Details

Autor Simmel, Georg
Verlag Duncker und Humblot GmbH
Auflage/ Erscheinungsjahr 1900, EA
Format 22,0 × 15,0 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Halblederband der Zeit mit reicher Rückenvergoldung
Seiten/ Spieldauer XVI, 554 Seiten
SFB Artikelnummer (SFB_ID) SFB-007557_AQ

Seltene Erstausgabe dieses Klassikers in einer wohlfeilen Halblederbindung

Mit seiner Philosophie des Geldes hat der Soziologe Georg Simmel am Beginn des 20. Jahrhunderts eine der scharfsinnigsten Untersuchungen der modernen Gesellschaft vorgelegt. Sein Befund: Geld ist als Tauschmittel unersetzbar; dabei sind die negativen Folgen der Geldwirtschaft auf den Menschen und Kollektive beträchtlich, soziale Vereinzelung und kulturelle Entfremdung sind das Resultat. Simmels weitsichtige Analysen setzten Maßstäbe in der Philosophie und Soziologie der folgenden Jahrzehnte und machten ihn zu einem der wichtigsten Denker der Moderne.

Simmel vertritt bereits um 1900 die These, dass das Geld zunehmenden Einfluß auf Gesellschaft, Politk und auch auf das Individuum erlange.

Schon das Selbstwertgefühl des Menschen und seine Lebenseinstellung werde zunehmend durch das Geld bestimmt. Die Geldwirtschaft habe zwar die Abkehr vom feudalistischen Strukturen und die Bildung von Demokratien ermöglicht; in der Moderne sei Geld jedoch immer mehr zum Selbstzweck geworden.

Inhalt

Analytischer Teil

  • Erstes Kapitel: Wert und Geld
  • Zweites Kapitel: Der Substanzwert des Geldes
  • Drittes Kapitel: Das Geld in den Zweckreihen

Synehtischer Teil

  • Viertes Kapitel: Die individuelle Freiheit
  • Fünftes Kapitel: Das Geldäquivalent personaler Werte
  • Sechstes Kapitel: Der Stil des Lebens

Der Autor

Georg Simmel wurde am 1. März 1858 in Berlin als jüngstes von sieben Kindern in einer Berliner Kaufmannsfamilie geboren. Georg Simmel wurde protestantisch getauft, die Erziehung durch die Mutter war vorrangig christlich geprägt. Als sein Vater 1874 starb, wurde der Mitbegründer des „Musik-Editions-Verlages Peters“ Julius Friedländer (1827–1882), ein Freund der Familie, zu seinem Vormund bestimmt. Dieser adoptierte Georg später und hinterließ ihm ein Vermögen, das ihn wirtschaftlich unabhängig machte. Nach dem Abitur 1876 am Friedrichwerderschen Gymnasium in Berlin studierte er an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin. Im Jahr 1885 habilitierte er sich mit einer Arbeit über „Kants Lehre von Raum und Zeit“. Ab 1885 war er Privatdozent für Philosophie an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin. Seine hauptsächlichen Themen waren Logik, Geschichtsphilosophie, Ethik, Sozialpsychologie und Soziologie. Er war ein sehr beliebter Dozent mit breiter, thematisch heftig interessierter Zuhörerschaft.

Er heiratete 1890 die Zeichenlehrerin, Malerin und Schriftstellerin Gertrud Kinel, die ab 1900 unter dem Pseudonym „Maria Louise Enckendorf“ auch philosophische Bücher schrieb. 1900 erhielt Simmel, was eher als ein unumgänglicher formaler Akt anzusehen ist, eine Berufung an die Berliner Universität, allerdings für eine unbezahlte außerordentliche Professur für Philosophie. Einen Ruf an die Universität Heidelberg konnte er 1908 aufgrund eines antisemitischen Gutachtens des Historikers Dietrich Schäfer trotz der Fürsprache von Max Weber nicht annehmen.

Seine Vorlesungen über Probleme der Logik, Ethik, Ästhetik, Religionssoziologie, Sozialpsychologie und Soziologie waren sehr beliebt. Sie wurden sogar in Zeitungen angekündigt und gerieten mitunter zu gesellschaftlichen Ereignissen. Simmels Einfluss durch seine Aktivitäten und Netzwerke ging weit über die von ihm akademisch vertretenen Fächer hinaus; Kurt Tucholsky, Siegfried Kracauer oder auch Ernst Bloch und Theodor W. Adorno, um nur einige zu nennen, haben ihn hoch geschätzt.

Um 1906 ging Georg Simmel mit der aus Posen stammenden Studentin Gertrud Kantorowicz (1876–1945) ein Liebesverhältnis ein. 1907 kam Angelika (Angi), ihr gemeinsames Kind, in Bologna zur Welt. Beide kamen überein, die tatsächliche Vaterschaft zu verschweigen, und Simmel weigerte sich, das Kind „jemals“ zu sehen.

1911 wurde ihm das Ehrendoktorat der Staatswissenschaften der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg auf Grund seiner Verdienste um die Erweiterung der Kenntnisse der Nationalökonomie und in Anerkennung seiner Leistung als einer der Begründer der Soziologie verliehen. Erst 1914 erhielt er einen ordentlichen Lehrstuhl für Philosophie an der Kaiser-Wilhelm-Universität Straßburg. Nach fast 10-jähriger Abstinenz von soziologischen Themen erscheint 1917 die Arbeit „Grundfragen der Soziologie“. Seine letzte Veröffentlichung galt wieder grundlegenden Fragen des philosophischen Denkens, der gesellschaftlichen Einflüsse auf Denken und Handeln der Menschen, abgeleitet auch aus eigenen Lebenserfahrungen in dem Werk „Der Konflikt der modernen Kultur“, das 1918 erschien. In Straßburg verstarb Simmel, 60-jährig, am 26. September 1918 an Leberkrebs. (Quelle: Wikipedia)

Erhaltungszustand

Das Klassische Fachantiquariat der SFB verfügt über ein wohlerhaltenes Exemplar dieser Erstausgabe in einer repräsentativen Halblederbindung und anmutender Patina. Der Einband entsprechend mit leichten alterungs- und nutzungsbedingten Gebrauchsspuren und am Lederrücken mit Stellen nutzungsbedingten Abriebs. - Innen sehr gut und ohne Anstreichungen, Anmerkungen oder Stempel. Das Papier für sein Alter nur gering nachgedunkelt. - Ein schönes und gewiss sammelwürdiges Exemplar dieser seltenen Erstausgabe-

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