Details
| Autor | Lemma, Alessandra; Fonagy, Peter; Abrahams, Deborah; Luyten, Patrick; Hepworth, Mary |
|---|---|
| Herausgeber | Andreas, Sylke (Hg.) |
| Verlag | Klett-Cotta |
| Auflage/ Erscheinungsjahr | 13.09.2025 |
| Format | 22.8 × 15.3 cm |
| Einbandart/ Medium/ Ausstattung | Paperback |
| Seiten/ Spieldauer | 400 Seiten |
| Gewicht | 598 |
| ISBN | 9783608987829 |
Basierend auf psychoanalytischen Grundprinzipien, kombiniert mit Elementen der mentalisierungsbasierten Psychotherapie, entwickelt von Peter Fonagy, Alessandra Lemma und Mary Hepworth (Target)
Zwar sind seit langem schon verschiedene bewährte psychodynamisch fundierte Kurzzeit- und Fokaltherapiekonzepte bekannt und in Gebrauch, aber ein klar strukturiertes und manualisiertes psychodynamisches Kurzzeittherapieverfahren gab es im deutschsprachigen Raum bislang nicht.
Das solle und könne sich nach Überzeugung der AutorInnen durch das am Anna Freud-Centre (London) entwickelte Verfahren der ´Brief Dynamic Interpersonal Therapy` (DIT`), welches in Großbritannien bereits flächendeckend und erfolgreich eingesetzt wird, entscheidend ändern.
Das vorliegende Buch stellt die ins Deutsche übertragene und an die Rahmenbedingungen der deutschsprachigen Länder hin ausgerichteten zentralen Elemente der ´Brief Dynamic Interpersonal Therapy` in einem benutzerfreundlichen und praktischen Manual vor. Das Handbuch informiert über den theoretischen Hintergrund der Methode und die Strategien in der praktisch-therapeutischen Anwendung. Es illustriert an Fallbeispielen die neue Methode und die spezifische Anwendung des DIT. Sylke Andreas, der Herausgeberin, ist es zu verdanken, daß dieses hilfreiche Verfahren jetzt auch in einer deutschsprachigen Version verfügbar ist. Ein Handbuch, welches für den therapeutischen Alltag der Praktikerin /des Praktikers und ebenso auch für die noch in Ausbildung sich befindenden jüngeren KollegInnen nach Ansicht der englischen Autorinnen und der Herausgeberin enorm hilfreich sein und bald ein Standrwerk werden dürfte.
Aus dem Vorwort zur deutschsprachigen Erstausgabe
"(...) Kurzzeitpsychotherapieverfahren zeichnen sich in der Regel durch eine klare Ausrichtung auf einen spezifischen Therapiefokus sowie ein aktives, konfrontativ-deutendes Vorgehen aus. Zu dieser Gruppe gehören - mit jeweils unterschiedlichen Schwerpunkten – unter anderem die »Fokale Psychotherapie« nach Balint, die »Intensive Kurztherapie« nach Manlan bzw. die »Intensive Psychodynamische Kurztherapie« nach Davanloo, die »Supportiv-expressive Psychotherapie« von Luborsky und die von Strupp & Binder entwickelte »Time-limited Dynamic Psychotherapy«. Voraussetzungen für die Anwendung dieser Methoden sind eine klar umrissene Konfliktproblematik ohne wesentliche Einschränkungen von Persönlichkeitsfunktionen wie z. B. relativ reife Abwehrmechanismen, eine stabile Ich-Stärke, eine hohe Motivation zur Therapie und ein belastbares Arbeitsbündnis. Nach den Psychotherapie-Richtlinien können »Kurztherapie« und »Fokaltherapie« als besondere Formen der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie verstanden werden. In Abgrenzung zu den im deutschsprachigen Raum weit verbreiteten Fokaltherapieansätzen handelt es sich bei der Dynamic Interpersonal Therapy ( DIT ) um ein strukturiertes, manualisiertes Modell, welches in idealerweise 16 Sitzungen angewendet wird. Die Brief Dynamic Interpersonal Therapy (DIT ) - ein interpersonelles psychodynamisches Kurzzeittherapieverfahren für Depression und Angsterkrankungen - wurde bereits 2009 in UK von Alessandra Lemma, Peter Fonagy und Mary Hepworth entwickelt und findet seitdem zunehmend internationale Verbreitung.
Im Gegensatz zu den im deutschsprachigen Raum weit verbreiteten fokaltherapeutischen psychodynamisch-orientierten Ansätzen zur Kurzzeitbehandlung, weist die DIT einige Besonderheiten auf. Der Rahmen der Behandlung bei Patient:innen mit Angststörungen und Depressionen ist mit 16 Sitzungen vorgegeben und wird dadurch entsprechend strukturiert. Der interpersonell-affektive Fokus (IPAF ) wird mit den Patient:innen gemeinsam erarbeitet, besprochen und verhandelt. Dies ermöglicht sowohl einen gemeinsamen Austausch vor allem zum Behandlungsziel als auch die Möglichkeit, explizit mit den Patient:innen ihre psychodynamischen, interpersonellen und pathogenen Beziehungsmuster zu erörtern und bewusst zu machen. Eine weitere Besonderheit im Vergleich zu anderen fokaltherapeutischen Ansätzen ist der explizite und systematische Einsatz von Instrumenten zur Erfassung der Schwere der psychischen Symptomatik. Hier entstehen oft Missverständnisse, da diese Instrumente nicht nur zur Evaluation gedacht sind, sondern vielmehr diese bereits Bestandteil der Therapiestunde sind und die Werte mit den Patient:innen im Hinblick auch auf Ereignisse der vergangenen Woche besprochen werden. An dieser Stelle ist es auch wichtig zu betonen, dass wir es mit einem psychodynamisch-orientierten Kurzzeittherapieverfahren zu tun haben, welches mentalisierungsbasierte Inhalte enthält, die in der Arbeitsphase, also in der Mitte der Behandlung, zur Anwendung kommen. Es sind vor allem die mentalisierungsbasierten Basistechniken, wie neugierige, wertschätzende, kollaborative Haltung und empathische Validierung, die zum Einsatz kommen. (...)"
Die Herausgeberin
Sylke Andreas, Prof. Dr., ist Universitätsprofessorin für Klinische Psychologie und Psychotherapie am Institut für Psychologie, an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. Sie ist Psychotherapeutin, psychoanalytisch-orientierte Therapeutin und Lehrtherapeutin beim Arbeitskreis für Psychoanalyse Salzburg sowie zertifizierte MBT- und DIT-Supervisorin.
Die Beitragenden
- Alessandra Lemma, MA, MPhil, MSt, DClin Psych., ist klinische Psychologin am Anna Freud National Center for Children and Families und arbeitet als Psychotherapeutin und Psychoanalytikerin in eigener Praxis in London. Sie ist Mitglied der British Psychoanalytical Society und Gastprofessorin am University College London.
- Peter Fonagy, Dr. phil., Dipl.-Psych., Psychoanalytiker, ist Professor am University College London und leitet das Anna Freud National Centre for Children and Families in London. Zudem ist er Vize-Präsident der IPA, Mitherausgeber einer Anzahl bedeutender Zeitschriften, zum Beispiel des International Journal of Psychoanalysis, des Development and Psychopathology und des Bulletin of the Menninger Clinic. Fonagy gilt als einer der weltweit führenden Köpfe der Psychotherapieforschung.
- Abrahams, Deborah: Biografische Angabe
- Deborah Abrahams ist Psychoanalytikerin und klinische Psychologin und praktiziertin London. Derzeit ist sie Programmdirektorin für DIT am Anna Freud Centre und an der Entwicklung, Durchführung und Evaluierung der 20-tägigen DIT-Ausbildung beteiligt.
- Patrick Luyten, Prof. Dr., ist Professor für klinische Psychologie an der Fakultät für Psychologie und Erziehungswissenschaften der Universität Löwen (Belgien) und Professor für psychodynamische Psychologie am Research Department of Clinical, Educational, and Health Psychology des University College London (Vereinigtes Königreich). Seine Forschungsschwerpunkte sind Störungen des affektiven Spektrums (d. h. Depressionen und stress- und schmerzbedingte Störungen) sowie Persönlichkeitsstörungen. In beiden Bereichen ist er in der Grundlagenforschung und in der Interventionsforschung tätig.
- Hepworth, Mary: Biografische Angabe
- Mary Target (Hepworth), Dr. phil., ist Dozentin für Psychoanalyse am University College London, Mitglied der Psychoanalytischen Gesellschaft, war Forschungsdirektorin am Anna Freud Centre, London, Vorsitzende des Forschungskomitees der Britischen Psychoanalytischen Gesellschaft und Vorsitzende der Arbeitsgruppe Ausbildung der Europäischen Psychoanalytischen Föderation.
- Sylke Andreas, Prof. Dr., ist Universitätsprofessorin für Klinische Psychologie und Psychotherapie am Institut für Psychologie, an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. Sie ist Psychotherapeutin, psychoanalytisch-orientierte Therapeutin und Lehrtherapeutin beim Arbeitskreis für Psychoanalyse Salzburg sowie zertifizierte MBT- und DIT-Supervisorin.
Kaufoption
60,00 €
Kommentare
Schreiben Sie den ersten Kommentar!
Neuer Kommentar
Bitte beachten Sie vor Nutzung unserer Kommentarfunktion auch die Datenschutzerklärung.