Details

Autor Hegener, Wolfgang
Verlag Psychosozial-Verlag
Auflage/ Erscheinungsjahr 03.2023
Format 21 × 14,8 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Hardcover
Seiten/ Spieldauer 490 Seiten
Reihe Beihefte zum Jahrbuch der Psychoanalyse, Band 29
ISBN 9783837932133

Zu diesem Buch

Keinen Text hat Freud in seinen Schriften und Briefen häufiger zitiert als die Jüdische Bibel. Doch mehr noch: Er hat sein geistiges Leben mit der Lektüre der Bibel begonnen – denkt man an die frühe gemeinsame Lektüre mit seinem Vater in der Philippson-Bibel – und sich im Mann Moses und die monotheistische Religion am Ende seines Lebens erneut mit der jüdischen Schrifttradition auseinandergesetzt. Trotz aller Ambivalenz, seiner Ablehnung der osteuropäischen Herkunft der Eltern während seiner Adoleszenz und seines Glaubensverlusts blieb die Jüdische Bibel für Freud ein zentraler Bezugspunkt gerade in Krisenzeiten.

Wolfgang Hegener macht Freuds Leben als permanentes Ringen um eine eigene Position in Reflexion seiner jüdischen Herkunft begreifbar. Auf profunde Weise erschließt er den Einfluss der biblischen und rabbinischen Bildungs- und Schrifttradition des Judentums auf Leben und Werk Freuds. So wird eine im deutschsprachigen Raum lange vernachlässigte Dimension des Freud’schen Werkes wieder zugänglich.

Imhalt

  • Im Anfang: Die Widmung
    Almuth Sh. Bruckstein
  • Einleitung

1 Jüdische Texturen.
Jacob Freuds Einträge in die Philippson-Bibel

  • Einleitung
    Genealogische Szenen: Die Philippson-Bibel im Besitz der Familie Freud
    Einträge aus dem Jahr 1856: Tod, Geburt, Beschneidung und erste Zähne
    Jacob Freuds Widmungsschreiben
    Nachtrag: Sünde, Frevel und Rauch – ein Geburtstagsbrief an Alexander Freud

2 Ludwig Philippson und die Wiedergeburt der Jüdischen Bibel

  • Einleitung
    Von der »Heiligen Schrift« zum »Buch der Bücher«
    Bibelübersetzung als christlich-koloniales Projekt im Protestantismus
    Deutsch-jüdische Bibelübersetzungen im Kontext
    Ludwig Philippson und sein Bibelwerk

3 Die »heilige Sprache« der Bibel. Freuds jüdischer Religionsunterricht in der Volksschule und im Gymnasium

  • Freuds Besuch einer jüdischen Privatvolksschule
    Freuds Gymnasialzeit

4 Warum Freud seinen Glauben verlor, seine Hebräischkenntnisse vergaß und mithilfe der biblischen und talmudischen Tradition trotzdem Jude bleiben konnte

  • Einleitung
    1856–1900: Zwischen Glaube und Unglaube
    1900–1939: Götzendienst und Wiederannäherung an das väterliche Erbe

5 Traum und heilige Texte: Die jüdische Schrifttradition in der Traumdeutung und in Der Mann Moses und die monotheistische Religion

  • Einleitung
    Zur Strukturähnlichkeit von talmudischer Textlesung und psychoanalytischer Traumdeutung
    Der Mann Moses und die monotheistische Religion: Ein säkular-psychoanalytischer Midrasch

Literatur

Häufig zitierte Literatur

In dieser Arbeit erwähnte historische Bibelausgaben in der zeitlichen Reihenfolge ihres Erscheinens (mit Ausnahme der Ausgabe der Philippson-Bibel)
Historische Quellen und Literatur
Sigmund Freud: Werke, Briefe, Briefwechsel
Allgemeine und Sekundärliteratur

Abbildungen

Danksagung

Der Autor

Dr. phil. Wolfgang Hegener ist Psychologischer Psychotherapeut, Psychoanalytiker, Lehr- und Kontrollanalytiker in eigener Praxis sowie Privatdozent für Psychoanalytische Kulturwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seine Interessenschwerpunkte sind Jüdische Wurzeln der Psychoanalyse, Psychoanalyse des Antisemitismus sowie das Verhältnis von Philosophie und Psychoanalyse.

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