Details
Autor | Pohl, Sarah; Wiedemann, Mirijam |
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Auflage/ Erscheinungsjahr | 10.03.2025 |
Einbandart/ Medium/ Ausstattung | Paperback |
Seiten/ Spieldauer | 136 Seiten |
ISBN | 9783525408315 |
Zu diesem Beitrag
Früher wandten sich betroffene Eltern wegen ihrer radikalisierten Jugendlichen an Beratungsstellen. Seit einigen Jahren scheint sich dies umgekehrt zu haben: Immer öfter suchen junge Menschen wegen ihrer radikalisierten Eltern Hilfe. Menschen der Generation 50plus teilen häufiger Fake News als junge Menschen, sind anfälliger für Verschwörungsideologien und scheinen häufiger in Filterblasen abzutauchen. Woran liegt das?
Wie kann mit diesem neuen Phänomen der radikalisierten Senioren und Seniorinnen umgegangen werden? Neben einem Streifzug durch die Studienlage zu Medienkompetenz und Radikalisierung im Alter beleuchten die Autorinnen individuelle Fallgeschichten und leiten daraus Lösungsideen ab. Es zeigt sich, dass eine Sensibilisierung für die Vulnerabilität in dieser Generation dringlich und von hoher politischer Relevanz ist: Nur so lassen sich Wege finden, der Spaltung innerhalb von Familien und innerhalb der Gesellschaft entgegenzuwirken.
Inhalt
- Vorwort
- Warum dieses Buch?
Erster Teil: Generation 50+ und Radikalisierung: Zahlen, Daten und Fakten
- Was wissen wir über Radikalisierung bei der Generation 50+, den Best Agern oder Senioren?
- Was bedeutet »Radikalität«?
- Ist die Wahrnehmung von Fake News altersabhängig?
- Glauben ältere Menschen vermehrt an Verschwörungstheorien?
- Wie gewaltbereit sind Ältere?
- Sind Best Ager leichtgläubiger?
- Tendieren ältere Leute eher zu esoterischen Angeboten?
- Die Altersstruktur der Querdenker- und Reichsbürgerszene
- Medienkompetenz im Zeitalter von Fake News
- Wie nutzen ältere Menschen in Deutschland die Medien?
- Zusammenhang von Medienkompetenz und Fake News
Zweiter Teil: Warum radikaiisiert sich die Generation 50+? Beispiele und Tipps für das soziale Umfeld
- Kontrollverlust durch Altern
- Engagement und Emotion: Die »ewige« Lehrerin
- Einsamkeit im Witwerhaushalt
- Sinnsuche in der Informationsflut
- Unsicherheit - ins Alter perpetuiert
- Bedrohliche Nachbarschaft und Ungerechtigkeitsgefühl
- Soziale Einbindung - in Paraguay
- Renteneintritt und Chatgruppensog
- Lebenskrisen, Corona und Suizidgedanken
- Überhandnehmende soziale Beeinflussung - durch den eigenen Sohn
- Empty Nest: Eine Leere muss gefüllt werden
- Altersstarrsinn und -aggressivität, legitimiert durch Verschwörungstheorien
- Fehlende Enkelkinder: Wenn aus einem Wunsch ein Problem wird
- Vertrauensverlust durch reale Erfahrungen ist schwer beizukommen
- Der Partner als Radikalisierungsmotor
- Zu viel Verantwortungsübernahme und Parentifizierung
- Randgruppenerfahrung - wenn der Vater Vorräte anlegt
- Fehlende Anerkennung: Ein enttäuschter Neurentner
- Im Strudel des »Overthinking«
- Bindungsabbrüche und Hass auf ganz Afrika
- Bloß vermeintliche Radikalisierung
Dritter Teil: Was können wir tun?
- Ansätze für Gesellschaft, Privates und Beratung
- Radikalisierung im familiären Umfeld: Kontakt halten
- Warum hat sich mein Angehöriger, Partner oder Freund radikalisiert?
- Wie geht es mir mit der Situation? Muten Sie sich zu!
- Deeskalative Techniken
- Selbstschutz: Was möchte ich in der Beziehung zum Radikalisierten erreichen?
- Welche typischen Streit- und Konfliktmuster prägen unsere Beziehung?
- Der oder die andere will sich einfach nicht verändern - was nun?
- Generationale Gräben und Konflikte - ja und nein
- Bin ich verantwortlich für meine Eltern?
- Das Thema »Radikalisierung in Therapie und Beratung«
- Die therapeutisch-beraterische Grundhaltung Neutralität
- Klarheit in Rolle, Auftrag und Setting
- Methodisches Vorgehen - kein Rezept für die Deradikalisierung
- Deradikalisierung als individueller Weg
- Gesellschaftliche Herausforderungen
- Zielgruppen besser erreichen
- Begegnungsräume gegen Vorurteile schaffen
- Niederschwellige psychosoziale Angebote kreieren
- Medienbildung stärken
- Vertrauens(Wiederaufbau
- Wie kann es weitergehen?
Literatur
Die Autorinnen
Dr. Sarah Pohl, Diplom-Pädagogin, systemische Paar- und Familienberaterin, Heilpraktikerin für Psychotherapie, leitet die Zentrale Beratungsstelle für Weltanschauungsfragen des Landes Baden-Württemberg (ZEBRA/BW). Sie arbeitete acht Jahre in der Parapsychologischen Beratungsstelle in Freiburg und ist seit langem als Referentin und Autorin in diesem Themenfeld tätig.
Mirijam Wiedemann hat gymnasiales Lehramt in den Fächern Englisch, Geschichte und katholische Theologie an der Universität Tübingen studiert. Nach ihrer Tätigkeit als Lehrerin in Baden-Württemberg ist sie seit 2017 die Leiterin der Geschäftsstelle für gefährliche religiös-weltanschauliche Angebote in der Stabsstelle Religionsangelegenheiten/ Staatskirchenrecht am Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg.
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