Details
Autor | Moore, Jason W. |
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Verlag | Matthes u. Seitz, Berlin |
Auflage/ Erscheinungsjahr | 13.12.2019 |
Format | 22 × 14,5 cm |
Einbandart/ Medium/ Ausstattung | Hardcover |
Seiten/ Spieldauer | 471 Seiten |
Gewicht | 750 |
ISBN | 9783957577054 |
»Meine These lautet, dass die Binarität [Zweigeteiltsein, Aufgespaltenheit] von Natur / Gesellschaft für die immense Gewalt, Ungleichheit und Unterdrückung in der modernen Welt auf direkte Weise verantwortlich, - und daß der Blick auf die Natur als etwas Extern-Fremdes eine Grundbedingung der Kapitalakkumulation ist.«
Jason W. Moore
Zu diesem Buch
Erderwärmung, Naturkatastrophen, Hungersnöte, Kriege um Ressourccen und damit einhergehende globale Fluchtbewegungen - im noch jungen 21. Jahrhundert häufen sich Krisen globalen Ausmaßes und ihre Intensitäten. Statt sie getrennt zu betrachten, zu ´lesen` und zu deuten, sollten sie in ihren Wirkzusammenhängen ge- und bedacht werden werden, - um nämlich begreifen beginnen zu können, daß der Kapitalismus kein der Natur äußerliches System ist, sondern diese erst hervorbringt.
Für Jason W. More gilt es, das globale System des Kapitalismus quasi als ein Naturereignis zu begreifen. Sein Triebkraft, sein ´Motor` liegt in der konflikthaften Gegenüberstellung von Natur und Gesellschaft, welche es der Idee des Kapitals und seiner fortwährenden Vermehrung erst ermöglichte, in der Landwirtschaft die horizontalen Räume des Bodens und später mit dem Bergbau die vertikalen Schichten des Gesteins als Ressourcen sich anzueignen, zu erschließen und auszubeuten.
Als »Weltökologie« wirkt der Kapitalismus und mit ihm der Mensch nicht auf die Natur, sondern in der Natur. Die Dynamik des Kapitalismus lässt sich für Moore erst dann wirklich verstehen, wenn die Natur als historisch betrachtet wird und ein dialektisches Zusammenspiel zwischen Kapitalakkumulation und der Erfindung billiger Naturen, billiger Nahrung, billiger Rohstoffe, billiger Energie und billiger Menschenreproduktion beschrieben wird. Mit den vielfachen Krisen erleben wir nichts anderes als vorprogrammierte Systemfehler. Denn die Umwelt ist nichts dem Kapital Äußerliches, sie wird geschaffen in enger Verzahnung mit Produktionsweisen, Klassenstrukturen und Zivilisationstechniken. Die Natur zusammen mit dem Kapitalismus historisch zu lesen, ist das große Verdienst von Kapitalismus im Netz des Lebens.
Der Autor
Jason W. Moore, 1971 geboren, ist ein US-amerikanischer Umwelthistoriker und Geograf. Er hält eine Professur in Soziologie an der Binghamton University und ist Koordinator des World Ecology Research Network. Seine Bücher und Essays wurden vielfach ausgezeichnet.
Der Übersetzer
Dirk Höfer, 1956 geboren, ist Autor und Übersetzer und lebt in Berlin. Studium der Bildenden Kunst und der Philosophie, er ist Redakteur der Kulturzeitschrift Lettre International, war auch Drehbuchschreiber und Spieleentwickler für Ludic Philosophy, Berlin. Bei Matthes & Seitz Berlin erschienen u.a. seine Übersetzung von Jason Moores Kapitalismus im Netz des Lebens sowie sein mit Martin Burckhardt geschriebener Essayband Alles und Nichts.
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