Details

Herausgeber Hottner, Wolfgang; Karl, Regina; Kasper, Judith (Hg.)
Verlag TEXTEM VERLAG
Auflage/ Erscheinungsjahr 28.10.2022
Format 21 × 14 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 237 Seiten
Abbildungen zahlr. Abb.
Gewicht 160
Reihe RISS, Band 97
SFB Artikelnummer (SFB_ID) SFB-010940_RISS_97

Zu dieser Ausgabe

Un geistert durch die Sprachen, arbeitet mit den Wörtern, gegen die Wörter, Begriffe und Strukturen, an die es sich heftet. Weit mehr als ein Verneinungspartikel verunsichert es als Morphem, als Artikel, als (Zahl-)Wort oder gar als schiere Buchstabenfolge die Semantik des Wortes, vor das es sich stellt. Un eröffnet Denkräume, deutet auf Latenzen hin und oszilliert zwischen sprachlichen Funktionen. Das Grimm’sche Wörterbuch vermerkt im romantischen Gestus der Anthropomorphisierung von Sprachelementen: »es gibt kaum eine partikel, die ihre productive kraft stärker bethätigt hat und heute noch lebendiger bewahrt als un.«

In der modernen Sprachwissenschaft gilt un als ein vielfältiger und wandlungsfähiger semantischer »Generator«: Die Partikel öffnet Wörter und Begriffe auf eine spekulative Dimension, wodurch sie auf Bereiche deutet, die sich dem Begrifflichen, Kategorischen und Diskursiven entziehen. Unbewusst, unzeitgemäß, unlogisch, ungeschickt, unheimlich, unsinnig und unerhört markieren nicht nur Gegenteile, sondern auch eine nicht ganz dichte Grenze, hinter der womöglich mehr liegt als ein negativer Gegenpart.

Die Beiträge dieser Ausgabe

  • Editorial
  • Mona Körte, Unverhohlen — Zu einer philologischen Liaison von Sprache und Rache
  • Roman Widder, Unversöhnlichkeit, Ressentiment und Verneinungswahn
  • Julia Boog-Kaminski, Freud Through The Looking-Glass, Formen des Unsinns
  • Regina Karl, Un, der Vampir — Versuch einer Analogie
  • Karl-Josef Partini, Nähe als Unfall
  • Artur R. Boclderl, UNgelesen es: les lUNettes
  • Erik Porath, UNREMEMBER. Zu einem Bild von William Kentridge
  • Judith Kasper, un in nu — Erregung buchstäblich
  • Marion Picker, Unzug! Eine Vorbemerkung zu Samuel Weben Der einzige Zug
  • Samuel Weber, Der einzige Zug. Theater und Politik des Singulären
  • Wolfgang Hottner, Undoing - Bemerkungen zu Judith Buden kritischer Begriffsarbeit
  • Alexandre WullschIeger, Ein psychiatrischer Blick auf den »unmöglichen« Beruf destder Analytikeein
  • Karl-Josef Pazzini, Notiz. Unmögliche Berufe
  • u.a.

Zum Konzept dieser Zeitschrift

Zum Konzept der seit 2018 (ab Ausgabe 88) im Textem Verlag, Hamburg, erscheinenen Zeitschrift RISS - Zeitschrift für Psychoanalyse

Die Zeitschrift RISS erscheint mindestens zweimal im Jahr, begleitet von RISS+ -Ausgaben und RISS-Materialienbänden. RISS wird von einer Gruppe aus Psychoanalytikerinnen und Psychoanalytikern sowie psychoanalytisch arbeitenden Literatur- und Kulturwissenschaftlern herausgegeben. RISS veröffentlicht Aufsätze und Rezensionen von Kollegen der eigenen Disziplin und angrenzender Gebiete; auch literarische Beiträge oder verloren geglaubte, vergessene, wiedergefundene Texte und Dokumente gehören zum Repertoire.

​Als Leserinnen und Leser wünschen sich die HerausgeberInenn "neben praktizierenden Psychoanalytikern jene, die dort arbeiten, wo etwas unerhört ist. Nicht nur Sprachwissenschaftler, Philosophen, Künstler, Kulturschaffende, Pädagogen, Historiker, Ethnologen, sondern alle, die an Grenzen leben oder arbeiten. RISS ist weltweit in vielen Bibliotheken online oder physisch erhältlich und bleibt als Arbeitsinstrument weit über das Erscheinungsdatum hinaus aktuell."

Bezugskonditionen

Die Ausgaben der Zeitschrift RISS können sowohl einzeln, als auch im günstigen Abonnement, über die Sigmund-Freud-Buchhandlung bezogen werden. - Nähere Informationen zum Abobezug und eine Bestellmöglichkeit für Ihr Abonnement finden Sie auf SFB-Online HIER.

Zurückliegende, zum Teil rare Ausgaben des RISS, welche bis einschließlich Band 80 im Verlag Turia + Kant erschienen sind, finden Sie in der Rubrik Fachzeitschriften.

Kaufoption

22,00 €