Details
Autor | Dorfmann, J.[akov] |
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Herausgeber | Heartfield, John (Buchgestaltung, Fotomontagen) (Hg.) |
Verlag | Verlag für Literatur und Politik, Wien - Berlin |
Auflage/ Erscheinungsjahr | 1927, EA |
Format | 19,5 × 13 cm |
Einbandart/ Medium/ Ausstattung | OLwd, mit geprägtem Titel |
Seiten/ Spieldauer | 184 Seiten |
Abbildungen | 2 Fotomontagen auf den Vorsätzen |
SFB Artikelnummer (SFB_ID) | SFB-008724_AQ |
Der Bucheinband und die Vorsätze jeweils nach Entwürfen von John Heartfield. Der Leinenumschlag des Buches unter Verwendung des Motivs der us-amerikanischen Flagge,
auf der sich der Name des Autors und der Titel befindet. Einsatz vorne und hinten: Fotomontage nach Hearthfield, mit Fotos aus dem Amerikanischen Alltag, amerikanische Münzen, der Scheck mit dem das Land Amerika bezahlt wurde und Papierstreifen mit maschinengeschriebenen kritischen Statements zur wirtschaftlichen und politischen Realität Amerikas.
Aus dem Vorwort des Autors
"Es ist klar, daß es nicht möglich ist, in zweieinhalb Monaten (vom 8. Dezember 1925 bis 27. Februar 1926) ein Land, das sich so sehr von dem unsrigen unterscheidet, kennenzulernen, zu ergründen und in seiner Eigenart zu erfassen. Meine Aufzeichnungen können daher selbstverständlich weder Anspruch auf absolute Richtigkeit noch auf Vollständigkeit erheben. Kenntnisse der Landessprache, die es mir erlaubten, mich ungezwungen mit Amerikanern zu unterhalten, und die Aufmerksamkeit und Hilfe meiner amerikanischen Freunde gestatteten mir jedoch, Leben und Treiben des fremden Kontinents aus nächster Nähe zu beobachten. Dieses Buch ist ein Mosaik aus meinen Briefen, jenen flüchtigen, aber unvergeßlichen Eindrücken, die ich in den Vereinigten Staaten gesammelt — dem Land der Rekordzahlen, der grandiosen Maßstäbe und phantastischen Mengen. Meine Freunde, die ich in der USSR gelassen, am anderen Ufer des Ozeans, sollten mich im Geiste auf meiner Wanderschaft durch die Städte des fernen Kontinents begleiten — das war es, was ich mit meinen Reisebriefen bezweckte. Jetzt habe ich sie gesammelt und nach ihnen ein Buch verfaßt; keine wissenschaftliche Untersuchung Amerikas — dazu gibt es ernste, kapitale Werke gewiegter Nationalökonomen uud Soziologen —, aber auch kein Buch mit poetischen Metaphern, in dem die Phantasie die Wahrheit vergewaltigt, sondern eine einfache anschauliche Schilderung dessen, was mich entzückte, in Erstaunen setzte, empörte und erregte. Neu-york, Chicago, Washington usw., tote Kreise auf der Landkarte, wollte ich zu den lebendigen menschlichen Ameisenhaufen machen, die sie in Wirklichkeit sind. Ich wollte dem Leser die Möglichkeit geben, sich im Geiste nach Amerika zu versetzen, das amerikanische Leben zu beobachten, die Technik, die Kultur ... Wenn es dem Verfasser aber nicht gelungen ist, das in dem beabsichtigten Maße zu erreichen, so bittet er um Nachsicht, da er kein Schriftsteller oder Feuilletonist, sondern nur ein Ingenieur ist, der zum ersten Male zur Feder greift." - Jakov Dorfmann
Über den Verlag
Der Verlag für Literatur und Politik (VLP, teilweise auch abgekürzt Litpol) wurde am 6.8.1924 gleichzeitig mit dem Agis-Verlag vom KP-Mitglied Johannes Wertheim ins Wiener Handelsregister eingetragen. Der Schwerpunkt der Verlagsarbeit lag auf ideologischen Schriften und Lenin-Gedenkbüchern (u.a. von Lenin-Witwe Nadezda Krupskaja und Clara Zetkin), es kam aber auch zur Veröffentlichung literarischer Texte. Ab 1926/27 wurde ein von John Heartfield gestaltetes Verlagssignet, eine flatternde rote Fahne in einem Kreis, verwendet. Dies wurde 1933 vom Ring-Verlag und 1959 vom Dietz-Verlag übernommen. Bis zur Einstellung der Tätigkeit Ende 1933 und seinem Verbot am 30.6.1934 erschienen im VLP insgesamt 132 Titel und sowie mit Unter dem Banner das Marxismus (1925-1932), Das neue Rußland (1929-1932) und Agrar-Probleme (1932) drei Zeitschriften. (Quelle; Alpen-Adria-Universität Graz, Literaturprojekt Literaturlexikon; Auszug)
Erhaltungszustand
Das Klassische Fachantiquariat der SFB verfügt über ein besonders wohlerhaltenes Exemplar dieser ausnehmend seltene Erstausgabe in der Leinwandvariante; der illustrierte Einband mit nur geringen gebrauchs- und alterungsbedingten Spuren. Innen frisch und abgesehen von zwei in Bleistift angebrachten Randstrichen ohne Anmerkungen ; auf dem Vorrsatz mit einem kl. Stempel des Erstbesitzers. - Sehr selten!
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