Details
Autor | Eckstaedt, Anita |
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Verlag | Suhrkamp |
Auflage/ Erscheinungsjahr | 31.08.1992 |
Format | 17.8 × 10.8 cm |
Einbandart/ Medium/ Ausstattung | Paperback |
Seiten/ Spieldauer | 516 Seiten |
Gewicht | 416 |
ISBN | 9783518286265 |
Zu diesem Buch
"Fünfzig Jahre nach Ausbruch des zweiten Weltkrieges stellt die Autorin narzißtische Charakterentwicklungen der ´zweiten Generation` dar.
Die erste Generation, die Eltern dieser Kriegskinder, waren im ´Dritten Reich` herangewachsen oder erwachsen. Die meisten von ihnen teilten den Wahn ´ihres Führers`, der ihnen den Besitz der ganzen Welt versprach, in Wirklichkeit aber überall die Vernichtung befahl. Gegenüber ihren Kindern sprachen sie nicht von den Ereignissen, vor allem nicht von der Bedeutung, die diese Zeit und dieser Krieg für sie hatte, den sie miterlebt, mitgemacht oder in dem sie mitgewußt hatten. Mit der ´Stunde Null` schnitten sie ihre Erinnerungen, ihre Geschuchte ab; sie erstarrten in Schweigen, die Fragen der Kinder blieben unbeantwortet. Aber dieses Schweigen drängte sich in das Unbewußte ihrer Kinder ein und entfaltete dort seine Wirkung. (...)"
Aus dem Vorwort der Autorin
Aus einer Besprechung des Buches
"Thema dieser aufschlußreichen Arbeit sind die Auswirkungen, die die Epoche des Faschismus und der Zusammenbruch des »Dritten Reiches« auf die psychische Entwicklung der während des Krieges oder unmittelbar danach geborenen Kinder der Täter gehabt haben. Dieses Buch verdient schon deshalb ein breites Interesse, weil sich Anita Eckstaedt auf ein auch von der westdeutschen Psychoanalyse bis heute weitgehend vernachlässigtes Terrain vorgewagt hat.
Anita Eckstaedts Beschreibung und Analyse der psychischen Deformationen, in denen die Ideologie des Nationalsozialismus nach dem Zusammenbruch des »Dritten Reiches« bis heute überlebt und ihre unheilvolle Wirkung entfaltet hat, ist zweifellos ein wichtiger Beitrag zu der von der Nachkriegsgeneration unterlassenen Aufklärungs- und Trauerarbeit. Ihre Untersuchung gehört daher gleichwertig neben Alexander und Margarete Mitscherlichs Die Unfähigkeit zu trauern gestellt. Während deren sozialpsychologische Analyse der Abwehr- und Verleugnungsmechanismen, mit deren Hilfe sich die Nachkriegsgeneration ihrer nationalsozialistischen Vergangenheit zu entledigen suchte, eher eine soziologische Bestandsaufnahme von außen war, entwickelt Anita Eckstaedt die gleiche Problematik aus der Situation der psychoanalytischen Behandlungsrealität heraus. Dadurch wird nachvollziehbar, wie die für die Kriegsgeneration von Alexander und Margarete Mitscherlich primär strukturell beschriebenen Phänomene und Symptome sich konkret auf die psychische Entwicklung der »zweiten Generation« ausgewirkt haben. "
Joachim Weiner
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