Details
Herausgeber | Horkheimer, Max; Fromm, Erich u. a. (Hg.) |
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Verlag | zu Klampen Verlag |
Auflage/ Erscheinungsjahr | 2. Aufl. des Reprints der Erstauflage von 1936 (Reprint d. Ausg. Paris 1936); 01.07.2005 |
Format | 21 × 15 cm |
Einbandart/ Medium/ Ausstattung | Paperback |
Seiten/ Spieldauer | 954 Seiten |
Gewicht | 1300 |
SFB Artikelnummer (SFB_ID) | SFB-006216_AC |
Reprint der EA 1936
Die Studien über Autorität und Familie sind neben der Zeitschrift für Sozialforschung das wichtigste kollektive Werk des frühen Frankfurter Instituts für Sozialforschung.
Sie wurden zum Grundlagenwerk der Familiensoziologie und begründeten die empirische Sozialforschung im deutschsprachigen Raum. Horkheimers Programm einer Durchdringung von Empirie mit materialistischer Theorie wird in ihnen paradigmatisch an der Familie als zentraler Instanz der Sozialisation durchgeführt.
Die Studien umfassen drei Abteilungen:
- In der ersten Abteilung umreißen Horkheimer, Fromm und Marcuse in großen theoretischen Entwürfen die allgemeine kulturtheoretische, die sozialpsychologische und die ideengeschichtliche Dimension des Verhältnisses von Autorität und Familie.
- Die zweite Abteilung dokumentiert die empirischen Untersuchungen des Instituts. Dabei werden nicht nur die Ergebnisse der einzelnen Erhebungen etwa bei Arbeitern und Angestellten, bei Jugendlichen oder bei Arbeitslosen dargelegt, sondern immer auch die angewandten Methoden ausgewiesen und die verfolgten Ziele erläutert.
- Die dritte Abteilung enthält verschiedene Einzelstudien und Literaturberichte.
Aus dem Vorvort Ludwig v. Friedeburgs zur Neuausgabe
Vorbemerkung
"Von einem Raubdruck in den sechziger Jahren abgesehen, ist dieser erste Forschungsbericht des Frankfurter Instituts für Sozialforschung bisher nie-mals in Deutschland veröffentlicht worden. Der Band wurde im New Yorker Exil Anfang 1935 abgeschlossen und erschien ein Jahr darauf im Alcan Verlag in Paris. Er war Felix Weil gewidmet, der mit seiner wissenschaftlichen Arbeit seine Familie davon überzeugt hatte, das Institut für Sozialforschung 1923 zu stiften. In der Schriftenreihe des Instituts vorausgegangen waren Monographien von Mitarbeitern der ersten, von Carl Grünberg bestimmten Phase. 1930 hatte Max Horkheimer die Leitung mit einem neuen Programm übernommen. Die einzelnen Fachwissenschaften sollten in der kollektiven Arbeit des Instituts dadurch zusammengeführt werden, daß sie sich an zentralen Fragen einer Theorie der gegenwärtigen Gesellschaft orientierten, in der es um den Zusammenhang zwischen dem wirtschaftlichen Leben, der politischen Kultur und der psychischen Entwicklung der Indivi-duen ging.
Erste Auskunft über Arbeitsweise und Ertrag gaben diese Studien zur bürgerlichen Familie und ihrer Beziehung zur Autorität, also deren Bedeutung für die Vermittlung von Herrschaft. In den empirischen Untersuchungen war das Programm "durchgängiger Zusammenarbeit verschiedener Fachvertreter sowie der Durchdringung konstruktiver und empirischer Verfahrensweisen" schwerer zu verwirklichen als in der theoretischen Arbeit. Das zeigten, ebenso wie die großen Beiträge in der Zeitschrift für Sozialforschung jener Jahre, die "Theoretischen Entwürfe über Autorität und Familie", die am Anfang stehen. Sie haben jeweils ihren Platz im Werk von Horkheimer, Fromm und Marcuse. Der Zusammenhang und die Kooperation, in denen sie entstanden, wird in diesem Band erkennbar, an dessen kollektiver Produktion auch Leo Löwenthal und Karl August Wittfogel wichtigen Anteil hatten.
Die Fragebogenerhebungen des Instituts in Deutschland und nach 1933 zwangsläufig in anderen europäischen Ländern, von denen der zweite Teil handelt, verleugnen ihre vorläufige und fragmentarische Gestalt nicht, begründet in den Schwierigkeiten nach der Ausweisung wie durch die methodischen Probleme neu zu erprobender Verfahrensweisen. Hier finden sich auch die ersten Informationen über die legendäre Befragung qualifizierter Arbeiter und Angestellter am Vorabend des Dritten Reiches, über die Genaueres erst viele Jahrzehnte später zu erfahren war. Mit zahlreichen, zumeist eigens in Auftrag gegebenen Einzelarbeiten und Literaturberichten schließt der Band.
Wie das Konzept vom autoritären Charakter und seiner Korrespondenz zur autoritären Gesellschaft entstand, ist in den Studien über Autorität und Familie nachzulesen. Darüber hinaus dokumentieren sie ein wichtiges Kapitel der Geschichte des Instituts für Sozialforschung und einen Entwicklungsschritt der kritischen Gesellschaftstheorie."
Ludwig v. Friedeburg, Institut für Sozialforschungan der Universität Frankfurt am Main
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'Es ist ein Verdienst des zu Klampen Verlages, die 'Studien' nach über 50 Jahren erneut geschlossen (und somit ihren ursprünglichen Zusammenhang wiederherstellend) vorgelegt zu haben.'
Deutsche Zeitschrift für Philosophie
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