Smirgel eine große Rolle spielten sollte (Stéphane 1969), veröffentlichte die in Paris geborene und lebende Psychoanalytikerin bei Payot eine Sammlung von Beiträgen zur weiblichen Sexualität. Ihr Ziel war es, die Freudsche Auffassung über die weibliche Sexualität, die von Begriffen wie „Penisneid“, „femininem Masochismus“ und „Kastrations“- oder „Männlichkeitskomplex“ geprägt war, sowie die vor 1933 darum geführte Diskussion wieder in Erinnerung zu bringen und die Auseinandersetzung mit dem Freudschen Konzept fortzufuhren.
Als Mitautorinnen treten Béla Grunberger, Christian David, Chatherine Luquet-Parat, Maria Torok und Joyce McDougall in Erscheinung. Ein im Vorwort zu diesem Buch angekündigter zweiter Band über die Psychoanalyse der weiblichen Sexualität, der die Diskussion fortführen und die im vorliegenden ersten Band fehlenden Literaturangaben in Verbindung mit einer umfangreichen Bibliographie zum Thema nachreichen sollte, ist nie erschienen." (Quelle:Aus Löw / Mathes: ´Schlüsselwerke der Geschlechterforschung`, S. 59-71; Springer, 2005)
Die Beiträge des Readers
Die Freud verwandten psychoanalytischen Ansichten über die weibliche Sexualität - Freud widersprechende psychoanalytische Ansichten über die weibliche Sexualität - Christian David, Zu einer männlichen Mythologie über die Weiblichkeit - Béla Grunberger, Beitrag zur Untersuchung des Narzißmus in der weiblichen Sexualität - Catherine J. Luquet-Parat, Der Objektwechsel -- Janine Chasseguet-Smirgel, Die weiblichen Schuldgefühle - Maria Torok, Die Bedeutung des "Penisneides" bei der Frau - Joyce McDougall, Ober die weibliche Homosexualität. u. a.
Die Herausgeberin
Janine Chasseguet-Smirgel, gelegentlich Chasseguet-Smirguel (* 1928 in Paris; † 5. März 2006 ebenda) war eine führende französische Psychoanalytikerin, Lehranalytikerin und Präsidentin der Société Psychanalytique in Paris. Von 1983 bis 1989 fungierte sie als Vizepräsidentin der International Psychoanalytical Association. Chasseguet-Smirgel war 1982/83 Inhaberin des Freud Memorial Chair am University College London und von 1992 bis 1996 Professorin für klinische Psychologie und Psychopathologie an der Université Lille Nord de France.
Leben und Werk: Chasseguet-Smirgel entstammte einer Familie des osteuropäischen Judentums, die während des Zweiten Weltkrieges zahlreiche Opfer zu beklagen hatte. Schon deshalb war sie politisch hoch sensibel und engagiert. Als Antifaschistin war sie Mitglied der (damals stalinistischen) KPF geworden, in der sie auch ihren späteren, aus Ungarn stammenden Ehemann Béla Grunberger (1903–2005) kennenlernte. Nachdem 1956 die Rote Armee den Ungarischen Volksaufstand gewaltsam niedergeschlagen hatte, brachen sie und Grunberger jedoch mit dem Kommunismus. Als später im Gefolge der Pariser Mai-Unruhen marxistische Theorie wieder eine hohe Aktualität gewann, schrieben beide — unter dem Pseudonym „André Stéphane“ — eine politische Kampfschrift dagegen: L'Univers contestationnaire ou les nouveaux chrétiens (Paris 1969).
Janine Chasseguet-Smirgel hatte an der Sorbonne Politische Wissenschaft studiert, wandte sich aber unter dem Einfluss von Béla Grunberger, einem ebenfalls nicht-medizinischen Psychoanalytiker, Mitte der 1950er Jahre der Psychoanalyse zu, der sie dann lebenslang ihr Schaffen widmete. Hier vertrat sie eine streng orthodoxe Linie, was sich am deutlichsten in dem wiederum zusammen mit Grunberger verfassten Werk Freud ou Reich. Psychanalyse ou Illusion (1976) zeigt. Während die 68er-Bewegung sowohl Freud als auch Reich auf ihre Fahnen schrieb, demonstrieren die Autoren, dass zwischen beiden ein unversöhnlicher Gegensatz besteht.
Bekannt wurde Chasseguet-Smirgel durch ihre Weiterentwicklung der Freudschen Theorie über Das Ich und das Es und die Verknüpfung mit dem Narzissmus, als auch für den Ausbau dieser Theorie zu einer umfassenden Kritik utopischer Ideologie. Ihr Werk zeichnet sich durch besonderes Engagement für eine Psychoanalyse der Literatur und der Gesellschaft aus, also für eine Psychoanalyse jenseits der Heilbehandlung.
Lieferbarkeitshinweis / Erhaltungszustand
Bei der SFB ist dieser begehrte Titel stets in gut bis sehr gut erhaltenen antiquarischen Exemplaren verfügbar; das Buch ist beim Verlag seit Jahren vergriffen.
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