Details

Autor Morgenthaler, Fritz
Verlag Syndikat, Frankfurt am Main
Auflage/ Erscheinungsjahr 1978
Format 22,0 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 148 Seiten
SFB Artikelnummer (SFB_ID) SFB-004997_AQ

Erstausgabe dieses Standardtitels

»In der analytischen Beziehung entwickelt sich immer aus dem emotionalen Angebot des Analytikers ein Echo des Analysanden. Dieses emotionale Echo enthält die Reste und trägt die Spuren der Gäste, die am einst frischgedeckten Tisch des Kindes, das der Analysand einmal war, gesessen, gegessen, gefressen, gewütet, gefastet, verachtet, verschlungen, gespuckt, gestohlen und getrunken haben. Das alles ist in der Vergangenheit versunken. Als Analytiker bin ich der verspätete Gast, der von all dem, was da einst vorging, nichts weiß und nichts versteht . . .«

Fritz Morgenthaler

Zu diesem Buch

Fritz Morgenthalers Theorie der psychoanalytischen Technik ist so ketzerisch wie orthodox.

Der analytische Prozeß wird ganz im Sinne Freuds gesehen, jedoch entgegen der herrschenden Praxis als ein dynamischer Vorgang, der nicht nur eine Person, den Analysanden, betrifft und verändert, sondern zwei: Die analytische Beziehung baut sich nach Morgenthaler zwischen zwei Partnern auf, die beide nicht konfliktfrei sind. Wenn der Analytiker das vergißt und Konflikte nur beim Patienten wahrhaben will, ist es um die Dynamik der Beziehung geschehen, der Analytiker verfällt dann in ein gesellschaftlich vorgegebenes Rollenverhalten und kann seinen Partner nur noch als Patienten sehen, anstatt ihm mit einem emotionalen Angebot zu begegnen, dem ein Echo des Analysanden folgen kann. Die analytische Beziehung, sagt Morgenthaler, ist ein dialektischer Prozeß. Um ihn in Gang zu setzen und zu gestalten, verfügt der Analytiker über technische Hilfsmittel, die hier aus der klinischen Erfahrung, das heißt an bestimmten Situationen und Sequenzen konkreter analytischer Prozesse entwickelt werden.

Aus dem Inhalt

  1. Theorie der Technik und analytischer Prozeß
  2. Die Sukzession im Assoziationsverlauf
  3. Prioritäten und Relativierungen
  4. Die Aktualisierung des Übertragungskonflikts
  5. Die Identifikation
  6. Der Übertragungswiderstand
  7. Die Dynamik der Widersprüche im Deutungsprozeß
  8. Die Durcharbeitung eines Übertragungswiderstandes
  9. Funktion und Struktur der rekonstruktiven Deutung
  10. Viele Wege führen zu keinem Ziel

Der Autor

Fritz Morgenthaler (1919-1984) studierte Medizin, speziell Neurologie. Nach dem Krieg Ausbildung in Psychoanalyse. 1945 Promotion in Zürich. Er arbeitete seit 1952 als Spezialarzt für Neurologie in Zürich und unterrichtete am dortigen Psychoanalytischen Seminar. Zusammen mit Paul Parin und Goldy Parin-Mattey machte er ethnopsychoanalytische Untersuchungen bei den Dogon in Mali (i960) und den Agni an der Elfenbeinküste (1966). Die Ergebnisse dieser Forschungen enthalten die beiden Bände Die Weißen denken zuviel (1963) und Fürchte deinen Nächsten wie dich seihst (1971).

Lieferbarkeitshinweis

Im Fachantiquariat ist diese Ertausgabe als ein gut bis sehr gut erhaltenes Exemplar verfügbar. - Alternativ gib es diesen Titel inzwischen auch als eine inhaltsgleiche Neuausgabe.

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