Details

Autor Schultz-Venrath, Ulrich; Felsberger, Helga
Herausgeber Schultz-Venrath, Ulrich (Hg.)
Verlag Klett-Cotta
Auflage/ Erscheinungsjahr 1. Aufl. 2016; 10.10.2016
Format 21,9 × 14,1 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Hardcover
Seiten/ Spieldauer 224
Gewicht 404
Reihe Mentalisieren in Klinik und Praxis, Band 1
ISBN 9783608961560

Zu diesem Manual

Das Buch stellt Methodik und Technik der Mentalisierungsbasierten Gruppenpsychotherapie (MBT-G) an Beispielen der Gruppenleitung, der Gruppenstruktur, der Gruppenzusammensetzung in der Praxis, in Klinik und Tagesklinik dar.

Unter der Bezeichnung Mentalisieren verstehen die Begründer dieser noch recht jungen, von Fonagy und anderen begründeten neueren Verhaltensdynmischen Richtung die Fähigkeit des Menschen, subjektive Neigungen und Motive des oder der Anderen und von sich selbst wahrzunehmen, zu bedenken und inhaltlich zu würdigen, um dadurch zu einer subjektiv angemessenene Reaktion zu können.

Die Fähigkeit des Mentalisierens ist nach Auffassung dieser Therapierichtung bei verschiedenen psychischen Störungen unterschiedlich stark eingeschränkt oder weitestgehend nicht vorhanden, was schwerwiegende Folgen haben kann. Die Mentalisierungsfähigkeit wieder in ausreichendem Maße herzustellen, versteht dieser Behandlungsansatz als seine zentrale therapeutische Aufgabe in der Psychotherapie.

Der erste Band der Reihe diskutiert Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede zwischen MBT-G und traditionellen psychodynamischen Gruppenpsychotherapien. Anhand klinischer Vignetten werden mentalisierungsfördernde und -hemmende Interventionen vorgeführt. Dabei zeigt sich der Einfl uss unspezifischer und spezifi scher Wirkfaktoren auf bestimmte Patientengruppen. Ausführlich gehen die Autoren auf Einsatzmöglichkeiten von Rollenspielen ein und erläutern, wie mit Interventionsübungen ihre Patienten verloren gegangenes Mentalisieren wiedererlangen können. Eine Betrachtung der Einsatzmöglichkeiten über den therapeutischen Bereich hinaus rundet das Buch ab.

Inhalt

Danksagung / Einführung

1 Was ist das Besondere an Gruppen?

  • 1.1 Allgemeine Rahmenbedingungen von Gruppen im klinischen Alltag
  • 1.2 Besonderheiten von Gruppen im klinischen Alltag

2 Grundlagen des Mentalisierens und der Mentalisierungsbasierten Psychotherapie in Gruppen (M BT- G)

  • 2.1 Neurobiologische Wechselwirkungen
  • 2.2 Frühe Sprachentwicklung und Gruppenbindung
  • 2.3 Bindung, Mentalisieren und epistemisches Vertrauen
  • 2.4 Zur Bedeutung der Affektregulation fiir Gruppen und Selbstentwicklung Affektspiegelung in Gruppen— die Gruppe als Spiegelsaal Kongruentes und markiertes Spiegeln Entwicklung eines falschen oder fremden Selbst durch nicht kongruentes und unmarkiertes Spiegeln
  • 2.5 Anzeichen von Störungen des Mentalisierens in psychodynamischen Gruppenpsychotherapien Prämentalistische Modi im Gruppengeschehen
  • 2.6 Gemeinsamkeiten mit und Unterschiede zu psychodynamischen Gruppenpsychotherapien

3 Wesentliche Prinzipien Mentalisierungsbasierter Gruppenpsychotherapie (MBT-G)

  • 3.1 Engagement, Interesse und freundliche Zuwendung
  • 3.2 Explorieren, Neugier und die Haltung des Nichtwissens
  • 3.3 Hinterfragen ungerechtfertigter Überzeugungen
  • 3.4 Regulieren von Erregung bzw. erhöhter Anspannung
  • 3.5 Anerkennen von positivem Mentalisieren
  • 3.6 Umgang mit dem Als-ob-Modus
  • 3.7 Umgang mit dem Äquivalenz-Modus
  • 3.8 Fokussieren auf Emotionen und Prozess
  • 3.9 Einsatz der »Stop and rewind«-Technik
  • 3.10 Fokussieren auf die Beziehung zwischen Therapeut und Gruppenmitgliedern
  • 3.11 Arbeiten an den Grenzen der Gruppe
  • 3.12 Regulieren der Gruppenphasen
  • 3.13 Initiieren und Durchsetzen von Sprecherwechsel
  • 3.14 Unterstützen beim Mentalisieren und Identifizieren interpersoneller Ereignisse in der Gruppe
  • 3.15 Identifizieren und gelungenes Mentalisieren von Ereignissen in der Gruppe
  • 3.16 Arbeiten an der Autorität (Managing authority)
  • 3.17 Stimulierende Diskussionen über Gruppennormen
  • 3.18 Kooperieren mit dem Ko-Therapeuten
  • 3.19 Selbstöffnung (Self disclosure)

4 Modifikationen in MBT-G

  • 4.1 MBT-G für Patienten aus dem Psychose- Spektrum Dysfunktionales Mentalisieren Mentalisierungsbasierte therapeutische Prinzipien bei Psychosen MBT-G in der Psychosenbehandlung Mentalisieren der Persönlichkeit
  • 4.2 »Social dreaming« -Eine »neue« Form, Mentalisieren zu fördern

5 Fort- und Weiterbildung oder Wie lernt man Mentalisieren in Gruppen?

  • 5.1 MBT-Adhärenz- und -Kompetenz-Skalen 5.2 Bemerkungen für die Supervision

6 Forschungsstand und Forschungsfragen

Anmerkungen / Literatur

Der Autor

Prof. Dr. med. Schultz-Venrath ist Chefarzt der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik im Evangelischen Krankenhaus, Bergisch Gladbach, Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Witten/Herdecke.

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