Details

Autor Bartosch, Erwin
Herausgeber Harms, Andrea (Hg.)
Verlag Brandes u. Apsel
Auflage/ Erscheinungsjahr 17.09.2025
Format 24 × 17 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Hardcover
Seiten/ Spieldauer 316 Seiten
ISBN 9783955584030

Erwin Bartosch begann bereits 1976, mit 31 Jahren, zu publizieren: Damals noch als aktives Mitglied und später als Lehranalytiker des Wiener Arbeitskreises für Tiefenpsychologie. Nachdem er bereits 1974 den Schriften Heinz Kohuts begegnet war und dafür bei seinen damaligen KollegInnen kein Gehör fand, gründete er 1987 den »Wiener Kreis für Psychoanalyse und Selbstpsychologie« (WKPS), den er bis 2006 persönlich geleitet hat.

Die frühe Überzeugung, mit der Selbstpsychologie auf einem guten Weg zu sein, hat ihn nie verlassen und gab ihm die Klarheit, Kraft und Ausdauer, »seinen« Wiener Kreis zu gründen und auch über seine Publikationen den Weg für eine Zukunft grundzulegen. - Der vorliegende Band bietet die wichtigsten Beiträge von Erwin Bartosch aus fünf Jahrzehnten.

Aus dem Vorwort der Herausgeberin

"Wie schreibt man das Vorwort zu einem Buch, das ein Geschenk für Erwin Bartosch zu seinem 80. Geburtstag sein soll? Ein Jubiläumsband also ...

Bleibt man als Herausgeberin sachlich, klar oder wird man persönlich? Die Entscheidung liegt nicht gleich auf der Hand. Mehrmals wurde ich gefragt, wie es denn dazu kam, dass dieser Jubiläumsband überhaupt entstanden ist? Nun, die Antwort ist einfach und vielschichtig zugleich: Die Basis ist sicherlich meine große Bewunderung für den klaren Geist, die Kreativität und die Kraft von Erwin Bartosch. Er liebt Bücher, liest noch immer sehr viel und diskutiert dann an seinem »psychoanalytischen Abend« mit uns über selbstpsychologisch/psychoanalytische Fachliteratur.

Dazu kommen die über 35 Jahre anhaltende Freundschaft ganz besonderer Art zwischen uns und unsere gemeinsame Arbeit für den »Wiener Kreis für Psychoanalyse und Selbstpsychologie«. Das sind die Säulen auf denen unsere Beziehung ruht. Das Wandern zwischen den beruflichen und privaten Welten war überaus bereichernd, spannend, mit viel Freude und Spaß, wenn auch nicht immer ganz ohne Stolpersteine. Dabei wurde ich zu einer aufmerksamen Beobachterin und Zeugin der Entwicklung von Erwin Bartosch als Mensch und vor allem als Psychoanalytiker: Vom Trieb zum Selbst und oft auch gemeinsam Auf dem Weg zum intersubjektiven Erleben in der psychoanalytischen Selbstpsychologie
Ich begann die Literatur zu sammeln und zu ordnen, innere Bilder tauchten auf - man gräbt in den eigenen Beständen und findet so manches, auch persönliche Widmungen aus der damaligen Zeit - von viele Erinnerungen begleitet.
Erwin Bartosch hat bereits 1976 (mit 31 Jahren) zu publizieren begonnen, damals noch als aktives Mitglied und später als Lehranalytiker des »Wiener Arbeitskreises für Tiefenpsychologie«, gegründet 1947 von I. A. Caruso (heute WAP). Nachdem er bereits 1974 den Schriften Heinz Kohuts begegnet war und bei seinen damaligen Kolleginnen dafür kein Gehör fand, gründete er 1987 den »Wiener Kreis für Psychoanalyse und Selbstpsychologie« (WKPS), der 1995 vom zuständigen Ministerium als fachspezifische Ausbildungseinrichtung für Psychoanalyse in Österreich anerkannt wurde. Dieser sehr gewichtige Schritt verlieh unserem WKPS eine bis heute andauernde Sonderstellung in Europa: Wir sind »das einzige staatlich anerkannte Institut, in dessen Ausbildungsangebot sich abbildet, dass
Heinz Kohut für den Paradigmenwechsel in der Psychoanalyse verantwortlich ist.« (Persönliche Mitteilung von Chris Jaenicke (Berlin) im Rahmen der 5. Wiener Selbstpsychologietage.)

Unsere gemeinsamen Besuche in Dreieich bei den »Internationalen Selbstpsychologie Symposien« und bei Lotte Köhler in München eröffneten einen bis heute andauernden Reigen an Besuchen unserer großen Lehrer (viele davon noch Schüler von Heinz Kohut): Anna und Paul Omstein, Frank Lachmann, Bob Stolorow, Jim Fosshage, Joseph Lichtenberg, Donna Orange, Jill Gardner usw. Ein lebendiger Austausch mit den Instituten in New York, Israel und Rom begann.

Erwin Bartosch hat den WKPS bis 2006 persönlich geleitet. Im Laufe der Jahre sind eine große Zahl seiner Arbeiten entstanden, die ich, einmal zusammengestellt, in vier Abschnitte aufgeteilt habe:

1. Die »alten Arbeiten« zwischen 1976-1999, die verstreut publiziert wurden. Diejenigen, die er selbst nach der Erstveröffentlichung nicht weiter in seine Bücher aufgenommen hat, finden sich jetzt fast vollständig im Jubiläumsband. Sie zeigen die Basis für den Aufbruch in eine neue Welt der Psychoanalyse.

2. In seinem 1999 gegründeten Verlag »Neue Psychoanalyse Wien« brachte Erwin Bartosch fünf Bücher heraus: Im ersten Buch Auf dem Weg zu einer neuen Psychoanalyse (1999) und auch in den folgenden drei Büchern, in denen er als Herausgeber fungiert, finden sich mehrere der wichtigen »alten Arbeiten«. Der WKPS war damals bereits eine zwar kleine, aber anerkannte Ausbildungsinstitution und so erscheint im fünften Buch Vorlesungen zur Selbstpsychologie (2004) eine »differentielle Krankheitslehre und Vorlesungen zur Behandlungspraxis der psychoanalytischen Selbstpsychologie«. Der Anhang dieses Buches enthält dann »Das Wiener Curriculum zur Theorieausbildung in der psychoanalytischen Selbstpsychologie«.

3. 2004 begann Erwin Bartosch in verschiedenen Heften der Zeitschrift Selbstpsychologie und den Jahrbüchern Selbstpsychologie im Brandes & Apsel Verlag in Frankfurt zu publizieren. Diese Arbeiten erscheinen jetzt im Jubiläumsband gesammelt und ermöglichen einen guten Überblick über den von ihm gewählten Weg.

4. In den letzten zehn Jahren entstanden schließlich vier neue, bisher unveröffentlichte Arbeiten, die ich für sehr wesentlich halte, weil sie die Entwicklung des Theoretikers und Psychoanalytikers Erwin Bartosch gut nachvollziehbar machen. Auch sie sind jetzt im Jubiläumsband.
Im Anhang befinden sich ein chronologisches Gesamtverzeichnis seiner Publikationen sowie eine von Erwin Bartosch selbst verfasste Vita. So soll dieser Jubiläumsband zusammenführen und ergänzen, was Erwin Bartosch selbst schon publiziert hat. (...)" - 
Andrea Harms

Inhalt des Bandes

Andrea Harms - Vorwort

  • Vom Umgang mit der Zeit in der Psychoanalyse
  • Orthodoxie, Selbstmitleid, Selbstkritik
  • Das narzisstische Negativ
  • Strafbedürfnis, Sadismus, Schuld- und Unwertgefühl als ich-psychologisches Problem
  • Affektentwicklung als Handeln in der Personalisation
  • (Psycho)Analyse von Macht und Ohnmacht
  • Die Entwicklung der Selbstpsychologie in Europa
  • Ein selbstpsychologisches Verständnis von Dissoziation: Zum Problem der »Abwehr«
  • Andrea Harms / Erwin Bartosch / Michael Blattny / Gerhard Delpin / Silvia Turinsky
  • Über die Anwendbarkeit der psychoanalytischen Selbstpsychologie
  • Trauer und Perversion
  • Für Frank – Zum 80. Geburtstag von Frank Lachmann in Wien
  • Die selbstpsychologische Psychoanalyse
  • Grundsätzliches, aktuelle Ergänzungen und: »Hektors Liebe stirbt im Lethe nicht«
  • Diskussion der Fallvignette von Michael Blattny: »Gerührt und nicht geschüttelt«
  • 100 Jahre Heinz Kohut – Über symbiotisches Erleben
  • Was will der Brotkäfer?
  • Diskussion der Fallvignette von Andrea Harms
  • Poesie und Wirklichkeit
  • Ein Überblick über die Theorie der Praxis im »Wiener Kreis für Psychoanalyse und Selbstpsychologie«
  • 30 Jahre »Wiener Kreis für Psychoanalyse und Selbstpsychologie«
  • Über Einsamkeit und Gemeinsamkeit
  • Zur Eröffnung der 41. Konferenz der International Association for Psychoanalytic Self Psychology in Wien, 17. bis 20. Oktober 2018
  • Was ist mir heute – nach 48 Jahren psychoanalytischer Praxis – wichtig? Ein Essay
  • Wir essen unsere Ahnen
  • Der selbstpsychologische und der objektbeziehungstheoretische Ansatz
  • »Alter Ego« im Selbstobjektkonzept

»Vita« Dr. Erwin Bartosch // Chronologisches Gesamtverzeichnis aller Veröffentlicheungen

Der Autor

Erwin Bartosch, Dr. theol., geb. 1945 in Wien, seit 1972 Psychoanalytiker in freier Praxis. Gründer des Wiener Kreises für Psychoanalyse und Selbstpsychologie. Veröffentlichungen: Auf dem Weg zu einer neuen Psychoanalyse (1999), Vorlesungen zur Selbstpsychologie (2004). Zahlreiche Beiträge in Zeitschrift und Jahrbuch Selbstpsychologie, erschienen bei Brandes & Apsel.

Die Herausgeberin

Andrea Harms, Dr. phil, Klinische Psychologin, Gesundheitspsychologin, Psychotherapeutin in Wien, psychoanalytische Selbstpsychologin, seit Jahrzehnten ­aktiv durch die Gestaltung von inter­nationalen Tagungen, Super­visionen und Vernetzungen, durch Fachpublikationen national wie international, durch Buchpublikationen und durch die Leitung des Jahrbuch Selbstpsychologie.

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